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Zwischenfall: Flugzeug ohne Kontakt: Offenbar alle deutschen AKW geräumt

Zwischenfall

Flugzeug ohne Kontakt: Offenbar alle deutschen AKW geräumt

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    Ein indisches Passagierflugzeug ohne Funkkontakt zum
Boden hat am Freitagvormittag einen Einsatz der Eurofighter in Neuburg an der Donau ausgelöst.
    Ein indisches Passagierflugzeug ohne Funkkontakt zum Boden hat am Freitagvormittag einen Einsatz der Eurofighter in Neuburg an der Donau ausgelöst. Foto: Oliver Lang, dpa (Archiv)

    Wegen eines unterbrochenen Funkkontakts zu einem Flugzeug im deutschen Luftraum sind am Freitagvormittag offenbar alle Kernkraftwerke in Deutschland vorübergehend geräumt worden. Das sagte Jan Peter Cirkel, Sprecher des Energiekonzerns RWE, auf Nachfrage unserer Redaktion. Die Deutsche Presse Agentur (dpa) hatte zuvor lediglich von fünf Atomkraftwerken in Norddeutschland berichtet.

    Nur Notbesetzungen blieben in den Werken. Zudem stiegen Abfangjäger der Alarmrotte in Neuburg an der Donau auf und begleiteten das Flugzeug. Die Situation sei nach kurzer Zeit wieder unter Kontrolle gewesen, teilte das für die Atomaufsicht zuständige Energiewende-Ministerium in Kiel mit.

    Funkkontakt zu Passagierflugzeug über Ungarn abgebrochen

    Nach Angaben der Luftwaffe war der Funkkontakt zu dem Flugzeug, das auf dem Weg nach London war, schon über Ungarn abgebrochen. Die Maschine sei daraufhin von tschechischen Abfangjägern begleitet worden. Nach Überfliegen der deutschen Grenze übernahmen dann zwei Eurofighter vom Gefechtsstand in Neuburg an der Donau. Die Abfangjäger flogen nah an das Passagierflugzeug heran, bis die Piloten via internationaler Handzeichen aus dem Cockpit der Air India Entwarnung erhielten. Die deutsche Alarmrotte habe die Maschine dann bis Köln begleitet, wo belgische Kollegen übernahmen, sagte ein Sprecher der Luftwaffe.

    Dass eine Funkverbindung zu einem Flugzeug abbricht, komme immer mal wieder vor. Der Kontakt könne durch einen Bedienungsfehler oder eine technische Störung ausfallen. In solchen Fällen werde per Sichtkontakt überprüft, dass es keine ungewöhnliche Situation an Bord gebe.

    Im aktuellen Fall habe habe sich um einen sogenannten Renegade-Voralarm gehandelt, erläuterte das Ministerium in Kiel. Renegade-Fälle sind solche, in denen möglicherweise ein Luftfahrzeug aus terroristischen oder anderen Motiven als Waffe verwendet werden könnte.

    In Deutschland war 2003 das Nationale Lage- und Führungszentrum für Sicherheit im Luftraum in der Gemeinde Uedem (Nordrhein-Westfalen) eingerichtet worden, um den Luftraum vor solchen Bedrohungen zu schützen. Hintergrund sind die Terroranschläge vom 11. September 2001 in den USA.

    Die Kernkraftwerke seien zügig geräumt worden, hieß es. In Brokdorf löste die Polizei bei Bekanntwerden der Evakuierungsmaßnahme eine zufällig am selben Tag vor den beiden Einfahrten stattfindende Blockade-Demonstration auf. Die rund 30 Demonstranten hätten langsam ihre Plakate entfernt und sich nach und nach vom Eingangsbereich entfernt. Nach Beendigung des Alarms wurde der Protest fortgesetzt. cki, dpa

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