Bei einem Wohnungsbrand im Münchner Stadtteil Neuhadern haben sich am Samstagabend offenbar dramatische Szenen abgespielt. Wie die Feuerwehr mitteilte, konnte eine Frau ihre in Flammen stehende Wohnung im zweiten Stock des Wohnhauses in der Weßlinger Straße gerade noch rechtzeitig verlassen.
Der Brand war im Wohnzimmer ausgebrochen und hatte bereits auf den Flur übergegriffen. Da die Frau bei ihrer Flucht die Wohnungstür offenließ, breitete sich der Rauch im Treppenhaus aus - und versperrte den Bewohnern des dritten Stocks den Fluchtweg.
Feuer drohte auf das dritte Stockwerk überzugreifen
Wegen der hohen Temperaturen waren zudem zwei Fenster geplatzt, sodass der Brand auf das dritte Stockwerk und den Dachstuhl überzugreifen drohte. Der Feuerwehr gelang es allerdings, die Flammen niederzuschlagen und einen Bewohner durch das verrauchte Treppenhaus nach draußen zu führen. Weiter betreuten die Beamten auf einer Leiter stehend eine 80-Jährige an ihrem Fenster.
Die 80-Jährige und ein weiterer Bewohner aus dem dritten Stock konnten das Haus verlassen, als das Treppenhaus wieder rauchfrei war. Nach Polizei-Angaben erlitten fünf Personen leichte Rauchvergiftungen. Sie wurden in naheliegende Krankenhäuser gebraucht.
Polizei ermittelt gegen Bewohnerin
Wie es zu dem Brand kam, war zunächst unklar. Am Montagmittag dann teilte die Polizei mit, gegen die Wohnungsinhaberin werde wegen des Verdachts auf schwere Brandstiftung ermittelt. Ein technischer Defekt könne ausgeschlossen werden. Der Sachschaden wird auf 80.000 Euro geschätzt. AZ