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Bistum Augsburg
08.09.2010

Das jüngste Missbrauchsopfer war acht Jahre alt

Der Missbrauchsbeauftragte der Diözese Augsburg hat seinen Abschlussbericht verfasst.
Foto: dpa

Otto Kocherscheidt kennt Zahlen, das Leid der Opfer und die Gesichter der Täter. Der Missbrauchsbeauftragte der Diözese Augsburg hat nun seinen Schlussbericht verfasst. Von Daniel Wirsching

Otto Kocherscheidt (66) kennt Zahlen, das Leid der Opfer und die Gesichter der Täter. Der frühere Richter und unabhängige Missbrauchsbeauftragte des Bistums Augsburg hat in seinem Berufsleben einiges erlebt - was er in den vergangenen Monaten hörte, hat aber auch ihn sehr betroffen gemacht. Vor ihm saßen Priester, die zerknirscht einräumten, Kinder sexuell missbraucht zu haben. Erwachsene vertrauten ihm an, wie sie als Schüler in Ordenseinrichtungen brutal geschlagen worden sind.

In einem vorläufigen "Schlussbericht", der unserer Zeitung vorliegt, hat Kocherscheidt nun Hinweise auf Fälle sexuellen Missbrauchs und körperlicher Gewalt an Minderjährigen, hauptsächlich durch Geistliche, zusammengefasst. Diese wurden ihm und drei weiteren externen Ansprechpartnerinnen zwischen März und Mitte August bekannt. Es meldeten sich 80 Personen mit Hinweisen, von denen nach eingehender Prüfung weniger als die Hälfte in die Zuständigkeit der Diözese Augsburg fielen. Fälle, die sich auf Einrichtungen von Ordensgemeinschaften beziehen oder sich in anderen Diözesen ereignet haben, wurden an die entsprechenden Stellen weitergeleitet.

Die körperlichen Misshandlungen waren erschreckend

"Gerade die körperlichen Misshandlungen in Schulen, etwa durch Nonnen, haben mich erschreckt", sagt Kocherscheidt. In dem Bericht heißt es: "(...) es handelt sich durchwegs um unangemessene und grobe Misshandlungen, die auch in der Vergangenheit nicht vom Züchtigungsrecht gedeckt waren." Man könne sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die geschilderten wahllosen Schläge mit Stöcken auf Kinder völlig willkürlich erfolgten.

Zu den Zahlen: Kocherscheidt ist bei seinen Nachforschungen auf 34 Missbrauchs- und Misshandlungsfälle im Zeitraum von 1946 bis 2003 gestoßen, die sich auf Personen beziehen, die der "Jurisdiktionsgewalt der Diözese Augsburg unterstehen". Die Opfer waren dem Bericht zufolge in 30 Fällen männlich, in vier Fällen weiblich. Von den 34 Fällen ging es in 22 Fällen um sexuellen Missbrauch, auffallend oft in den 50er Jahren. Das jüngste Missbrauchsopfer war acht Jahre alt.

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Zu Vergewaltigungen soll es nicht gekommen sein

Die sexuellen Übergriffe - zu einer Vergewaltigung ist es laut Kocherscheidt nicht gekommen - fanden häufig auf dem "Anwesen der Eltern des Opfers" statt. 20 Beschuldigte sind verstorben, gegen sechs Geistliche ermittelt die Staatsanwaltschaft. "Bei Vorliegen eines Anfangsverdachts des sexuellen Missbrauchs wurde der betreffende Priester vorläufig von seinen Aufgaben entbunden. In einigen Fällen ist bereits eine Versetzung in den Ruhestand erfolgt", heißt es im Bericht. In ihm wird gleich im ersten Satz betont, dass man weiterhin Hinweise entgegennimmt und überprüft. Nach dem Jahr 2003 konnten keine Missbrauchsfälle mehr registriert werden. Plausibel erklären kann Kocherscheidt das nicht.

Fünf Opfern seien psychotherapeutische Behandlungen angeboten worden; die Diözese habe dafür Kosten von bislang etwa 50 000 Euro übernommen, sagt Kocherscheidt. Er kommt zu dem Schluss, dass es sich bei den Missbrauchs- und Misshandlungsfällen im Bistum um Einzelfälle handelt, die teilweise Jahrzehnte unentdeckt geblieben sind. Hinweise auf ein System sieht er nicht. Kocherscheidt empfiehlt, dass sexueller Missbrauch "mit unnachgiebiger Härte von der Kirche verfolgt wird und dem Strafanspruch des Staates genügt wird". Daniel Wirsching

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