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Der oberste Laie der Katholiken

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Der oberste Laie der Katholiken

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    Der oberste Laie der Katholiken
    Der oberste Laie der Katholiken

    Seit diesem Wochenende hat das Landeskomitee der Katholiken in Bayern einen neuen Chef. Nicht Renate Oxenknecht-Witzsch, die die erste Frau überhaupt an der Spitze der Organisation gewesen wäre, sondern der CSU-Landtagsabgeordnete Joachim Unterländer setzte sich bei der Wahl durch – wenn auch nur mit einer Stimme Vorsprung. Er folgt dem streitbaren Sozialdemokraten Albert Schmid nach, der dem höchsten Gremium katholischer Laien im Freistaat acht Jahre lang vorstand. Doch wer ist Joachim Unterländer überhaupt?

    Praktizierender Katholik ist der 59-Jährige schon sein Leben lang. „Der Glaube hat mir immer inneren Halt gegeben“, sagt er. Der verheiratete Vater einer 24-jährigen Tochter, der gerne in den Bergen wandert und Krimis liest, geht jeden Sonntag in die Kirche. Stolz ist der gebürtige Münchner darauf, dass er in seiner Pfarrei eine Gruppe der katholischen Arbeitnehmerbewegung gründete. Dem Landeskomitee gehört Unterländer fast 20 Jahre an.

    1994 wurde der CSU-Politiker Abgeordneter des Bayerischen Landtags. Dort traf er auf sein Vorbild Alois Glück, den späteren Landtagspräsidenten und Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. „Für ihn standen über aktuelle Themen hinaus immer Grundwerte im Mittelpunkt“, schwärmt Unterländer. Diesem Beispiel wolle er auch in seinem neuen Amt folgen.

    Eine „Renaissance des politischen Katholizismus“ strebt Unterländer an. Das Komitee, das ein Zusammenschluss der Diözesanräte der bayerischen Bistümer ist und etwa 6,5 Millionen Katholiken in Bayern vertritt, solle sich bei zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen stärker einbringen, fordert er. Beispiel Arbeitsmarkt: „Es geht darum, dass Menschen in ihrer Arbeit nicht ausgebeutet werden und genügend Zeit für ihre Familie haben.“ Innerkirchlich möchte Unterländer sich für das Diakonat für Frauen stark machen und Laien vermehrt einbinden, damit auch auf dem Land Pfarreien erhalten bleiben.

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