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Weihnachtspostamt: Briefe ans Christkind landen im bayerischen Himmelstadt

Weihnachtspostamt

Briefe ans Christkind landen im bayerischen Himmelstadt

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    Der Glaube an das Christkind ist bei vielen Kindern in Deutschland nicht zu erschüttern. Beim Weihnachtspostamt in Himmelstadt kommen jährlich 80.000 Briefe an.
    Der Glaube an das Christkind ist bei vielen Kindern in Deutschland nicht zu erschüttern. Beim Weihnachtspostamt in Himmelstadt kommen jährlich 80.000 Briefe an. Foto: Nicolas Armer (dpa)

    Das Christkind hat eine Postleitzahl. 97627 lautet sie. Wer diese Postleitzahl auf seinen Brief an das Christkind oder den Weihnachtsmann schreibt, dessen Post kommt an - zwar nicht im Himmel oder am Nordpol, aber zumindest in Himmelstadt in Unterfranken. 80.000 Briefe erhält das ehrenamtliche Team in der Weihnachtspostfiliale um Rosemarie Schotte - jedes Jahr. Und jeder Brief wird beantwortet.

    Zumindest sollte das so sein. Wer heuer ein Antwortschreiben erhält, der findet darin eine Geschichte über das Christkind auf Helfersuche. Das hatte nämlich im vergangenen Jahr zu wenige Helfer und konnte deshalb einige Briefe nicht zurückschicken. Nun musste es im Märchenland nach neuen Wichteln suchen, die ihm helfen.

    38 Helfer beantworten die Briefe ans Christkind

    13 Wichtel haben das Christkind beziehungsweise seine Postbeauftrage Schotte in diesem Jahr neu dazu geholt. Das 38-köpfige Team arbeitet ehrenamtlich. "Die Leute arbeiten hier nicht acht Stunden, jeder schafft so, wie er kann", sagt sie. Schotte ist bereits seit 23 Jahren die Chefin der Weihnachtspost in Himmelstadt, die es dort seit exakt 30 Jahren gibt. Es ist eine von sieben Weihnachtspostfilialen in Deutschland und unter anderem zuständig für Bayern.

    Wenn Rosemarie Schotte von ihren Briefen erzählt, dann klingt es ein bisschen wie ein Interview mit der WDR-Kultberater Domian. Nicht jeder Brief ans Christkind ist ein heiterer. "Da geht es auch um Tod oder Krankheit in der Familie oder den Tod von lieben Haustieren", sagt sie, berichtet von einem Brief über eine verstorbene Großmutter. "Dort wurde dann gefragt: Hat sie im Himmel warme Schuhe?"

    Wie antwortet man auf solche Briefe? Schotte erklärt: "Wir geben ja keine Geschenke raus, können den Menschen nur mit Worten helfen." Dazu haben die Himmelstädter etwas umgestellt. Früher erhielten Kinder nur den Standardbrief als Antwort mit der aktuellen Christkind-Geschichte. Bei manchen Briefen schreiben Rosemarie Schotte und ihre Helfer aber auch persönliche Sätze darunter. "Es macht mir Freude, Trost und Mut zuzusprechen, wo es notwendig wird", sagt sie.

    Auch ältere Menschen schreiben ans Christkind

    Und es schreiben nicht nur Kinder. "Wir erhalten auch Briefe von älteren Menschen, die sich einsam fühlen oder von Kindern, die ihre Weihnachtsgeschenke Flüchtlingskindern spenden wollen", sagt sie. "Ich kann das nur aus dem Gefühl heraus sagen. Aber ich glaube, derartige Briefe haben zugenommen", sagt sie.

    Daneben gibt es auch die anderen, heiteren Briefe. "Manche Kinder basteln oder malen dem Christkind etwas." Einige dieser Kunstwerke stellt das Weihnachtspostamt in Himmelstadt auch aus. Die Ausstellung kann man während der Adventszeit in Himmelstadt sehen.

    Und dann gibt es noch die Art von Briefen, die Schotte gar nicht beantwortet - und die sie regelrecht wütend machen. "Manche Leute missbrauchen uns als Gratis-Dienstleister. Die wollen dann, dass wir ihre komplette Weihnachtspost erledigen und schreiben 25 Adressen auf den Umschlag." Solche Briefe würde sie nicht beantworten. "Wir wollen auf möglichst viele Briefe von Kindern antworten. Wir haben besseres zu tun."

    Was beim Schreiben ans Christkind wichtig ist

    Das Christkind hat die Adresse: An das Christkind, 97267 Himmelstadt. Wer eine Antwort haben möchte, sollte unbedingt einen Absender auf den Briefumschlag schreiben. Die Weihnachtspostfiliale ist noch bis zum 23. Dezember geöffnet, an Heilig Abend wird noch gestempelt. Briefe sollten aber spätestens bis zum 17. Dezember aufgegeben werden - Kindergärten sollten sogar bis 14. Dezember ihre Briefe abschicken.

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