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Unterfranken: Elfjährige Janina getötet: 53-Jähriger schoss "aus Wut und Ärger"

Unterfranken

Elfjährige Janina getötet: 53-Jähriger schoss "aus Wut und Ärger"

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    Zwei Wochen nach dem tödlichen Schuss auf die elfjährige Janina in Unterfranken ist für die Polizei der Fall gelöst: Es war ein 53-Jähriger.
    Zwei Wochen nach dem tödlichen Schuss auf die elfjährige Janina in Unterfranken ist für die Polizei der Fall gelöst: Es war ein 53-Jähriger. Foto: Nicolas Armer, dpa

    Janina hatte Silvester 2015 bei Bekannten der Mutter in Unterschleichach (Kreis Bamberg) verbracht. Kurz vor ein Uhr in der Nacht, als das Feuerwerk allmählich abklang, war das Kind auf offener Straße plötzlich leblos zusammengebrochen.

    Trotz Reanimationsversuchen und einer Notoperation in einer Schweinfurter Klinik starb Janina wenige Stunden später. Es stellte sich heraus: Die Elfjährige war von einem Kleinkaliber-Projektil im Kopf getroffen worden.

    Die Polizei richtete eine Sonderkommission ein. Rund 50 Beamte nahmen die Ermittlungen auf, um den Tod des kleinen Mädchens zu klären. Fahnder der Soko ließen auch das Projektil untersuchen. Jeder Lauf einer Waffe hinterlässt nach dem Abfeuern auf dem Geschoss charakteristische Riefen. Mit diesen feinen Linien war es Experten des Bayerischen Landeskriminalamtes offenbar möglich geworden, das Projektil einer Kleinkaliberwaffe zuzuordnen - und damit auf den Besitzer zu kommen. Denn die Beamten hatten auch überprüft, wer in dem kleinen Dorf alles Waffen besitzt.

    Unterschleichach: Aus Wut in Richtung Menschen geschossen

    Am gestrigen Dienstag klickten dann die Handschellen _ bei einem 53-Jährigen. Der Beschuldigte wohnt nahe dem Tatort. Er sei in der Silvesternacht allein in seinem Haus gewesen und aufgrund einer Trennung von seiner Familie psychisch angeschlagen, erklärten die Ermittler. Weil er gegen ein Uhr durch Böller aufgeweckt worden sei, habe er "aus Wut und Ärger über diese Störung und Ärger über seine persönliche Situation" aus seinem Keller eine Kleinkaliberwaffe geholt und aus dem Garten heraus drei- bis viermal in Richtung einer Personengruppe geschossen - dabei soll er das elfjährige Mädchen getroffen haben, das kurze Zeit später starb.

    Der 53-Jährige sei Kraftfahrer in der Justizvollzugsanstalt in Ebrach. Die Waffe habe er aufgrund einer Mitgliedschaft im Schützenverein legal besessen.

    Der Beschuldigte habe gegenüber den Fahndern eingeräumt, geschossen zu haben. Er habe aber niemanden verletzen wollen. Das sähen die Ermittler anders, so die Staatsanwaltschaft.  Der Vorwurf gegen den Mann laute auf Mord - wegen der niedrigen Beweggründe, die ihn zu seiner Tat veranlasst hatten.  Der Ermittlungsrichter erließ entsprechenden Haftbefehl gegen den 53-Jährigen.

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