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Fall Erhan A.: Das Salafisten-Dilemma

Fall Erhan A.

Das Salafisten-Dilemma

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    Der Kemptener Salafist Erhan A. ist festgenommen worden.
    Der Kemptener Salafist Erhan A. ist festgenommen worden. Foto: Facebook (Screenshot)

    Was soll man mit ihnen tun? Wie soll man mit den jungen radikalen Muslimen umgehen, die für Allah sterben wollen? Die alles ablehnen, wofür eine tolerante, offene Gesellschaft steht, die Mord und Totschlag gutheißen? Erhan A., der 22-Jährige aus Kempten, ist ein Verblendeter, wie so viele der mittlerweile weit über 6000 Salafisten in Deutschland.

    Im Internet hat er gegen die Demokratie gewettert, gegen den Rechtsstaat, hat gegen Minderheiten gehetzt – und doch: Er ist ein Kind aus der bayerischen Mitte, wegen seines türkischen Passes soll er raus aus Deutschland, Tür zu, Fall erledigt.

    Abschiebung von Erhan A. ist keine Lösung

    Tatsächlich? Nein, erledigt ist mit einer Abschiebung gar nichts, der Terrorexport aus deutschen Landen geht damit möglicherweise weiter, moralisch fragwürdig ohnehin, denn: Soll es Aussteiger-, Sozial- und Präventionsprojekte nur für deutsche Kinder geben?

    Erhan A. hat Abitur und ein begonnenes Studium, strafrechtlich ist die Sache kompliziert, nun soll es die einfache Antwort auf eine schwierige Frage geben. Erhan A. hat das Zeug zum Bauernopfer.

    Zeit, dass in die emotional vollkommen überhitzte Debatte um Scharia-Polizei und Islamisten endlich mehr Nüchternheit kommt, auch in manchen Medien. Die Rattenfänger der Szene dürfte das alles nur freuen: Es bringt noch mehr Zulauf, noch mehr Dramatik in diesem seit Monaten andauernden deutschen Salafisten-Drama.

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