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Nürnberg: Fahnder durchsuchen Salafisten-Wohnungen

Nürnberg

Fahnder durchsuchen Salafisten-Wohnungen

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    Am Dienstag wurden die Wohnungen von sieben Salafisten durchsucht. Sie sollen Autos nach Syrien geliefert haben.
    Am Dienstag wurden die Wohnungen von sieben Salafisten durchsucht. Sie sollen Autos nach Syrien geliefert haben. Foto: Symbolbild: Alexander Kaya

    Sieben Salafisten aus Deutschland sollen islamistische Terroristen in Syrien mit Autos beliefert haben. Fahnder aus drei Bundesländern durchsuchten am Dienstag die Wohnungen und einen Treffpunkt der sieben Verdächtigen. Schwerpunkt der Aktion war der Raum Nürnberg - dort leben fünf der Verdächtigen.

    Autos nach Syrien geliefert

    Der Vorwurf gegen die sieben Salafisten: Im August 2013 sollen die Männer im Alter zwischen 23 und 36 Jahren auf Wohltätigkeitsveranstaltungen Geld für einen Krankenwagen gesammelt haben. Anschließend wurde der Wagen nach Syrien geliefert, berichtete Innenminister Joachim Herrmann am Rande der CSU-Klausur in Kloster Banz.

    In Syrien wurde das Auto nach den Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden aber nicht für humanitäre Zwecke eingesetzt. Stattdessen wurde es zu einer Art Mannschaftswagen mit montierter halbautomatischer Waffe umgebaut. Im November soll die Gruppe dann für die Terrormiliz IS Geländewagen nach Syrien gefahren haben. Bei einem der sieben Männer handelt es sich um einen deutschen Islam-Konvertiten, die anderen stammen aus Einwandererfamilien.

    50 Beweismittel wurden sichergestellt

    "Bei den Durchsuchungsmaßnahmen haben 50 Ermittler zahlreiche Beweismittel wie Computer, Festplatten, CDs und USB-Sticks sichergestellt, die nun sorgfältig ausgewertet werden", sagte Herrmann. Man gehe konsequent gegen jede Art von islamistischem Terror vor.

    Derzeit sind den Sicherheitsbehörden "10 bis 12" bayerische Islamisten bekannt, die sich in Syrien am Bürgerkrieg  beteiligt haben und inzwischen wieder zurückgekehrt sind, so berichtete Herrmann. Mindestens 40 Islamisten aus Deutschland seien bei den Kämpfen mittlerweile ums Leben gekommen, darunter drei aus Bayern.

    Werbung für Terrorgruppen unter Strafe

    Bayerns Justizminister Winfried Bausback (CSU) schlug vor, die Sympathiewerbung für Terrorgruppen wieder unter Strafe zu stellen. Im Bereich Terrorismus dürfe das Strafrecht keine Lücken haben. Es sei ein Fehler gewesen, dass die frühere rot-grüne Bundesregierung Sympathiewerbung für Terrorgruppen aus dem Strafrechtskatalog ausgeklammert habe. dpa/lby/AZ

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