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Rockavaria 2015: Fazit Rockavaria: Triumph von Metallica, ein Ärgernis und ein Dank

Rockavaria 2015

Fazit Rockavaria: Triumph von Metallica, ein Ärgernis und ein Dank

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    Der Höhepunkt des Rockavaria war der Auftritt von Metallica.
    Der Höhepunkt des Rockavaria war der Auftritt von Metallica. Foto: Sven Hoppe dpa

    Die letzte Meldung zuerst: Rockavaria kommt wieder. Nach Abschluss des ersten neuen Festivals im Münchner Olympiapark versprach der Veranstalter eine Fortsetzung des Rockfestivals im nächsten Jahr.  „Wir kommen in jedem Fall nächstes Jahr wieder“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Konzertveranstalters DEAG, Peter Schwenkow, am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Die Bilanz von diesem Jahr: Im Schnitt 49.000 Besucher täglich - und 120.000 getrunkene Liter Bier (den Schnitt rechne jeder selber aus). Beim parallelen "Rock im Revier" wurden übrigens deutlich weniger als die Hälfte an Zuschauern angelockt.

    Metallica sind die Triumphatoren des Rockavaria

    Einfach Metallica: Die Haus war voll - und dann auch voll aus dem Häuschen. Metallica wurden zu den Triumphatoren des Rockavaria. Und das eben nicht mit einer Best-Of-Show. Hetfield und Co. servierten ganz im Gegenteil vor allem Songs, die sie aus ihrer bald 35-jährigen Karriere sonst live eher selten bis gar nicht spielen (Setlist siehe unten). Es wurde eine gut zweieinhalbstündige Feier ihrer Macht, ihrer Wuchtund ihres Könnens - und damit der stimmige Abschluss eines ohnehin Thrash-Metal-seligen Tages.

    Allein im Stadion, das schon früh gut gefüllt war, zuvor: Exodus, Hatebreed (wohl sowas wie Thrash-Nu-Metal), Testament, Kreator. Ein Brett nach dem anderen. Aber die zweieinhalb Stunden mit mal wieder bestens aufgelegten Superstarts toppte tatsächlich alles, was Rockavaria in den drei Tagen zu bieten hatte - ohne große Licht- und Effektshow. Es herrschte nur die Band und ihre teils auch auf die Bühne quasi als Bühnenbild verfrachteten Fans, auch auf den Videoleinwänden gab's nach dem üblichen Intro aus "Zwei glorreiche Halunken" (Das bleibt die doofste Übersetzung eines Filmtitels aller Zeiten, also natürlich "The Good, The Bod & The Ugly").

    Bei "Enter Sandmann" war es der Wahnsinn

    Metallica waren zudem die ersten Headliner, die auch über die volle Distanz gingen. Muse waren 20 Minuten, Kiss 30 Minuten von 23 Uhr schon zuende gewesen. Vom Zuschauerzuspruch rangieren Kiss sicher an Platz zwei. Aber ich fress nen Besen, wenn nicht Muse das bei weitem bessere Konzert gespielt haben. Aber das, was spätestens zum Abschluss mit "Enter Sandman" bei Metallica los war: Wahnsinn!

    Die Metallica-Setlist:

    1. Fuel

    2. For Whom the

    3. Metal Militia

    4. King Nothing

    5. Disposable Heroes

    6. The Unforgiven II

    7. Cyanide

    8. Lords of Summer

    9. Sad But True

    10. The Frayed Ends of Sanity

    11. One

    12. Master of Puppets

    13. Fire with Fire

    14. Welcome Home

    15. Seek & Destroy

    ZUGABEN:

    16. Creeping Death

    17. Nothing Else Matters

    18. Enter Sandman

    Eine Enttäuschung: Nicht wenige hatten sich unmittelbar vor Metallica auf die Rückkehr von Faith No More gefreut. Aber inmitten des Thrash-Tages und auch mit einem vielleicht auch durch die anfänglichen technischen Probleme zusätzlich genervten Mike Patton an der Spitze geriet die Feier etwas aus der Spur. Klar servierten die Herren nach dem Einstieg mit der aktuellen Single "Motherfucker" und zu reichlich Kostproben aus dem neuen, dem ersten Abum seit 15 Jahren auch alte Hits wie "Epic" und "Midlife Crises", sogar "Easy" gab's - und klar singt dieser Mike Patton noch immer wie ein Gott. Aber ein Funke sprang hier vom Faith-no-More-Wahnsinn nicht über. Schade.

    Das nie endende Klopapier auf dem Rockavaria

    Das ist das Musikfestival Rockavaria

    Das Rockavaria findet vom 29. bis zum 31. Mai 2015 im Olympiapark in München statt.

    An den drei Festivaltagen werden über 70 Bands auftreten. Sie sollen laut Veranstalter alle Spielarten des Rock abbilden.

    Die Headliner vom Rockavaria sind Muse, Metallica und KISS.

    Weitere namhafte Acts sind zum Beispiel Incubus, Faith No More, Judas Priest, The Darkness, Limp Bizkit und Anti-Flag.

    Für das Rockavaria gibt es 3-Tages-Tickets. Sie kosten um die 179 Euro.

    Es gibt beim Rockavaria drei Bühnen: Die Hauptbühne ist im Olympiastadion (Main Stage), eine zweite in der Olympiahalle (Second Stage) und im Theatron gibt es die "Talent Stage".

    Das Rockavaria hat ein Zwillingsfestival: Das "Der Ring - Grüne Hölle Rock Festival" auf dem Nürburgring. Es findet am gleichen Wochenende statt und hat das gleiche Line-up.

    Ein Dank: Nach bereits tausendfacher Erwähnung des über alle Tage hinweg makellosen Zustands von Rasen und Anlagen - hier nochmal ein Hoch auf die, die's dem schönen Park so verträglich machten: ja, auch die Fans, aber vor allem die unermüdlichen Helfer, die auch dafür gesorgt haben, dass in den für Festivalformat tatsächlich Luxustoiletten dann auch noch fast immer Seife und Paperhandtücher vorhanden waren zusätzlich zum nie endenden Klopapier.Klar, war deren Job - aber also: good job!

    Eine Mäkelei: Es zog sich tatsächlich bis zum allerletzten Moment durch. Die ansonsten ja auch sehr freundlichen Ordnungskräfte auf dem Gelände, am Ende des Tages blieb das Auskehren der Fans aus dem Bühnenbereich nach wohl strickter Weisung völlig humorlos. Ja, ist wohl nun mal so, dass im Olympiapark nicht übernachtet werden darf und all das. Aber Fans, die sich etwa zum Ausklang nach einer Feier mit Metallica noch einen Absacker mit Wurst und Bier gönnten, einfach sofort rauszuschmeißen - das ist, mit Verlaub, zum Kotzen. Dass manchem da die Freude über den Metallica-Triumph wegen ein paar Minuten noch mit Abzocke-Gefühl und Ordnungswahn vergällt werden muss... Na ja, falls es nächstes Jahr tatsächlich weitergeht also: Über ein bisschen Kulanz sollte da doch wohl nachzudenken sein.

    In diesem Sinne. Salute. Und: Rock on!

    Der News-Blog vom Rockavaria Tag 3 zum Nachlesen

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