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SPD-Klausur: Alle Hoffnung ruht auf Christian Ude

SPD-Klausur

Alle Hoffnung ruht auf Christian Ude

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    Münchens Oberbürgermeister Christian Ude ist SPD-Spitzenkandidat für die Landtagswahl im September 2013.
    Münchens Oberbürgermeister Christian Ude ist SPD-Spitzenkandidat für die Landtagswahl im September 2013. Foto: dpa

    Die SPD im Kloster Irsee hat ihren Umfrageschock weg. Denn statt bei erhofften 22 oder 23 Prozent sieht das renommierte Meinungsforschungsinstitut infratest dimap die Sozialdemokraten in Bayern derzeit nur bei 19 Prozent. Die CSU käme auf 47 Prozent. Zum Vergleich: Im Januar 2012 lag die Bayern-SPD in der gleichen Umfrage, die jährlich vom Bayerischen Rundfunk in Auftrag gegeben wird, noch bei 21, die CSU bei 44 Prozent.

    Dass das Institut für Demoskopie Allensbach wenige Tage zuvor die CSU in Kreuth mit einem deutlich anderen Befund erschreckt hat – CSU: 41 Prozent, SPD 24 Prozent –, konnte die SPD-Landtagsabgeordneten gestern zum Auftakt ihrer Klausur in Irsee nicht wirklich trösten.

    Das hat, wie Teilnehmer gestern im Gespräch mit unserer Zeitung einräumten, vor allem zwei Gründe: Zum einen fiel die SPD in einer seriösen Umfrage erstmals seit Sommer 2011 wieder unter die psychologisch wichtige 20-Prozent- Marke. Zum anderen sieht es im Moment so aus, als sei der Aufschwung, den die SPD in Bayern mit ihrem Spitzenkandidaten Christian Ude in jüngster Vergangenheit erlebte, schon wieder verebbt.

    „Das ist machbar in einem Wahlkampf“

    Dennoch geben sich die Genossen um Fraktionschef Markus Rinderspacher, Geschäftsführer Harald Güller und Generalsekretärin Natascha Kohnen unerwartet zuversichtlich, ja sogar demonstrativ optimistisch. „Letztendlich gibt es zwischen Regierung und Opposition nur einen Swing von drei Prozent“, sagt Rinderspacher.

    Drei Prozent weniger für die CSU, drei Prozent mehr für SPD, Grüne und Freie Wähler – schon sei es vorbei mit der Vorherrschaft der CSU. „Das ist machbar in einem Wahlkampf“, sagt Rinderspacher. „Wir wollen es wissen. Die Chance ist da und wir wollen diese Chance nutzen.“ Die FDP spielt in der Rechnung des SPD-Fraktionschefs keine Rolle.

    Generalsekretärin Kohnen weist darauf hin, dass erst im Herbst gewählt wird und dass die Meinungsforscher vor der Wahl 2008, als die CSU überraschend ihre absolute Mehrheit verlor, mit ihren Prognosen Schiffbruch erlitten. „Wir wissen, was für Möglichkeiten wir haben. Der Wahlkampf hat noch gar nicht begonnen.“ Ihre Hoffnungen knüpfen die Sozialdemokraten zuallererst an ihren Spitzenkandidaten.

    Machtwechsel hängt nicht nur von SPD ab

    Im Gegensatz zu Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) sei der Münchner Oberbürgermeister ein Politiker mit einem festen Standpunkt. „Die Wähler werden sich entscheiden müssen: Wählen sie den wechselhaften, sprunghaften Amtsinhaber oder den Herausforderer, der für Solidität und Seriosität steht“, sagt Rinderspacher. Außerdem hänge es dieses Mal nicht allein an der SPD. Rinderspacher: „Ich gönne auch den Freien Wählern und den Grünen Zuwächse, wenn es am Ende für ein Dreierbündnis reicht, um die CSU abzulösen.“

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