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Energiewende: Bayern macht Tempo für Bau der Stromtrassen

Energiewende

Bayern macht Tempo für Bau der Stromtrassen

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    So sollen die geplanten Nord-Süd-Stromtrassen nicht aussehen: Die Leitungen sollen weitgehend unter der Erde verschwinden.
    So sollen die geplanten Nord-Süd-Stromtrassen nicht aussehen: Die Leitungen sollen weitgehend unter der Erde verschwinden. Foto: Federico Gambarini, dpa (Archivfoto)

    Nachdem die ursprünglichen Planungen großer Stromtrassen durch Bayern wegen heftiger Proteste aufgegeben worden sind, will sich die Staatsregierung nun in einem zweiten Anlauf darum bemühen, die beiden neuen, vom Bundestag beschlossenen Gleichstromtrassen in einem transparenten Verfahren zu verwirklichen. Dafür wurde eigens eine „Task Force Netzausbau“ unter der Leitung von Wirtschaftsstaatssekretär Franz Josef Pschierer (CSU) eingerichtet. Zum Auftakt empfing der CSU-Politiker aus Mindelheim gestern im Wirtschaftsministerium rund 90 Landräte und Bürgermeister aus Franken, der Oberpfalz und Niederbayern. Seine Botschaft lautete: „Es ist nicht mehr die Frage, ob die beiden Trassen kommen. Es geht nur noch um das Wie.“ Zugleich versicherte Pschierer: „Wir wollen das so bürger- und landschaftsfreundlich wie möglich gestalten.“

    Weniger Konfliktstoff dank Erdverkabelung?

    Schwaben und Oberbayern sind, wie berichtet, von den Trassenplanungen nicht mehr betroffen, nachdem die ursprüngliche Idee, eine der Leitungen bis ins schwäbische Meitingen (Landkreis Augsburg) zu führen, vom Tisch ist. Die neuen Endpunkte der Trassen, die überwiegend Windstrom aus dem Norden nach Bayern befördern sollen, sind jetzt Grafenrheinfeld in Unterfranken (Süd-Link) und Landshut in Niederbayern (Süd-Ost-Link). Sie sollen über weite Strecken – Experten rechnen in Bayern mit etwa 500 Kilometer – mit Erdverkabelung realisiert werden. Die ursprünglichen Trassen waren überirdisch geplant, was heftige Proteste von Bürgern in den betroffenen Gebieten ausgelöst hatte.

    Wegen der Entscheidung des Bundestags für eine weitgehende Erdverkabelung mussten die Planungen noch einmal ganz von vorne begonnen werden. Statt von Korridoren gehen die Planer jetzt von einer relativ geraden Strecke zwischen den Anfangs- und Endpunkten aus. Ortschaften müssen nicht mehr weiträumig umgangen werden. Pschierer hofft, dass sich die Projekte mit der Entscheidung für Erdkabel leichter durchsetzen lassen: „Ich glaube, dass das schon ein Stück weit Konfliktstoff herausnimmt.“

    Die betroffenen Kommunen wurden bereits informiert

    Bei der Auftaktveranstaltung der „Task Force“ wurden die betroffenen Kommunen gestern über das weitere Verfahren informiert. Neben Pschierer waren auch die Chefs der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, und des Netzbetreibers Tennet, Lex Hartmann, anwesend. Bürger sollen sich über den Planungsstand ab sofort im Internet informieren können unter www.netzausbau-in-bayern.de "Kommentar

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