Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Oberpfalz: Auch durch das bayerische Freystadt fegte in Sekunden ein Tornado

Oberpfalz

Auch durch das bayerische Freystadt fegte in Sekunden ein Tornado

    • |
    Eine Windhose ist durch Freystadt-Ohausen in der Oberpfalz gezogen. Symbolfoto
    Eine Windhose ist durch Freystadt-Ohausen in der Oberpfalz gezogen. Symbolfoto Foto: Symbolfoto Hein-Godehart Petschulat/dpa

    Schon wieder ist ein Tornado durch Bayern gefegt. Diesmal traf es Freystadt in der Oberpfalz. Nur fünf Sekunden reichten am Freitag, dass der Tornado immense Schäden anrichten konnte. Zum Glück hat da Ausmaß der Zerstörung nicht die Dimension angenommen, wie vor rund zwei Wochen bei uns in der Region.

    Die Aufräumarbeiten dauerten nach dem Tornado am Samstag im Freystädter Ortsteil Ohausen weiter an. Mit Hilfe der Feuerwehr seien noch am Freitagabend die beschädigten Häuser mit Ziegeln oder zumindest mit Folien abgedichtet worden, sagte der stellvertretende Bürgermeister Rudolf Schiener der Deutschen Presse-Agentur am Samstagmorgen.

    Was tun bei Unwettern?

    Wichtige Tipps, wie man sich bei Unwetter richtig verhält, hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zusammengestellt:

    Wo aufhalten?  Sich alleine in offenem Gelände zu bewegen ist gefährlich. Die Richtung eines Tornados ist nicht vorherzusehen, ebenso Geschwindigkeitsänderungen. Auch umherfliegende Trümmerteile können zur Gefahr werden. Daheim ist es vor allem im Keller sicher. Das bestätigt Wetterexperte Klaus Hager: „Dort bieten Sie keinen Widerstand, sind nicht im Freien.“

    Sich im Auto oder Wohnwagen zu verstecken ist gefährlich, da auch Autos von Tornados erfasst werden können.

    Gleichzeitig sollte man alle Hausöffnungen (Türen, Fenster) schließen, die Rollläden schließen und aufpassen, dass der Kellerzugang nicht versperrt ist oder werden kann.

    Wer sich regelmäßig über Unwetter informiert, zum Beispiel beim Deutschen Wetterdienst (DWD), kann schneller reagieren. UKW-Radio, Kerzen und ein Notfallkoffer mit den wichtigsten Dokumenten sind sinnvoll, wenn man plötzlich sein Zuhause verlassen muss. Für die Versicherung wird empfohlen, das Eigentum zu fotografieren. (seak)

    Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes finden Sie im Internet unter www.dwd.de.

    Der Tornado war am Freitagabend über den Ortsteil Ohausen (Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz) hinweggefegt. Mehr als 20 Häuser wurden beschädigt. Die Polizei schätzt den Schaden auf mehrere Hunderttausend Euro. Verletzt wurde niemand.

    DWD stuft Wirbelwind in Freystadt als Tornado ein

    Der Tornado in Freystadt wirbelte unter anderem die Dachziegel durch die Luft.
    Der Tornado in Freystadt wirbelte unter anderem die Dachziegel durch die Luft. Foto: Daniel Karmann dpa

    Die Menschen unterstützten sich nach dem Tornado gegenseitig, die Nachbarschaftshilfe sei groß, sagte Schiener. "Die Leute sind gefasst." Er sei noch am Unglücksabend und auch am Samstag vor Ort gewesen. Schiener bezeichnete es als "Riesenglück, dass weder Menschen noch Tiere verletzt wurden". Neben Wohnhäusern waren auch etliche Stallungen mit Rindern und Schweinen sowie Scheunen beschädigt worden. Zwar seien nach ersten Erkenntnissen alle Häuser weiter bewohnbar, jedoch werde es wohl noch Wochen dauern, bis die Schäden beseitigt sind, sagte Schiener.

    In dem Ort wurden zudem zahlreiche Bäume umgeknickt oder entwurzelt. Vor allem durch herumfliegende Dachziegel seien mehrere Fahrzeuge beschädigt worden, teilte das Polizeipräsidium in Regensburg mit. Mehr als 100 Kräfte von Feuerwehr und Polizei waren am Freitagabend im Einsatz.

    Ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in München stufte den Wirbelwind als Tornado ein. Auch der Begriff Windhose sei nicht falsch, sondern lediglich das eher altmodische deutsche Wort. Tornado sei heute der international gängige Begriff, wie der Meteorologe am Samstag sagte. Zu unterscheiden seien jedoch Tornado und Funnel: Bei einem Tornado reicht laut DWD die wirbelnde Luftsäule von der Wolkendecke bis zum Boden; geht der Trichter nicht bis zum Boden herab, handelt es sich um einen Funnel - der hinterlässt zumeist keine sichtbaren Schäden.

    Erinnerung an Tornado im Kreis Augsburg und Aichach-Friedberg

    Unlängst erst hatte ein Tornado in den Landkreisen Augsburg und Aichach-Friedberg schwere Schäden angerichtet. Doch dort war das Ausmaß der Schäden wohl wesentlich größer. Nach Angaben von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) entstand an mehr als 200 Gebäuden erheblicher Sachschaden, 30 waren ganz oder teilweise unbewohnbar. Allein im Kreis Aichach-Friedberg wird der Schaden auf einen dreistelligen Millionenbetrag geschätzt. Menschen wurden obdachlos. Von dem Tornado in unserer Region waren 600 Menschen betroffen.  dpa/AZ

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden