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FC Augsburg: #keinesau: Der FCA in bewegten und bewegenden Bildern

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#keinesau: Der FCA in bewegten und bewegenden Bildern

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    Ausgestattet mit Getränken, Chips und Popcorn schauten sich Trainer Markus Weinzierl (oben links) und die Spieler des FC Augsburg (unten links von links Jeong-Ho Hong und Dong-Won Ji) die Premiere des Films „#keinesau – Wie der FC Augsburg Europa erobert“ an. Gemeinsam mit weiteren Kinogästen erlebten sie ein weiteres Mal die Auftritte in der Europa League.
    Ausgestattet mit Getränken, Chips und Popcorn schauten sich Trainer Markus Weinzierl (oben links) und die Spieler des FC Augsburg (unten links von links Jeong-Ho Hong und Dong-Won Ji) die Premiere des Films „#keinesau – Wie der FC Augsburg Europa erobert“ an. Gemeinsam mit weiteren Kinogästen erlebten sie ein weiteres Mal die Auftritte in der Europa League.

    Europapokal. Das Rückspiel in Liverpool. Markus Weinzierl wird laut. Richtig laut. Der Trainer des FC Augsburg steht in der Gästekabine des legendären Stadions an der Anfield Road, gleich geht’s raus auf den Platz. Weinzierl packt seine Spieler, setzt einen letzten Reiz: „Wir sind hierhergekommen, um die Sensation zu schaffen.“ Weinzierl – der Motivator. Nie zuvor hat man ihn in dieser Rolle gesehen. Was in der Kabine passiert, soll nicht an die Öffentlichkeit dringen. Soll geheim bleiben. Doch es gibt Ausnahmen.

    Seit dem „Sommermärchen“, das die Heim-WM der deutschen Fußball-Nationalmannschaft so eindrucksvoll dokumentierte, eignen sich derartige Ereignisse bestens als Plot für ein Drehbuch. Netter Nebeneffekt: Die Filmchen lassen sich vermarkten. So hat es auch der FC Augsburg auf die Kinoleinwand geschafft. Die rauschenden Europapokalnächte hat er in einen rund 75-minütigen Film gepackt, die Premiere von „#keinesau – Wie der FC Augsburg Europa erobert“ erlebt die Mannschaft mit Partner, Sponsoren und Medienvertretern.

    Stadionatmosphäre will unter den Gästen nicht aufkommen, vielmehr schwelgen sie andächtig in Erinnerungen. Einzig bei Raúl Bobadillas Tor in Belgrad, das den Weg ins Sechzehntelfinale ebnete, applaudiert ein Teil der Kinogäste spontan.

    Die Spieler zeigen sich begeistert. Bei ihnen kehren Erinnerungen zurück: die Auftaktniederlagen in der Gruppenphase, das Auf und Ab, der Last-Minute-Erfolg in Belgrad. Kapitän Paul Verhaegh beteuert, er habe während des Films Gänsehaut bekommen. Er und seine Mitspieler erhalten durch den Film ungewohnte Einblicke. „Als Spieler bekommst du wenig davon mit, was außerhalb des Stadions passiert“, betont Verhaegh.

    FCA-Spieler machen es sich in Kinosesseln bequem

    Mit Popcorn, Getränkebechern und Chips bequemen sich die FCA-Kicker in die roten Kinosessel, erleben dann ein weiteres Mal ihre Reise durch Europa, die mit der Qualifikation für die Europa League am Saisonende in Mönchengladbach ihren Anfang genommen hat. Singende Spieler tanzen über die Leinwand, ein übernächtigter Verhaegh leiht sich am nächsten Tag eine Sonnenbrille. Der Kapitän erinnert sich: „Wir haben richtig gefeiert und wenig geschlafen.“

    Chronologisch wird das halbe Jahr im europäischen Wettbewerb nacherzählt. Fanmärsche, Gesänge und beeindruckende Choreografien der FCA-Anhänger dringen als Bilder in Köpfe ein. Unter anderem kommentiert der gegenüber Medien sonst so schweigsame Bobadilla – mit sechs Europapokaltreffern geschichtsträchtiger FCA-Spieler – launig seine Sternstunden. Zu seinen drei Treffern im Heimspiel gegen Alkmaar sagt er lapidar, jedoch mit einem viel mehr sagenden breiten Grinsen: „Da habe ich einen ganz guten Abend gehabt.“

    Festgehalten sind nicht nur freudige Momente, manchmal ist nicht einmal mehr raschelndes Popcorn im Kinosaal zu hören. Nachdenklich stimmt das rüde Foul an Verteidiger Jan-Ingwer Callsen-Bracker, das der Film anschaulicher in Szene setzt, als es dem Betrachter lieb sein kann. Übertroffen wird die Verletzung durch den schrecklichen Verkehrsunfall, bei dem zwei FCA-Fans sterben, die Anteilnahme und die Trauer.

    Das Negative, die Enttäuschungen, die Mannschaft, Fans und Verantwortliche durch Europa begleiten, wird nicht ausgeklammert. Letztlich sollen die positiven Erlebnisse in Erinnerung bleiben. Weinzierl, der an der Anfield Road allein vor der Fankurve gefeiert wird, die Spieler, die von Stewardessen verabschiedet werden und freudig erregt Flugzeuge verlassen.

    FCA-Ehrenrat Christian Korte war immer dabei, reiste nach Bilbao, Alkmaar, Belgrad und Liverpool. Der Film begeistert ihn. Stolz blickt er auf die Entwicklung seines Vereins, der einst gegen Feucht in der Bayernliga antrat. „Für uns Augsburger war es ein absoluter Höhepunkt, sich im Ausland zu präsentieren“, erklärt er. Selbst nach fünf Jahren Erstklassigkeit übt sich Korte in Demut, der Ligaverbleib würde die außergewöhnliche Saison aus seiner Sicht krönen. „Wenn wir das schaffen, gibt es eine geile Fete“, verspricht er.

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