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Rott am Inn: Bluttat an Senioren - Verdächtiger war aus Psychiatrie geflohen

Rott am Inn

Bluttat an Senioren - Verdächtiger war aus Psychiatrie geflohen

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    In diesem Haus in Rott am Inn in Oberbayern wurden am Montag zwei Menschen erstochen. Eine Frau aus der Nachbarschaft und ein Mann wurden festgenommen.
    In diesem Haus in Rott am Inn in Oberbayern wurden am Montag zwei Menschen erstochen. Eine Frau aus der Nachbarschaft und ein Mann wurden festgenommen. Foto: Josef Reisner (dpa)

    Der Mann, der am Montag in Bayern zwei ältere Menschen bei einem Streit um Lärm umgebracht haben soll, ist vor einem Monat aus einer Psychiatrie ausgebrochen. Er war dort als Häftling wegen einer schweren räuberischen Erpressung aus dem Jahr 2010 untergebracht gewesen, wie die Staatsanwaltschaft Traunstein am Mittwoch mitteilte. Am 4. Februar habe er einen unbegleiteten Hofgang zur Flucht genutzt. Es habe deshalb ein Haftbefehl bestanden.

    Der 25-Jährige ist dringend verdächtig, in der Nacht zum Dienstag in Rott am Inn bei Rosenheim eine Frau (66) und einen Mann (73) in einem Mehrfamilienhaus in einem Streit um Lärm erstochen zu haben. Er hatte sich dort in der Wohnung einer 20-Jährigen aufgehalten. Nach seiner Festnahme wenig später befindet er sich mittlerweile in einer besonders gesicherten Einrichtung, wie die Staatsanwaltschaft weiter mitteilte. Das Amtsgericht erließ Haftbefehl wegen zweifachen Mordes.

    Die Tatwaffe wurde offensichtlich noch nicht gefunden. Unklar ist auch, ob der 25-Jährige und seine Bekannte vor der Tat Drogen oder Alkohol konsumierten. Der 20-Jährigen war wegen wiederholten Lärmens die Wohnung gekündigt worden. Sie stand unmittelbar vor dem Auszug. Zwei Menschen tot: Nun liegt das Obduktionsergebnis vor

    Mord in Rott am Inn offenbar wegen Streit um Lärm

    Nach dem aktuellen Ermittlungsstand war es in der Nacht auf Dienstag in der Wohnung der jungen Frau ziemlich laut gewesen - nach Polizeiangaben nicht zum ersten Mal. Die beiden älteren Leute beschwerten sich. „Im Verlauf der Beschwerde zeigte sich der Tatverdächtige hochaggressiv und fügte den beiden Opfern unvermittelt tödliche Verletzungen zu“, sagte Polizeisprecher Anton Huber. Die gegen 22 Uhr zu dem im Ortszentrum gelegenen Mehrfamilienhaus gerufenen Sanitäter und Ärzte konnten den Opfern nicht mehr helfen. Sie erlagen noch am Tatort den Folgen der massiven Stichverletzungen. Opfer und Täter standen in keiner Beziehung zueinander, sie hatten nur ihre Wohnungen im gleichen Haus.

    Die weiteren Ermittlungen ergaben, dass der 25-Jährige bei einer 20-jährigen Bewohnerin des Mehrfamilienhauses zu Besuch gewesen war, die ebenfalls festgenommen wurde. So ergab sich ein Tatverdacht gegen den jungen Mann. Sofort leitete die Polizei eine Großfahndung ein, bei der auch ein Hubschrauber im Einsatz war. Gegen 1.30 Uhr wurde der dringend Tatverdächtige am Ortsrand von Rott am Inn gefasst. Ob die Tatwaffe – womöglich ein Messer – sichergestellt wurde, wollte die Polizei nicht sagen. Sie äußerte sich auch nicht zu Vermutungen, dass Alkohol im Spiel gewesen sein könnte. Die Staatsanwaltschaft beantragte Haftbefehl wegen eines Tötungsdeliktes gegen den jungen Mann. Die 20-jährige Nachbarin wurde nach ihrer Vernehmung entlassen. In welchem Verhältnis beide zueinanderstehen, ist noch nicht geklärt. AZ/dpa

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