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Gundelfingen: Auktion in Gundelfingen: Lenin und Stalin bleiben Ladenhüter

Gundelfingen

Auktion in Gundelfingen: Lenin und Stalin bleiben Ladenhüter

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    Wladimir Lenin bleibt vorerst auf dem Hof des Steinmetz-Betriebs in Gundelfingen. Für ihn und fünf weitere Skulpturen gibt es keinen Käufer.
    Wladimir Lenin bleibt vorerst auf dem Hof des Steinmetz-Betriebs in Gundelfingen. Für ihn und fünf weitere Skulpturen gibt es keinen Käufer. Foto: Katharina Indrich

    Ob Lenin, Stalin oder Thälmann – keiner will die sozialistischen Größen. Zumindest nicht die meterhohen Statuen der Gundelfinger Naturstein-Firma Kurz. Am 17. Juni sollten die Skulpturen bei einer Auktion versteigert werden. Es ging kein einziges Gebot ein. Um vier Wochen wurde die Nachverkaufszeit verlängert – ein Käufer ist aber immer noch nicht in Sicht. „Es gibt keine neuen Entwicklungen“, sagt Geschäftsführer Josef Kurz auf Nachfrage unserer Zeitung.

    Vor einem Vierteljahrhundert verbannten viele Städte im früheren Ostblock ihre kommunistischen Denkmäler. Der Vater von Josef Kurz hat die alten Skulpturen zusammengetragen. Doch nicht aus Nähe zum Kommunismus, wie Kurz vor der Auktion erklärte: „Die Denkmäler sind handwerklich eben wahnsinnig gut gemacht. Das haben damals die besten Bildhauer gefertigt.“

    Das Lenin-Denkmal stand zu DDR-Zeiten am Dresdener Hauptbahnhof

    Das spektakulärste Exponat der Auktion war ein Lenin-Denkmal, das zu DDR-Zeiten am Dresdener Hauptbahnhof stand und als „roter Bahnhofsvorsteher“ bekannt war. Das Mindestgebot für den Lenin wurde für die abgelaufene Auktion auf 150000 Euro festgesetzt. Es habe Gespräche, aber kein konkretes Gebot gegeben, sagt der Potsdamer Auktionator Frank Ehlert. Vielleicht sei die Zeit für ehemalige Denkmäler aus dem Ostblock noch nicht reif. In zehn bis 15 Jahren könne das schon wieder anders sein, erklärt Ehlert.

    Einige Statuen des Betriebs wurden in der Vergangenheit bereits verkauft. Zum Beispiel eine Stalin-Figur, die heute im Haus der Geschichte in Bonn steht. Doch Diktatoren gibt es in der Firma Kurz im Gundelfinger Industriegebiet noch immer genügend.

    Zu haben sind aktuell nicht nur Wladimir Lenin. Auch Josef Stalin, Klement Gottwald, Antonin Zapotocky sowie zwei Statuen von Ernst Thälmann warten auf einen neuen Besitzer. Derzeitstehen die tonnenschweren Kolosse im Hof des Steinmetz-Betriebs. Da sollen sie aber nicht bleiben. Kurz zeigt sich zuversichtlich: „Die Figuren werden verkauft.“ Interessenten gebe es nach wie vor. Mehr dazu, wie die Auktion verlaufen ist, lesen Sie hier. (mit dpa)

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