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FC Augsburg: Kommt noch ein Japaner?

FC Augsburg

Kommt noch ein Japaner?

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    Takashi Usami hat sich in Osaka auf großer Bühne von den Fans in seinem Heimatklub verabschiedet.
    Takashi Usami hat sich in Osaka auf großer Bühne von den Fans in seinem Heimatklub verabschiedet. Foto: imago

    Ein Tor gelang Takahsi Usami beim 3:3 von Gamba Osaka gegen Nagoya Grampus nicht mehr, doch der japanische Neuzugang des FC Augsburg wurde wie ein Popstar nach seinem letzten Spiel in der J1 League für seinen Heimatverein verabschiedet. Mit Sprechchören wurde der Linksaußen vor der Fankurve gefeiert, wie bei Twitter zu sehen war. Zuvor war das ganze Stadion abgedunkelt, als der 24-Jährige ganz alleine auf dem Rasen im Schweinwerferlicht stand. Er kämpfte vor über 33000 Zuschauern mit den Tränen. „Beim ersten Mal bin ich gescheitert, aber mit euch habe ich es geschafft wieder aufzustehen“, sagte er.

    Nächste Woche wird Usami in Augsburg eintreffen, am Montag, 11. Juli, wird er mit seinen neuen Teamkollegen ins Training starten.

    Mit 19 ging Takahsi Usami zum FC Bayern

    2011 war der damals 19-Jährige zum FC Bayern gewechselt, ein Jahr später ging es nach nur drei Bundesligaeinsätzen zur TSG 1899 Hoffenheim. Dort wollte man Usami nach 20 Spielen mit zwei Toren aber nicht kaufen, und so kehrte er 2013 zurück. Jetzt will er es beim FCA besser machen. „Diesmal habe ich mehr Selbstvertrauen“, erklärte er auf einer extra einberufenen Pressekonferenz. „Ich habe viel zu verlieren, aber auch viel zu gewinnen.“ Er will seinen Gesichtsverlust mit dem Scheitern von 2013 wettmachen.

    Einer, der den Weg von Usami seit 2011 verfolgt, ist Andreas Kenyi Pfaff. Der deutsche Journalist berichtet aus Hamburg für Hochi Shimbun über die japanischen Fußballer in der Bundesliga. Die japanische Sportzeitung hat eine Auflage von 1,1 Millionen Exemplare. „Ich hoffe, er ist erwachsener geworden“, sagt Pfaff. Bei den Bayern sei er beleidigt gewesen, weil er nicht gespielt habe. Mit seinem Wechsel zu den Bayern hatte Usami schon damals Kultstatus erreicht.

    „Jeder Fußballer, der es raus aus Japan schafft, ist ein Star. Das ist so, als ginge ein deutscher Basketballer in die NBA“, erklärt Pfaff die große Abschiedszeremonie. Beim zweiten Anlauf will sich Usami jetzt in der Bundesliga durchsetzen. Den FCA sieht er als ideales Sprungbrett. Als Hajime Hosogai (Januar 2011 bis Juni 2012) beim FCA spielte, besuchte Usami seinen Landsmann öfter in Augsburg. Dazu kommt noch, dass mit Ji, Koo und Hong drei Südkoreaner beim FCA unter Vertrag stehen. „Es herrscht dort ein Umfeld, das es asiatischen Spielern leicht macht“, sagte Usami zu den japanischen Journalisten.

    Ähnlich sieht es Pfaff. Der FCA habe in Japan zwar keinen so großen Bekanntheitsgrad, aber er gelte bei Experten als ein Verein, „bei dem man sich entwickeln kann, bei dem den Spielern Zeit gegeben wird“. Er habe einen guten Ruf.

    FCA soll um Takuma Asano werben

    Takuma Asano
    Takuma Asano Foto: Franck Robichon/dpa

    Der könnte auch helfen, neben Usami noch einen zweiten Japaner nach Augsburg holen. Japanische Medien berichten, dass der FCA heftig um Takuma Asano wirbt. Der 21-jährige Mittelstürmer spielt derzeit bei Sanfrecce Hiroshima. Der nur 1,71 Meter große Offensivspieler gilt als eines der größten Stürmertalente in Japan. „Asano ist Nationalspieler, der immer spielt, wenn er einigermaßen laufen kann. Er ist auch Kapitän des Olympia-Teams“, erzählt Pfaff. Das olympische Fußballturnier dauert in Brasilien vom 3. bis zum 20. August. Asano würde also frühestens Ende August zur Verfügung stehen.

    Trotzdem ist der FCA bereit, tief in die Kasse zu greifen. „Bis zu drei Millionen Euro will sich, so heißt es in Japan, der FCA den Transfer kosten lassen“, sagt Pfaff. Allerdings gibt es große Konkurrenz. RB Salzburg und Grasshoppers Zürich gelten als Mitkonkurrenten, auch RB Leipzig soll hellhörig geworden sein. Das Rennen ist offen.

    Pfaff hofft, dass sich Asano für den FCA entscheiden wird. „Ich würde es begrüßen, wenn er in der Bundesliga spielt und den sportlichen Konkurrenzkampf sucht. Usami und Asano sind derzeit mit das Beste, was Japan in der Offensive bieten hat.“

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