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Rockerszene: Bayern verbietet Hells-Angels-Embleme

Rockerszene

Bayern verbietet Hells-Angels-Embleme

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    Der weiße Totenkopf mit Engelsflügeln und der rot-weiße Schriftzug der Hells Angels dürfen vielerorts nicht mehr öffentlich gezeigt werden.
    Der weiße Totenkopf mit Engelsflügeln und der rot-weiße Schriftzug der Hells Angels dürfen vielerorts nicht mehr öffentlich gezeigt werden. Foto: Fredrik von Erichsen, dpa (Archivfoto)

    Bayern und mehrere andere Bundesländer folgen dem Beispiel Hamburgs. Am 7. April verbot das Oberlandesgericht Hamburg einem Hells Angel das Zeigen der Clubembleme - denn diese sind identisch mit denen des 1983 verbotenen ersten Hells Angels-Vereins.

    Ab Herbst dürfen die Hells Angels ihre Wappen nicht mehr öffentlich zeigen

    Die Staatsregierung verbietet die Embleme des Rockerclubs Hells Angels nun auch in Bayern. Ab Herbst dürfen die Rocker ihre Wappen und Symbole nicht mehr öffentlich zeigen - insbesondere den geflügelten Totenkopf und den Schriftzug "Hells Angels". "Polizei und Staatsanwaltschaften werden in Bayern ab Oktober konsequent jedes Zeigen von Hells Angels-Symbolen strafrechtlich verfolgen", erklärten Innenminister Joachim Herrmann und Justizminister Winfried Bausback (beide CSU).

    Das sind die Hells Angels

    Die Hells Angels geraten immer wieder in die Schlagzeilen. Hier Zahlen und Fakten zu dem Rocker- und Motorradclub.

    Der Hells Angels Motorcycle Club (HAMC) wurde 1948 von Kriegsveteranen in den USA gegründet.

    Heute gelten die Hells Angels als mächtigster und mitgliederstärkster Rockerclub der Welt.

    Der Name "Hells Angels" stammt von einer Bomberstaffel.

    Das Emblem des Clubs ist ein geflügelter Totenkopf (Death’s head, auf Deutsch: Totenkopf).

    Inzwischen haben die Hells Angels Mitglieder in rund 30 Ländern. Dort teilen sie sich auf in sogenannten „Chartern“, also Orts- oder Landesclubs.

    Der erste deutsche Ableger des Rockerclubs entstand 1973.

    Für Schlagzeilen sorgen aber auch immer wieder Auseinandersetzungen zwischen Hells Angels und Mitgliedern des befeindeten Rockerclubs Bandidos.

    In mehreren Bundesländern sind die Symbole der Hells Angels inzwischen verboten. Ab Herbst 2014 dürfen die Rocker ihre Wappen und Symbole auch in Bayern nicht mehr öffentlich zeigen.

    Bei Verstößen sollen die betreffenden Rocker angezeigt werden. Das Verbot gilt für Hells Angels-Symbole auf Rockerkutten, Motorrädern, an Vereinshäusern, im Internet, auf Merchandising-Artikeln - und für sichtbare Tätowierungen. Die bayerischen Polizeipräsidien sollen nun die sechs Charter der Hells Angels in Bayern über das Vorgehen der Behörden informieren. "Bis Ende September 2014 haben die Hells Angels Zeit, ihre Symbole aus der Öffentlichkeit zu entfernen", sagte Herrmann. Der engere Personenkreis der bayerischen Hells Angels umfasst nach Einschätzung des Innenministeriums rund 180 Personen. 

    Für andere Rockergruppen gilt das Verbot in Bayern nicht

    Für andere Rockerclubs gilt das Verbot in Bayern nicht. Ein Augenmerk hat die Polizei aber auch auf mehrere weitere Gruppen: Bandidos, Outlaws, Gremium, Mongols und Satudarah. Das Innenministerium rechnet rund 1.500 Mitglieder dieser Gruppen der kriminellen Rockerszene zu. Die sechs Charter der Hells Angels in Bayern sind in München - in der Landeshauptstadt gibt es zwei Untergruppen -, Allershausen, Hof, Nürnberg und Töging am Inn aktiv.

    In einigen Bundesländern zeigen die Verbote bereits Wirkung

    Das sind die bekanntesten Rockerbanden

    Die Bandidos wurden 1966 in Houston, Texas, durch Donald Eugene Chambers gegründet. Ein mexikanischer Bandit („Bandido“) mit großer Machete und einem Revolver ist das Symbol der Gruppe. Die Bandidos sind in Deutschland neben den Hells Angels der größte Rockerclub. Beide ringen mit extremer Brutalität um Macht- und Einflusszonen.

    Die Hells Angels gibt es seit 1948. Die Gruppe wurde im US-Bundesstaat Kalifornien gegründet. Weltweit erkennt man den Totenkopf mit Flügeln als das Erkennungszeichen der Engel. Der Name der Gruppe geht ursprünglich auf den Titel eines Films aus dem Jahr 1930 zurück. Der Streifen handelt von Flugpionieren der Royal Flying Corps im Ersten Weltkrieg. Im norddeutschen Raum formierte sich Ende der sechziger Jahre eine Rocker-Gruppe, die 1973 zur erste Gebietsvertretung der Hells Angels in Deutschland wurde. 1999 trat der bis dahin bedeutendste deutsche Motorradclub, die „Bones“, zu den Engeln über.

    Die Outlaws gibt es bereits seit 1935. Der Club wurde in einer Bar an der legendären Route 66 gegründet. Damals unter dem Namen "Mc Cook Outlaws Motorcycle Club." Weltweit verfügen die Outlaws über 280 Chapter (Ortsgruppen).

    Der Gremium MC (MC für Motorcycle Club) ist der größte deutsche Motorradclub. Er ist der einzige große Rockerclub deutschen Ursprungs, der sich keinem internationalen Club, wie den Hells Angels, Bandidos oder den Outlaws, angeschlossen hat. Der Club wurde 1972 in Mannheim gegründet.

    Die Sons of Silence sind ein Motorradclub, der zu den Outlaw Motorcycle Gangs zählt. Die Gruppe gehört zu den fünf größten Clubs der Vereinigten Staaten. Die Sons of Silence wurden um 1966 in Niwot Colorado gegründet. Die erste Gruppe außerhalb der Vereinigten Staaten wurde 1998 im Großraum München eröffnet. Das Logo ist ein Weißkopfseeadler, das Wappentier der Vereinigten Staaten, vor einem riesigen „A“.

    Ein Verbot, wie es Bayern jetzt ankündigte, gilt bereits in einer Reihe anderer Länder - darunter Berlin, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Thüringen und Baden-Württemberg.

    Das sind die Hells Angels

    Die Hells Angels geraten immer wieder in die Schlagzeilen. Hier Zahlen und Fakten zu dem Rocker- und Motorradclub.

    Der Hells Angels Motorcycle Club (HAMC) wurde 1948 von Kriegsveteranen in den USA gegründet.

    Heute gelten die Hells Angels als mächtigster und mitgliederstärkster Rockerclub der Welt.

    Der Name "Hells Angels" stammt von einer Bomberstaffel.

    Das Emblem des Clubs ist ein geflügelter Totenkopf (Death’s head, auf Deutsch: Totenkopf).

    Inzwischen haben die Hells Angels Mitglieder in rund 30 Ländern. Dort teilen sie sich auf in sogenannten „Chartern“, also Orts- oder Landesclubs.

    Der erste deutsche Ableger des Rockerclubs entstand 1973.

    Für Schlagzeilen sorgen aber auch immer wieder Auseinandersetzungen zwischen Hells Angels und Mitgliedern des befeindeten Rockerclubs Bandidos.

    In mehreren Bundesländern sind die Symbole der Hells Angels inzwischen verboten. Ab Herbst 2014 dürfen die Rocker ihre Wappen und Symbole auch in Bayern nicht mehr öffentlich zeigen.

    Eine bundeseinheitliche Regelung gibt es jedoch nicht. In einigen Ländern zeigen die sogenannten Kuttenverbote aber bereits Wirkung. In Berlin tragen die Rocker nach Einschätzung von Polizei und Innenexperten ihre Westen mit dem Totenkopf und der Aufschrift "Hells Angels" nicht mehr so offensiv. In Brandenburg halten sich die Hells Angels nach Einschätzung der Behörden weitgehend an das Verbot und verzichten darauf, ihre Kutten in der Öffentlichkeit zu tragen. Drei Strafanzeigen wurden bislang aufgenommen und in zwei Fällen Kutten beschlagnahmt. In Sachsen seien bereits sieben Anzeigen gefertigt und in sechs Fällen Bekleidungsstücke als Beweismittel sichergestellt worden, heißt es im Innenministerium. In Nordrhein-Westfalen haben Rocker in einem Duisburger Clubheim nach Darstellung der Polizei ihre Abzeichen abgedeckt.

    Zwischen den einzelnen Bundesländern gibt es aber erhebliche Unterschiede: So hat Nordrhein-Westfalen das Tragen der Symbole von insgesamt acht Rockergruppen verboten. Die Polizei in Niedersachsen ermittelt nicht auch bei Tätowierungen. Und Hessen prüft derzeit noch die Rechtslage. (dpa, afp)

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