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Bayern: Durch Bayern rollt immer mehr Verkehr

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Durch Bayern rollt immer mehr Verkehr

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    Immer mehr LKws sind unterwegs auf Deutschlands Straßen. Insbesondere Bayern ist betroffen.
    Immer mehr LKws sind unterwegs auf Deutschlands Straßen. Insbesondere Bayern ist betroffen. Foto: Carsten Rehder, dpa

    Das wachsende Verkehrsaufkommen in Deutschland stellt die Politik vor eine weitere finanzielle Belastungsprobe. Obwohl Union und SPD in dieser Legislaturperiode fünf Milliarden Euro zusätzlich in den Erhalt und den Ausbau von Straßen, Brücken, Schienen und Schifffahrtsverbindungen stecken, warnt Verkehrsminister Alexander Dobrindt bereits vor neuen Engpässen.

    Mit den vorhandenen Mitteln seien die künftigen Aufgaben nicht finanzierbar, sagte der CSU-Politiker bei der Vorstellung der neuen Verkehrsprognose in Berlin. Danach wird der Güterverkehr in Deutschland bis zum Jahr 2030 um 38 Prozent zunehmen, beim Personenverkehr erwartet das Ministerium eine Steigerung um 13 Prozent.

    Bayern als "Transitland Nummer Eins"

    „Ob wir Investitionsland bleiben oder Stagnationsland werden, entscheidet sich maßgeblich an der Leistungsfähigkeit unserer Infrastruktur“, betonte Dobrindt. Das hohe Wirtschaftswachstum und der florierende internationale Handel treiben vor allem die Frachtmengen in die Höhe. Mit einem prognostizierten Anstieg von 43 Prozent wird die Bahn dabei nach den Worten des Ministers zum ersten Mal stärker zulegen als der Transport per Lkw. Das Aufkommen in der Luftfracht soll um 92 Prozent wachsen, das der Binnenschifffahrt um 23 Prozent.

    Überdurchschnittlich stark dürfte der Verkehr unter anderem in Bayern zunehmen, wo die Oberste Baubehörde einen Anstieg des Güterverkehrs um 53 Prozent bis zum Jahr 2025 erwartet. Schon jetzt sei der Freistaat „das Transitland Nummer eins in Europa“, betonte der Hauptgeschäftsführer des Landesverbands Bayerischer Transport- und Logistikunternehmen, Sebastian Lechner, gegenüber unserer Zeitung. Zu den dringendsten Verkehrsprojekten in Südbayern zählt er unter anderem den Ausbau der Bundesstraße 2 nördlich von Donauwörth, die B12 zwischen Kempten und Buchloe und den sechsspurigen Ausbau der A7 zwischen Hittistetten und Memmingen.

    CSU-Verkehrsexperte fordert Bau von Ortsumgehungen

    Um den drohenden Verkehrsinfarkt abzuwenden und die Anwohner zu entlasten, fordert der CSU-Verkehrsexperte Ulrich Lange den Bau zusätzlicher Ortsumgehungen. Verkehrssicherheit und Lebensqualität ließen sich damit gleichermaßen verbessern, betonte er. Die aktuellen Daten zeigten, „dass wir für den Bau von Straßen, Schienen und Wasserwegen jeden Cent investieren müssen“. Vor allem in das Bahnnetz müsse deutlich mehr investiert werden, forderte die SPD-Verkehrsexpertin Kirsten Lühmann.

    Dass der Personenverkehr trotz sinkender Bevölkerungszahlen weiter steigt, erklärt Dobrindt sich unter anderem mit der deutlich höheren Mobilität vieler älterer Leute. Die stärksten Zuwächse erwarten die Autoren der Verkehrsprognose hier mit einem Plus von 65 Prozent im Luftverkehr, wo immer größere Flugzeuge immer mehr Passagiere befördern. Der Pkw-Verkehr soll um zehn Prozent zunehmen, die Reisen mit der Bahn um 19 und die mit Bussen und Fernbussen um sechs Prozent.

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