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KZ-Gedenkstätte Dachau: Dachauer KZ-Tor soll so schnell wie möglich zurück nach Bayern

KZ-Gedenkstätte Dachau

Dachauer KZ-Tor soll so schnell wie möglich zurück nach Bayern

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    Die Polizei ermittelt nach dem Fund dieses Tores in Norwegen.
    Die Polizei ermittelt nach dem Fund dieses Tores in Norwegen. Foto: Polizeipräsidium Oberbayern

    Das gestohlene und wohl in Norwegen wieder aufgetauchte Tor der Dachauer KZ-Gedenkstätte soll so schnell wie möglich nach Bayern zurückkehren. Es gebe keinen Verdächtigen in dem Fall, sagte Polizeistaatsanwältin Kari Bjørkhaug Trones norwegischen Medien. Das Tor scheine - bis auf Rostspuren - in gutem Zustand zu sein. Die bayerische Polizei wartet derweil auf neue Angaben aus Skandinavien. Der Austausch laufe über das Bundeskriminalamt und die Interpol-Verbindungsstelle in Stockholm, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord. Unklar sei daher noch, wann genau und wie das Tor nach Deutschland komme.

    Gut zwei Jahre nach dem Diebstahl war ein schmiedeeisernes Tor mit dem bekannten Schriftzug "Arbeit macht frei" nahe Bergen aufgetaucht. Nach Einschätzung der Ermittler vom Freitag handelt es sich dabei "mit hoher Wahrscheinlichkeit" um das Original. Ein Tippgeber hatte die norwegische Polizei den Angaben zufolge zu dem Tor geführt.

    "Wer ist der Hinweisgeber, wer hat das Tor gefunden, wie ist es zur Polizei gelangt", listete der Polizeisprecher eine Reihe offener Fragen auf. Die Polizei hatte seit November 2014 erfolglos nach dem 100 Kilogramm schweren Tor und seinen Dieben gefahndet.

    Metallarbeiter montierten 2015 das rekonstruierte Metalltor mit der Aufschrift «Arbeit mach Frei».
    Metallarbeiter montierten 2015 das rekonstruierte Metalltor mit der Aufschrift «Arbeit mach Frei». Foto: Peter Kneffel (dpa), Archiv

    Die norwegische Nachrichtenagentur NTB vermeldete, das Tor sei am Montag unter einer Plane auf einem Parkplatz nahe eines Schießstandes im Örtchen Ytre Arna bei Bergen gefunden worden. Im Sender NRK bekräftigte die Polizeistaatsanwältin, niemand sei verhaftet. 

    Auf die Frage nach einer möglichen Verantwortung rechter Kräfte sagte sie der Zeitung Aftenposten: "Wir haben keine Ahnung." Nun werde die norwegische Polizei den Fund untersuchen, die Ermittlungen zum Dienstahl lägen weiter bei den deutschen Behörden. Das Tor habe wahrscheinlich eine ganze Weile im Freien gelegen. Es sei deshalb unwahrscheinlich, dass noch nutzbare DNA-Spuren gefunden werden.  

    Der bayerische Polizeisprecher sagte: "Der Fund ist für uns auf jeden Fall überraschend." Zumal der Fundort in Norwegen relativ weit weg sei. Gerade deshalb hoffe er auch auf rasche Informationen der Skandinavier: "Die politische Dimension und Bewertung des Diebstahls und des Fundes wird in Deutschland eine andere sein als in Norwegen." dpa/AZ

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