Busfahrer sollen zum Frontalcrash aussagen - Schüler werden betreut
Vieles ist unklar nach dem Frontalcrash von zwei Bussen. Die Polizei ist mit der Aufarbeitung des Unglücks beschäftigt, Spezialisten kümmern sich um Betroffene.
Nach dem Busunfall mit Dutzenden Verletzten in Mittelfranken ermittelt die Polizei mit Hochdruck zur Ursache. Eine wichtige Rolle spielten dabei die beiden schwerverletzten Fahrer, sagte Sprecher Bert Rauenbusch am Freitag. Sie sollten befragt werden, sobald es ihre Gesundheit zulasse. Wichtige Aussagen erhoffen sich die Ermittler auch von der schwerverletzten Autofahrerin, die mit ihrem Wagen in die Unfallstelle krachte.
Ammerndorf: Frontalzusammenstoß zweier Linienbusse
Bei dem Frontalzusammenstoß von zwei Linienbussen am Ortsausgang von Ammerndorf nahe Nürnberg waren am Donnerstag 28 Kinder, Jugendliche und Erwachsene verletzt worden. 12 von ihnen schwer, 16 leicht. Wie viele Kinder und Jugendliche betroffen waren, konnte Rauenbusch nicht sagen. Es müssten erst einmal Listen des Rettungsdienstes verifiziert werden.
Sogenannte Krisenteams waren am Freitag im Gymnasium Oberasbach und an der Realschule Zirndorf im Einsatz, um Schüler zu betreuen, wie Christian Ell vom Landratsamt Fürth sagte. Die Busse hätten Kinder und Jugendliche von beiden Schulen transportiert.
Die Fahrzeuge eines regionalen Unternehmens waren im Auftrag des Landkreises unterwegs. In einer Stellungnahme berichtete die Firma, überwiegend Schüler seien von dem Unfall betroffen gewesen. "In dieser leidvollen Situation denken wir besonders an die Fahrgäste, deren Familien sowie an unsere beiden Kollegen", hieß es weiter.
Mit einer Drohne hatte ein Gutachter am Abend Luftaufnahmen von der Unfallstelle gemacht. Seine Analyse zur Ursache könne bis zu drei Wochen dauern, sagte Polizeisprecher Rauenbusch. Gegen 21 Uhr war die Staatsstraße wieder frei. Ein schwer beschädigter Bus war mit einem Tieflader abtransportiert worden, der andere mit einem Abschleppwagen.
Unübersichtliche Lage nach Unfall in Ammerndorf
Kurz nach dem Unfall hatte die Polizei über den Kurznachrichtendienst Twitter nach unverletzten Beteiligten gesucht, die vor dem Eintreffen von Polizei und Rettungsdienst mit einem weiteren Bus weggebracht worden seien. Rauenbusch bezeichnete diesen Tweet als "Falschmeldung". Richtig sei, dass ein dritter Linienbus nach dem Zusammenstoß im Stau stand. Dessen Fahrgäste würden nun als Zeugen gesucht.
Die Polizei hatte am Donnerstagnachmittag zunächst von mindestens 40 verletzten Menschen berichtet. Diese Zahl wurde aber am frühen Abend deutlich nach unten korrigiert. Rauenbusch begründete die wechselnden Angaben mit der unübersichtlichen Lage vor Ort. (dpa/lby)
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