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Ex-Chef von Wurstfirma muss zahlen

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Ex-Chef von Wurstfirma muss zahlen

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    Ex-Chef Schach kommt nach dem Listerien-Skandal in der Großmetzgerei Sieber nun glimpflich davon.
    Ex-Chef Schach kommt nach dem Listerien-Skandal in der Großmetzgerei Sieber nun glimpflich davon. Foto: Stephan Jansen/dpa

    Der Ex-Chef der insolventen Großmetzgerei Sieber ist in dem von ihm angestrengten Prozess mit einem milderen Urteil davongekommen. Das Amtsgericht Wolfratshausen verurteilte Dietmar Schach am Mittwoch zu einer Geldstrafe von 900 Euro. Es sah es als erwiesen an, dass der 52-Jährige fahrlässig mit gesundheitsgefährdenden Bakterien belastete Ware aus seinem fleischverarbeitenden Betrieb in den Handel gebracht hatte. Einen Vorsatz sah das Gericht nicht. Richter Helmut Berger setzte eine Strafe von 60 Tagessätzen zu je 15 Euro fest. Im Strafbefehl, den Schach nicht akzeptiert hatte, waren es noch 150 Tagessätze à 15 Euro gewesen. Der einstige Inhaber der Geretsrieder Firma gilt mit dem milderen Urteil als nicht vorbestraft. Erst von 90 Tagessätzen an ist ein Täter vorbestraft.

    Listerien: Metzgerei Sieber musste zwischenzeitlich schließen

    In einem Wacholderwammerl der Großmetzgerei war im März 2016 eine extrem über dem Grenzwert liegende Anzahl von Listerien gefunden worden. Wochen später musste der Betrieb auf Anordnung des Freistaates Bayern schließen, die Insolvenz war unausweichlich. Der Lebensmittelskandal wird in Verbindung mit mehreren Todesfällen nach dem Genuss von listerienverseuchten Produkten gebracht. Die Ansteckung mit Listerien ist für gesunde Erwachsene eher harmlos. Doch bei Ungeborenen, Babys, Senioren und Menschen mit geschwächtem Immunsystem kann die Listeriose genannte Krankheit tödlich enden.

    Wie der Staat von der Metzgerei Sieber profitierte

    Schach sagte, dass es nun darum gehe, eine Schadenersatzklage gegen den Freistaat zu gewinnen. Insolvenzverwalter Josef Hingerl hält die Schließung des Betriebes für rechtswidrig und verlangt vom Staat zwölf Millionen Euro Schadenersatz. Im Prozess war bekannt geworden, dass das Land Bayern eine stille Beteiligung von 500.000 Euro an Sieber-Wurst hält. Das Geld dürfte durch die Insolvenz allerdings verloren sein. Doch der nach seinen Angaben mit rund drei Millionen Euro verschuldete Ex-Firmenchef Schach haftet persönlich dafür. (dpa)

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