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Schwaben: Hochwasser: Region zwischen Anspannung und Entspannung

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Hochwasser: Region zwischen Anspannung und Entspannung

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    In der Günzburger Unterstadt trat in der Nacht auf Deinstag, 11. Juni 2013, die Günz über die Ufer. Die Feuerwehr und viele Helfer taten ihr Möglichstes und versuchten, die Gefahr mit Sandsäcken, Schutzwällen und vielen Pumpen zu bannen. Hochwasser Überflutung
    In der Günzburger Unterstadt trat in der Nacht auf Deinstag, 11. Juni 2013, die Günz über die Ufer. Die Feuerwehr und viele Helfer taten ihr Möglichstes und versuchten, die Gefahr mit Sandsäcken, Schutzwällen und vielen Pumpen zu bannen. Hochwasser Überflutung Foto: Bernhard Weizenegger

    Dieser Liveticker wurde beendet. Die Online-Redaktion informiert Sie ab Mittwochfrüh wieder über die neusten Entwicklungen zum Hochwasser in Schwaben.

    21.52 Uhr: Hochwasserlage in Schwaben entspannt sich

    Die Pegel der Donauzuflüsse wie Günz, Zusam, Mindel und Schmutter sinken langsam wieder. Entlang der Donau wird allerdings noch mit steigenden Pegeln gerechnet.
    Die Pegel der Donauzuflüsse wie Günz, Zusam, Mindel und Schmutter sinken langsam wieder. Entlang der Donau wird allerdings noch mit steigenden Pegeln gerechnet. Foto: HND Bayern (Stand: Dienstag, 21 Uhr)

    Kurzes Fazit: Die Hochwasserlage in den meisten Teilen Schwaben entspannt sich zusehends. Die Pegel der Donauzuflüsse wie Günz, Zusam, Mindel und Schmutter sinken langsam wieder. Sie hatten am Montag die größten Probleme bereitet. Nur an der Mindel bei Offingen herrscht noch Meldestufe 3, wie aus den Karten des Hochwassernachrichtendienstes Bayern (HND) hervorgeht. Lediglich im nördlichen Landkreis Günzburg ist die Lage noch angespannt. Allerdings: Entlang der Donau wird mit steigenden Pegeln gerechnet.

    20.53 Uhr: Im nördlichen Landkreis Günzburg spricht noch keiner von Entwarnung

    Während in südlichen Landkreisgemeinden wie Deisenhausen bereits die Aufräumarbeiten beginnen, wollte am Nachmittag im nördlichen Landkreis noch kein Verantwortlicher von Entwarnung sprechen. Kreisbrandmeister Wolfgang Härtl vergleicht die Lage des Hochwassern im Kreis Günzburg mit den flächendeckenden Überflutungen wie in Niederbayern und in Sachsen-Anhalt. Er hat sich mit dem Polizeihubschrauber ein Bild aus der Luft gemacht.

    20.38 Uhr: Aufatmen im Landkreis Augsburg und auch im Unterallgäu

    In Welden (Landkreis Augsburg), wo es am Montag Land unter hieß, ist das Wasser nahezu abgeflossen wie auch im nahen Emersacker, wo ein Damm zu brechen drohte. Auch im Unterallgäu, wo beispielsweise in Kirchheim sehr starke Regenfälle niedergegangen sind, heißt es: die Lage hat sich völlig entspannt.

    20.30 Uhr: Bei Dillingen Meldestufe 1

    Bei Dillingen herrscht an der Donau die Meldestufe 1. Der Fluss flutet teilweise den Auwald, was ein natürlicher Prozess und durchaus erwünscht ist.

    20.22 Uhr: Überflutete Radwege bei Neu-Ulm

    Die Donau steigt jedoch weiter an. In Neu-Ulm sind Geh- und Radwege am Ufer wegen Überflutung gesperrt. Mit nennenswerten Problemen wird aber nicht gerechnet.

    19.45 Uhr: Nach Starkregen am Nachmittag in Dillingen wieder Keller vollgelaufen

    In Bergheim und Unterliezheim liefen nach Starkregen Keller voll. Die Staatsstraße zwischen Weisingen und Aislingen ist derzeit nur einseitig befahrbar. Die Gemeindeverbindungsstraße zwischen Steinheim und Kicklingen ist gesperrt, da Regenwasser aus den angrenzenden Feldern auf die Straße lief. Im Zusamtal geht zwischen Lauterbach und Rettingen sowie zwischen Geratshofen und Gottmannshofen nichts mehr.

    19.05 Uhr: Warnungen des Deutschen Wetterdienstes

    Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt am Abend im Kreis Dillingen an der Donau, im Kreis Donau-Ries und im Kreis Neuburg-Schrobenhausen vor starken Gewittern mit bis zu 25 Liter pro Quadratmeter innerhalb kürzester Zeit.

    18.14 Uhr: Weiter steigende Pegel an bayerischen Flüssen

    Wie der Hochwassernachrichtendienst Bayern (HND) mitteilt, steigen die Pegel vor allem an der Donau weiter. Grund sind starke Niederschläge zwischen Allgäu und Oberpfalz. An vielen Zubringern hingegen sind die Pegel gesunken. Teilweise gilt dort wieder die Meldestufe 1.

    Donau bei Donauwörth: Meldestufe 2, die Stufe 3 wird im weiteren Tagesverlauf noch erreicht.

    Donau bei Neuburg: Meldestufe 3

    Donau bei Kehlheim: Meldestufe 2, die Stufe 3 wird im weiteren Tagesverlauf noch erreicht.

    Donau von Ulm bis Deggendorf: Meldestufe 2 (steigende Tendenz)

    Donau bei Altmühl, Naab und Regen: Meldestufen zwischen 1 und 2 (sinkende Tendenz)

    Mindel bei Offingen: Meldestufe 3 (rückläufig)

    Mindel bei Hasberg: Meldestufe 0

    Günz bei Nattenhausen: Meldestufe 3 (rückläufig)

    Günz bei Lauben: Meldestufe 0

    Zusam bei Fleinhausen: Meldestufe 1

    Schmutter bei Achsheim: Meldestufe 0

    17.33 Uhr: Flut-Opfer sollen mehr finanzielle Hilfen erhalten

    Hochwasseropfer können mit noch mehr finanziellen Hilfen des Freistaats rechnen: Das Kabinett beschloss am Dienstag, die Maximalsumme pro Haushalt zu erhöhen. Privathaushalte sollen statt 2500 Euro jetzt bis zu 5000 Euro für Hausrats-Schäden bekommen. Das sagte Finanzminister Markus Söder (CSU) nach der Sitzung. Zudem werden nun auch Schäden berücksichtigt, für die eine Versicherung möglich gewesen wäre, die aber dennoch nicht versichert waren. Dann wird die Summe allerdings um die Hälfte gekürzt. Auch bei Ölschäden an Gebäuden wird die Summe verdoppelt auf 10 000 Euro.

    Das 1500-Euro-Sofortgeld wird darauf nicht angerechnet. Zudem gilt auch weiter, dass die Hilfen in besonderen Härtefällen, etwa bei einer Existenzgefährdung, auch deutlich höher ausfallen können. Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern sollen maximal 100.000 Euro bekommen, existenzgefährdete Betriebe bis zu 200.000 Euro. Für "besondere Notlagen" gibt es darüber hinaus einen Härtefonds. Landwirte bekommen für Ernteschäden Zuschüsse von bis zu 50 Prozent. Das 150-Millionen-Euro-Hilfspaket, das die Staatsregierung geschnürt hat, soll aber vorläufig nicht aufgestockt werden.

    17.16: Bürger spenden kräftig für Hochwasser-Opfer

    Der Kontostand auf dem Hochwasserspenden-Depot der Stadt Deggendorf beträgt mittlerweile knapp 180.000 Euro. Nach dem Leid der Menschen in der stark betroffenen Kommune, zeigen sich viele Bürger solidarisch.

    17.08 Uhr: Umweltminister kündigt schnelle Reparaturen der Deiche an der Donau an

    Bis zum Abend werden an der Donau neue Wassermassen aus Baden-Württemberg erwartet. Wie lange der Katastrophenalarm bestehen bleibt, ist nach Angaben der Günzburger Kreisbehörde unklar. Angesichts des neuen Anschwellens der Donau kündigte Umweltminister Marcel Huber (CSU) eine möglichst rasche Reparatur beschädigter Deiche an.  Schäden an Deichlinien wie im Deggendorfer Stadtteil Fischerdorf sollten schnellstmöglich geflickt werden, um neuen Hochwasserwellen einigermaßen standzuhalten. Polizeihubschrauber mit Wärmebildkameras sollen dabei helfen, gefährdete Stellen an den Deichen ausfindig zu machen.

    16.50 Uhr: In Deggendorf werden Kinder der Hochwasser-Opfer zusätzlich betreut

    Während den Aufräumarbeiten in den Hochwassergebieten gibt es zusätzliche Angebote für die Betreuung von Kindern und Jugendlichen. Das teilt die Stadt Deggendorf mit. Nutzen können den Service sowohl Familien von Opfern als auch von Helfern. In den Kindergärten besteht die Möglichkeit, bei Bedarf auch längere Betreuungszeiten wahrzunehmen. In Notfällen ist es weiterhin möglich, dass zusätzliche Kinder betreut werden. Weil all das mit der Aufsichtsbehörde abgestimmt werden muss, weißt die Stadt Deggendorf daraufhin, sich zeitnah mit dem jeweiligen Kindergarten in Verbindung zu setzen. Auch an den städtsichen Grund- und Mittelschulen mit betroffenen Kindern werden bereits entsprechende Angebote eingerichtet. Auch hier wird empfohlen, sich rechtzeitig mit der Schulleitung abzustimmen.

    16.36 Uhr: Der Pegel am der Donau steigt weiter

    In Neuburg an der Donau wurde am Fluss die Meldestufe 3 ausgerufen. Das vermeldet der Hochwassernachrichtendienst (HND) Bayern. Meldestufe 3 heißt, dass einzelne bebaute Grundstücke oder Keller überflutet werden können. Auch ist es in dieser Situation möglich, dass  überörtliche Verkehrsverbindungen ausfallen.

    16.20 Uhr: Hochwasser gefährdet Störche nicht

    Zahlreiche Jungstörche sind vor einigen Tagen im Landkreis Krumbach verendet. Welche Auswirkungen hat das jüngste Hochwasser? Es bestehe kein Grund zur Sorge, sagt Ottmar Frimmel von der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes auf Anfrage unserer Zeitung. Denn die Lufttemperaturen seien zuletzt deutlich höher gewesen wie beim Hochwasser am 31. Mai und 1. Juni, wo sie oft im einstelligen Bereich lagen. Derzeit bestehe aufgrund der höheren Temperaturen kein Grund zur Sorge. Aufgrund des aktuellen Anstiegs der Temperaturen sinkt das Todesrisiko für die Störche, wie auch für andere Vogelarten. Insektenlarven könnten bei den jetzigen Temperaturen wie geplant schlüpfen und stellen damit eine sichere Nahrungsquelle für die Vögel da.

    16.07 Uhr: Insgesamt hat die Bundeswehr 1500 Soldaten allein nach Magdeburg geschickt

    Sie stapeln Sandsäcke bis zur Erschöpfung, helfen bei Evakuierungen, sperren Straßen und leiten Wassermassen um: Neben vielen anderen Hilfsorganisationen unterstützt auch die Bundeswehr die Hochwasser-Opfer. Etwa in Magdeburg. Soldaten, wie der 37-jährige Hauptfeldwebel Jörg Ballhausen, berichten von ihrem Einsatz. Er ist aus Hammelburg in Bayern angerückt. "Ich habe noch gedacht, ich würde meine Familie noch sehen, aber dann ging es schon am Freitag los", berichtet er. Schon kurz nach der Ankunft im Katastrohengebiet folgte der erste Einsatz: Sandsäcke mussten über 2,5 Kilometer weit mit Schubkarren durch das steigende Wasser transportiert werden.

    15.30 Uhr: Nach dem Hochwasser: Experten raten zu schneller Reparatur

    Helfer reinigen in der vom Elbehochwasser betroffenen Stadt Meißen (Sachsen) das Straßenpflaster.
    Helfer reinigen in der vom Elbehochwasser betroffenen Stadt Meißen (Sachsen) das Straßenpflaster. Foto: Kay Nietfeld, dpa

    Nach dem Hochwasser kommt das große Aufräumen: Oft bleibt nacht der Flut ein schmutziger und stinkender Schlamm zurück. Dieser sollte schnell beseitigt werden, rät der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft. Denn sonst trocknet der Schlamm und verhärtet. In diesem Fall werde der Entsorgungsaufwand um ein vielfaches höher. Die Schlämme können mit Fäkalien und giftigen Stoffen belastet sein, warnt der Verband. Überschwemmungsschäden hinterlassen spätestens nachdem das Wasser zurückgegangen ist zudem starke Gerüche –  es stinkt sprichwörtlich zum Himmel. Benzin, Diesel, Öle, Chemikalien und Abwasser bilden einen Mix aus übelriechenden Stoffen, denen man jedoch mit technischen Mitteln zu Leibe rücken kann. Sanierungsfirmen bieten sogenannte Ozonierungsgeräte an, die die Gerüchte  minimieren und auch zu 100 Prozent neutralisieren können. Die feuchten Wände sind das größte Problem, sie können zu einem Totalschaden führen, also zum Abriss eines ganzen Gebäudes. Spezialisierte Sanierungsunternehmen retten feuchte Wände und Decken mit Trocknungsgeräten vor dem Totalschaden. Bei Strom gelte besondere Vorsicht: Das Zusammentreffen von Feuchtigkeit und elektrischem Strom birgt naturgemäß Risiken. Alle elektrischen Anlagen des Hauses sollten von einem Fachmann überprüft werden, rät der Verband.

    15.18 Uhr: Wasserschäden für Kartoffelernte noch nicht bezifferbar

    Das bedeutet Katastrophenalarm

    Katastrophenalarm wird dann ausgelöst, wenn eine Stadt oder eine Gemeinde nicht mehr in der Lage ist, die Schäden durch ein bestimmtes Ereignis allein zu beherrschen.

    Wann und wie ein solcher Alarm ausgelöst wird, ist im Katastrophenschutzgesetz des jeweiligen Bundeslandes geregelt.

    Ausgerufen wird der Katastrophenfall von der zuständigen Katastrophenschutzbehörde. Das sind die Kreisverwaltungsbehörden (zum Beispiel das Landratsamt oder die kreisfreie Stadt), die Regierungen und das Innenministerium.

    Die Öffentlichkeit muss von der Ausrufung des K-Falls sofort informiert werden.

    Das erfolgt über Radio oder Internet, über Lautsprecherdurchsagen oder Sirenen. Per Sirenensignal wird dazu aufgefordert, das Radio einzuschalten.

    Im Katastrophenfall übernimmt die Katastrophenschutzbehörde die Einsatzleitung. Dies geschieht meist in Form eines Führungsstabes oder einer Führungsgruppe (FüGK) mit festgelegten Mitgliedern.

    Der Stab stellt sicher, dass alle Maßnahmen zur Bekämpfung der Katastrophe aufeinander abgestimmt sind. Vor Ort organisieren örtliche Einsatzleiter das Geschehen.

    Die Katastrophenschutzbehörde kann zur Katastrophenabwehr  jede Person zur Hilfeleistung verpflichten. Außerdem kann sie Platzverweise und Evakuierungen anordnen.

    Auch Grundrechte können im Katastrophenfall eingeschränkt werden. Das bayerische Katastrophenschutzgesetz nennt konkret das Recht auf körperliche Unversehrtheit, die Freiheit der Person, die Versammlungsfreiheit, die Freizügigkeit und die Unverletzlichkeit der Wohnung.

    Welche Auswirkungen das Hochwasser in Deutschland auf die Kartoffelernte und damit auf die Preise haben wird, lässt sich nach Angaben von Experten derzeit noch nicht absehen. Regional werde es mit Sicherheit Einbußen geben, sagte der Geschäftsführer des Bundesverbandes der Obst-, Gemüse- und Kartoffelverarbeitenden Industrie, Hans-Peter Karus. "Die Schäden sind aber im Moment nicht bezifferbar." Demnach ist auch nicht klar, wie viel Ernteverlust oder Minderertrag es geben wird. "Es wird gesprochen von 5 bis 15 Prozent weniger Ernte in Bayern", sagte Karus.

    15.02 Uhr: Dillingen: Riedstrom steigt weniger als befürchtet

    Im Landkreis Dillingen ist der Riedstrom nicht so stark gestiegen wie zunächst befürchtet. Die Pegel der Donau steht im Raum Dillingen derzeit bei Meldestufe eins. Nach Auskunft des Landratsamtes gibt es zwar Ausuferungen im Auwald, jedoch ist die Wassermenge deutlich geringer als noch in der vergangenen Woche. Die Straße am Lauinger Auwaldsee in Richtung Weisingen ist befahrbar. Die vorhersagen des Hochwassernachrichtendienst besagt, dass die Donau höchstens die Meldestufe zwei erreichen wird. Gesperrt ist derzeit die Ortsverbindungsstraße zwischen Kicklingen und Steinheim.

    14.53 Uhr: Blick nach Norddeutschland: Elbe steigt um zwölf Zentimeter

    Die Deiche an der Elbe müssen weiterhin einem enormen Wasserdruck standhalten. In schleswig-holsteinischen Lauenburg warteten die Menschen auf den Scheitel der Fluten. Der Pegelstand der Elbe sei seit Montagabend um zwölf Zentimeter auf 9,57 Meter gestiegen, pro Stunde steige das Wasser noch um einen Zentimeter, sagte ein Sprecher des Krisenstabs. Mehr dazu lesen Sie hier.

    14.41 Uhr: An Zusam und Laugna hat sich die Lage beruhigt

    In der Region um Wertingen ist das Schlimmste überstanden. An Zusam und Laugna hat sich die Hochwasser-Lage inzwischen deutlich entspannt. Hausbesitzer und Hilfskräfte haben mit den Aufräumarbeiten begonnen.

    14.25 Uhr: Günzburg wartet auf Wassermassen aus Baden-Württemberg

    Der Katastrophenalarm im Landkreis Günzburg gilt weiterhin. Wie ein Sprecher des Landratsamtes erklärte, ist noch unklar, wie lange der Katastrophenfall noch bestehen bleibt. Die Wasserstände haben sich inzwischen auf einem hohen Niveau stabilisiert. Bis zum Abend werden allerdings weitere Wassermassen aus Baden-Württemberg erwartet. "Die Donau wird sicherlich noch einmal ansteigen, aber ohne Dramatik", meinte der Kreissprecher.

    14.19 Uhr: Niederbayern: Hochwasserpegel steht bei Meldestufe zwei

    In den von der Flut der vergangenen Woche besonderes schlimm betroffenen Gebieten Niederbayerns steht das Hochwasser inzwischen wieder bei Meldestufe zwei (von vier). Auch im Maingebiet ist wieder vereinzelt Meldestufe zwei registriert worden, berichtete der Hochwassernachrichtendienst Bayern. Die Helfer im Katastrophengebiet rund um Deggendorf müssen voraussichtlich noch mehrere Wochen lang Gebäude auspumpen, ausgelaufenes Öl binden und Straßen vom Schlamm reinigen.

    14.13 Uhr: Hochwasseropfer bekommen mehr Geld

    Die Hochwasseropfer können mit noch mehr finanziellen Hilfen des Freistaats rechnen: Das Kabinett beschloss am Dienstag, die Maximalsummen pro Haushalt zu erhöhen. Privathaushalte sollen statt 2500 Euro jetzt bis zu 5000 Euro für Hausrats-Schäden bekommen. Zudem sollen nun auch Schäden berücksichtigt werden, für die eine Versicherung möglich gewesen wäre, die aber dennoch nicht versichert waren.

    14.09 Uhr: Flutkatastrophe verursacht zwölf Milliarden Euro Schaden

    Hochwasser in der Iller: Im Oberallgäu steht auf den Wiesen zwischen Sulzberg und Martinszell erneut das Wasser.
    Hochwasser in der Iller: Im Oberallgäu steht auf den Wiesen zwischen Sulzberg und Martinszell erneut das Wasser. Foto: Ralf Lienert

    Das Hochwasser an deutschen Flüssen könnte die Versicherungsbranche nach Einschätzung der Ratingagentur Fitch bis zu drei Milliarden Euro kosten. Der volkswirtschaftliche Schaden dürfte sich insgesamt sogar auf rund zwölf Milliarden Euro belaufen. Davon müsse die Versicherungsbranche voraussichtlich 2,5 bis 3 Milliarden Euro tragen Das Hochwasser kommt die Versicherer demnach teurer zu stehen als die Flut 2002. Diese hatte der Branche rund 1,8 Milliarden Euro gekostet. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hatte zuletzt unterschiedliche Angaben dazu gemacht, ob der Schaden diesmal höher als vor elf Jahren liegen wird. Erste Schätzungen will der GDV Ende der Woche veröffentlichen.

    14.05 Uhr: Telefonhotline für Hochwasser-Opfer

    Hochwasser-Opfer können sich ab Mittwoch über eine Telefonhotline der Verbraucherzentralen beraten lassen. Die Experten geben Rat zu vertrags- und versicherungsrechtlichen Fragen, teilte Bundesverbraucherschutzministerium mit, das die Aktion finanziell unterstützt. Die gebührenfreie Telefonnummer 0800-100 3711 gilt bundesweit und ist montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr erreichbar.

    13.59 Uhr: Soforthilfen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen

    Der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen war in der vergangenen Woche stark vom Donauhochwasser betroffen. Inzwischen haben 53 Menschen die Soforthilfe in Anspruch genommen. Bislang sind rund 90.000 Euro geflossen.

    13.53 Uhr: Aktuelle Pegelstände aus der Region

    Vielerorts in der Region beginnt das Wasser wieder zu sinken. An der Donau steigt der Pegel weiter an. Hier die Meldestufen aus der Region.

    Donau bei Donauwörth: Meldestufe 2

    Donau bei Neu-Ulm: Meldestufe 2

    Mindel bei Offingen: Meldestufe 3

    Mindel bei Hasberg: Meldestufe 1

    Günz bei Lauben: Meldestufe 1 (zuvor Meldestufe 2)

    Günz bei Nattenhausen: Meldestufe 3

    Iller bei Kempten: Meldestufe 2 (zuvor Meldestelle 1)

    Zusam bei Fleinhausen: Meldestufe 1 (zuvor Meldestufe 2)

    13.46 Uhr: Im Kreis Günzburg stabilisiert sich die Lage

    Die Krumbacher Talstraße war überschwemmt.
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    Zahlreiche Bäche und Flüße in der Region sind erneut über die Ufer getreten. Vielerorts mussten Bürger und Hilfskräfte gegen die Fluten kämpfen.

    Im Kreis Günzburg ist die Hochwassersituation inzwischen stabil. Im Kammeltal und Mindeltal hat sich die Lage entspannt, dennoch ist eine Aufhebung des Katastrophenfalls noch nicht absehbar .Der Hochwasserstand wird voraussichtlich noch einige Zeit konstant bleiben.

    13.36 Uhr: Es gibt noch viel zu tun

    Ein Ende der Einsätze ist in Oberbayern noch nicht in Sicht, besonders in Stadt und Landkreis Deggendorf sei noch viel zu tun: "Seit dem Wochenende läuft das Freipumpen ganzer Siedlungen und Ortsteile auf Hochtouren. Ebenso beginnt man hier mit dem gezielten Auspumpen von Kellern, Betrieben, Werkstätten und Firmenanlagen", erklärte der Landesfeuerwehrverband. In den nächsten Tagen müssten nun ausgelaufenes Öl beseitigt, Gastanks gesichert, Tierkadaver geborgen und Wege gesäubert werden.

    13.34 Uhr: 25.000 Helfer in Bayern im Einsatz

    Seit zehn Tagen sind nach Angaben des Landesfeuerwehrverbands mehr als 25 000 Helfer der Freiwilligen Feuerwehren in den bayerischen Krisenregionen im Einsatz. Sie füllten Hunderttausende Sandsäcke, sicherten Dämme, retteten Personen aus Notlagen und pumpten tausende von Kellern leer, berichtete der Verband.

    12.44 Uhr: "Ich bin stolz auf meine Wiesenbacher"

    Im südlichen Landkreis Günzburg entspannt sich die Hochwasserlage langsam, die Aufräumarbeiten sind angelaufen. „Ich bin stolz auf meine Wiesenbacher, der Zusammenhalt war großartig“, sagt die Wiesenbacher Bürgermeisterin Ilse Thanopoulos. An der Günz scheint die Situation im Landkreissüden jetzt halbwegs unter Kontrolle. Immer noch sind dort die Einsatzkräfte aber mit dem Auspumpen von vollgelaufenen Kellern beschäftigt. Mehr zu Lage vor Ort berichtet Kollegin Monika Leopold-Miller hier.

    12.28 Uhr: Günzburg: Pegel erreichen Scheitelpunkt

    Im Landkreis Günzburg steigt das Hochwasser nun nicht mehr, Entwarnung gibt es aber noch keine. Der Katastrophenalarm bleibe noch immer bestehen, teilte ein Sprecher des Landratsamtes mit. "Es laufen aktuell noch zahlreiche Einsätze." An der Günz haben die Pegel ihren Höchststand erreicht. Der Wasserstand der Donau steigt allerdings weiter an. Der Höchstand wird dort gegen Abend erwartet.

    12.14 Uhr: Hoffen auf trockenes Wetter

    Positives meldet der Deutsche Wetterdienst: Das schlechte Wetter wandert weiter nach Osten. In Günzburg soll es ab heute nachmittag nicht mehr regnen.

    12.04 Uhr: Wasserstandsmeldung aus Neu-Ulm

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    Die Kollegen der Redaktion Neu-Ulm haben uns ein aktuelles Bild von der Donau geschickt. "Aktuell steht die Donau bei 3,73 Meter. Tendenz steigend. Normal sind zwei Meter", berichten sie.

    11.53 Uhr: Weitere Straßensperrung im Landkreis Günzburg

    In der Gemeinde Kammeltal im Landkreis Günzburg muss wegen des Hochwassers der Verkehr gesperrt werden. Im Ortsteil Hammerstetten ist der Mühlweg derzeit nicht befahrbar. In Günzburg sind weiterhin gesperrt: Die Heidenheimer Straße in Richtung Stadtmitte (Umleitung über die Lochfelbenstraße); die Ulmer Straße in Richtung Stadtmitte (Umleitung über die Weißenhornerstraße). Die Siemensstraße ab dem Kreisverkehr.

    11.41 Uhr: Mehrere Helfer in Passau bei Hochwassereinsatz verletzt

    Die bayerischen Feuerwehren werden nach der Jahrhundertflut noch für mehrere Wochen mit den Aufräumarbeiten in Niederbayern beschäftigt sein. Seit zehn Tagen seien mehr als 25.000 freiwillige Helfer der Wehren in den Krisenregionen im Einsatz. Die berichtete die Passauer Neue Presse. Bei den Einsätzen rund um das Hochwasser mussten in Passau fünf Helfer stationär im Krankenhaus behandelt werden. Ein Mitarbeiter der Stadtwerke erlitt eine Kohlenmonoxidvergiftung, ein Soldat erlitt einen Fußbruch. Außerdem wurden mehrere Kreislaufprobleme gemeldet.

    11.29 Uhr: Lage im Landkreis Günzburg weiterhin kritisch

    Das bedeutet Katastrophenalarm

    Katastrophenalarm wird dann ausgelöst, wenn eine Stadt oder eine Gemeinde nicht mehr in der Lage ist, die Schäden durch ein bestimmtes Ereignis allein zu beherrschen.

    Wann und wie ein solcher Alarm ausgelöst wird, ist im Katastrophenschutzgesetz des jeweiligen Bundeslandes geregelt.

    Ausgerufen wird der Katastrophenfall von der zuständigen Katastrophenschutzbehörde. Das sind die Kreisverwaltungsbehörden (zum Beispiel das Landratsamt oder die kreisfreie Stadt), die Regierungen und das Innenministerium.

    Die Öffentlichkeit muss von der Ausrufung des K-Falls sofort informiert werden.

    Das erfolgt über Radio oder Internet, über Lautsprecherdurchsagen oder Sirenen. Per Sirenensignal wird dazu aufgefordert, das Radio einzuschalten.

    Im Katastrophenfall übernimmt die Katastrophenschutzbehörde die Einsatzleitung. Dies geschieht meist in Form eines Führungsstabes oder einer Führungsgruppe (FüGK) mit festgelegten Mitgliedern.

    Der Stab stellt sicher, dass alle Maßnahmen zur Bekämpfung der Katastrophe aufeinander abgestimmt sind. Vor Ort organisieren örtliche Einsatzleiter das Geschehen.

    Die Katastrophenschutzbehörde kann zur Katastrophenabwehr  jede Person zur Hilfeleistung verpflichten. Außerdem kann sie Platzverweise und Evakuierungen anordnen.

    Auch Grundrechte können im Katastrophenfall eingeschränkt werden. Das bayerische Katastrophenschutzgesetz nennt konkret das Recht auf körperliche Unversehrtheit, die Freiheit der Person, die Versammlungsfreiheit, die Freizügigkeit und die Unverletzlichkeit der Wohnung.

    Im Landkreis Günzburg ist die Lage an der Günz weiterhin kritisch. In der besonders betroffenen Gemeinde Wiesenbach hält der Damm den Wassermassen allerdings weiterhin stand. Derzeit werden in der Gemeinde zahlreiche Keller ausgepumpt, wobei es bei zwei Gebäuden Probleme mit Öl gebe, wie Kreisbrandrat Robert Spiller mitteilte.

    11.13 Uhr: Blick nach Ost- und Norddeutschland

    An der Elbe in Lauenburg in Schleswig-Holstein stieg das Wasser, in Mecklenburg-Vorpommern erreichte der Fluss offenbar seinen Höchstwert. In Niedersachsen blieben die Pegelstände nahezu unverändert hoch. In Teilen Sachsen-Anhalts war die Lage dramatisch, Hauptproblem blieb dort der Deichbruch bei Fischbeck. Auch im Norden Brandenburgs gab es noch keine Entwarnung. Weitere Informationen aus Ost- und Norddeutschland gibt es hier.

    11.02 Uhr: Aktuelle Pegelstände in der Region

    Hier wichtige Pegelstände aus der Region mit mindestens Meldestufe 1.

    Donau bei Donauwörth: Meldestufe 2

    Donau bei Neu-Ulm: Meldestufe 2

    Mindel bei Offingen: Meldestufe 3

    Mindel bei Hasberg: Meldestufe 1

    Günz bei Lauben: Meldestufe 1 (zuvor Meldestufe 2)

    Günz bei Nattenhausen: Meldestufe 3

    Iller bei Kempten: Meldestufe 1

    Zusam bei Fleinhausen: Meldestufe 2

    10.48 Uhr: Im Osten Bayerns steigen die Pegel zum Teil wieder

    Blick nach Ostbayern: Der Donaupegel in Regensburg steuert laut Hochwassernachichtendienst aktuell wieder auf Meldestufe 3 zu. An der Eisernen Brücke liegt er momentan bei 4,51 Metern - könnte im Laufe des Tages aber wieder auf über 5 Meter ansteigen. Dies berichtet die Passauer Neue Presse. Der Gesamtschaden durch das Hochwasser in der Stadt Passau könnte nach Schätzungen bis zu 200 Millionen Euro betragen

    10.35 Uhr: Feuerwehr Augsburg unterstützt Einsatzkräfte in Günzburg

    Die Berufsfeuerwehr Augsburg unterstützt die Einsatzkräfte im Raum Günzburg. Heute Nacht waren die Helfer aus Augsburg mit 10.000 Sandsäcken im Landkreis Günzburg im Einsatz. Am Morgen wurde ein Lastwagen der Augsburger Berufsfeuerwehr, beladen mit mehreren Tauchpumpen und Wassersaugern, nach Günzburg gerufen. In der Region herrscht immernoch Katastrophenalarm.

    10.28 Uhr: Wertingen: Einsatzkräfte atmen nach 25 Stunden Einsatz auf

    Im Raum Wertingen hat sich die Situation an den Donaunebenflüssen Laugna und Zusam wieder entspannt. Nach teilweise 25 Stunden Dauereinsatz können die Einsatzkräfte aufatmen. Die Pegel an den Flüssen sinken seit dem frühen Morgen. Inzwischen zeigt sich in Wertingen sogar die Sonne, berichtet ein Kollege vor Ort.

    10.17 Uhr: Lage in Günzburg bleibt angespannt

    Die Lage ist wegen des Hochwassers in Günzburg weiter angespannt. Allerdings rechnet Georg Weishaupt, Mitarbeiter der Führungsgruppe Katastrophenschutz im Landkreis, im Laufe des Tages mit einer Entspannung. In der Günzburger Unterstadt werden indes Sandsäcke aufgeschichtet, um Überschwemmungen zu vermeiden.

    9.59 Uhr: Bei Krumbach fallen die Pegel - Südstraße wieder frei

    Die Südstraße in Krumbach ist wieder frei befahrbar. Dies berichten die Kollegen vor Ort. Der Pegel der Kammel, einem Nebenfluss der Mindel, ist etwas gesunken. Am Messpunkt Niederraunau war die höchste Meldestufe 4 zuletzt deutlich überschritten, nun geht das Wasser etwas zurück. Hoffnungsvoll stimmt die Prognose des Deutschen Wetterdienstes. Für die Region gibt es keine Warnung mehr.

    9.51 Uhr: Lage im Raum Krumbach entspannt sich

    Die Situation im südlichen Landkreis Günzburg entspannt sich. Nachdem es es aufgehört hat zu regnen, fallen nun auch die Pegelstände. In Krumbach wird in der Innenstadt und an der Südstraße der mobile Hochwasserschutz wieder zurückgebaut. Die Feuerwehr Krumbach wird nun die Kameraden im nördlichen Landkreis unterstützen - dort ist die Situation immer noch kritisch.

    9.40 Uhr: Aktuelle Straßensperren im Landkreis Dillingen

    Im Kreis Dillingen musste die Ortsverbindungsstraße zwischen Kicklingen und Steinheim gesperrt werden, da wohl Regenwasser aus den angrenzenden Feldern auf die Straße läuft. Die Verbindungsstraße zwischen Steinheim und Fristingen, die seit Freitag wegen Abpump-Arbeiten gesperrt war, wird wieder für den Verkehr freigegeben. Ebenso konnten die Sperrungen der Kreisstraße DLG 36 Oberglauheim - Schwennenbach, der Staatsstraße 2036 Emersacker - Bocksberg und der DLG 8 von der Abzweigung Staatsstraße 2028 (Weisingen – Aislingen) nach Glött aufgehoben werden. Das Landratsam erwartet, dass das Wasser im Laufe des heutigen Tages die Staatsstraße 2033 südlich der Dillinger Donaubrücke erreichen wird.

    9.31 Uhr: Kreis Dillingen: Riedstrom steigt erneut

    Hochwasser im Landkreis Dillingen.
    Hochwasser im Landkreis Dillingen. Foto: Martina Bachmann

    Die Wassermengen der Donau breiten sich im Landkreis Dillingen erneut über den Riedstrom aus. Das Landratsamt Dillingen geht davon aus, dass es im Lauf des Tages erneut zu Ausuferungen von Donauwasser zunächst in die Auwaldgebiete kommen wird. Dadurch wird der Riedstrom erneut anspringen. Wegen der vom Regen durchnässten Böden muss mit einem schnellen Abfluss der ausufernden Wassermengen gerechnet werden. Das Landratsamt geht von erneuten Sperrungen an den Straßen aus, die vom Riedstrom gequert werden.

    9.15 Uhr: Aktuelle Straßensperren in Günzburg

    In Günzburg sind zahlreiche Straßen wegen des Hochwasser gesperrt worden. Die Heidenheimer Straße in Richtung Stadtmitte ist aktuell nicht befahrbar und wird über die Lochfelbenstraße umgeleitet; die Ulmer Straße ist in Richtung Stadtmitte gesperrt. Sie wird über die Weißenhornerstraße umgeleitet. Die Siemensstraße ist ab dem Kreisverkehr gesperrt.

    8.55 Uhr: Künftig auch Enteignungen für Hochwasserschutz?

    Chronologie: Rekord-Hochwasser in Deutschland

    Juni 2013 - Dauerregen verursacht Überschwemmungen in Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Mehrere Menschen sterben. Die Pegel waren von der Donau bis an die Elbe so hoch wie seit 500 Jahren nicht mehr.

    Januar 2011 - Im nördlichen Abschnitt der Elbe erreicht das Hochwasser vielerorts Rekordhöhen. Doch die Deiche halten.

    August 2010 - Extreme Regenfälle führen im Dreiländereck von Deutschland, Tschechien und Polen zu heftigem Hochwasser und Überschwemmungen.

    März/April 2006 - Wegen des Elbehochwassers wird in Teilen Sachsens Katastrophenalarm ausgerufen. Auch in anderen ostdeutschen Ländern gilt die höchste Alarmstufe.

    August 2005 - Das von Italien kommende Tief «Norbert» führt zu heftigen Regenfällen im Süden Bayerns, in Österreich und der Schweiz. In mehreren besonders vom Hochwasser betroffenen Landkreisen und Städten in Bayern wird Katastrophenalarm ausgelöst.

    August 2002 - Nach sintflutartigen Regenfällen rollt eine verheerende Elbeflutwelle von Tschechien nach Norddeutschland. In Dresden erreicht das Jahrhunderthochwasser einen Rekordhöchststand.

    Mai 1999 - Hochwasser setzt an Pfingsten Augsburg, aber auch Teile des Allgäus und anderer Städte in Schwaben unter Wasser. Der Schaden liegt im dreistelligen Millionenbereich.

    Juli 1997 - Nach starken Regenfällen hält das Jahrhunderthochwasser der Oder die Menschen in Brandenburg, Tschechien und Polen in Atem und verursacht Schäden in Milliardenhöhe.

    Angesichts der Hochwasserkatastrophe hat Bundesumweltminister Peter Altmaier  (CDU) sich für drastische Maßnahmen ausgesprochen, um für die  Zukunft besser gerüstet zu sein. In der "Passauer Neuen Presse" vom  Dienstag forderte Altmaier Bauverbote in überflutungsgefährdeten  Gebieten, die gezielte Ausweisung von Vorflutflächen sowie auch  Rückverlegungen von Deichen, um den Flüssen mehr Raum zu geben. Auch Enteignungen dürften nicht mehr ausgeschlossen werden. "Sie  müssen aber immer die Ultima Ratio bleiben", schränkte der Minister ein.

    8.47 Uhr: Pegel der Iller gestiegen

    Das Landratsamt Dillingen rechnet im Laufe des Tages mit erneuten Ausuferungen von Donauwasser in den Auwaldgebieten und am Riedstrom. Nachdem der Pegel der Iller und deren Nebenflüsse seit heute Nacht wieder steigen, geht das Landratsamt davon aus, dass sich der Wasserstand der Donau in Dillingen im Laufe des Tages auf konstant hohem Niveau (aktuelle Meldestufe 1) einpendelt. Während die Lage an der Donau damit weiter kritisch bleibt, fallen die Pegel von Zusam und Laugna in der Region um Wertingen inzwischen wieder.

    8.34 Uhr: In Deggendorf wird für Morgen eine neue Flutwelle erwartet

    Blick nach Niederbayern: Nach dem Regen von Montag erwarten die Behörden in Deggendorf für Mittwoch eine neue Flutwelle mit einer Höhe von etwa 6.80 Metern. Dies berichtet die Deggendorfer Zeitung. Die Deiche bei Fischerdorf und Winzer werden weiterhin repariert und stabilisiert. Besonders schwierig gestalte sich dies bei Altholz/Fischerdorf, da es dort keine Anfahrtsstraße gibt, sondern lediglich von Hand oder per Hubschrauber Sandsäcke vor Ort gebracht werden können.

    8.28 Uhr: Kein Katastrophenalarm in Dillingen

    Na sowas: Die Deutsche Nachrichtenagentur dpa berichtete heute Früh, dass auch im Landkreis Dillingen Katastrophenalarm ausgerufen worden sei. Inzwischen schickte die Agentur die Berichtigung. "Im Landkreis Dillingen an der Donau wurde der Katastrophenfall nicht erklärt". Stimmt - obwohl auch hier die Lage wieder angespannt ist. 

    8.23 Uhr: Gesperrte Straßen im Raum Günzburg

    Folgende Straßen im Raum Günzburg sind derzeit nicht befahrbar: Die Ortsverbindungsstraße GZ 18 zwischen Wasserburg und Denzingen, die Günztalstraße in Ichenhausen, in Großkötz die Straßen Am Weiherle und Kühweg, die Südstraße in Krumbach und die neue Bahnhofstraße in Ichenhausen vom Ortseingang Oxenbronn kommend bis zum Bahnhof.

    8.12 Uhr: Bewohner weichen in obere Stockwerke aus

    Angespannt ist die Situation im Landkreis Günzburg weiter in Oberwiesenbach, Unterwiesenbach und Waldstetten. Dennoch gibt es positive Nachrichten: Der Schwarzbachdamm konnte bisher gehalten werden. Für den Ortsteil Unterwiesenbach wurde anfänglich eine Evakuierung in Erwägung gezogen. Diese war jedoch nicht notwendig, da die betroffenen Anwohner in die oberen Stockwerke ausweichen konnten.

    8:03 Uhr: A8 bei Zusmarshausen wieder frei

    Nach der Hochwasser-Sperrung am Montagabend und den Verkehrsbehinderungen heute Morgen ist die A8 in Richtung Stuttgart bei Zusmarshausen wieder frei. Nachdem am Montagabend dort ein Damm gebrochen war, musste die Autobahn in Richtung Stuttgart an dieser Stelle vorübergehend komplett gesperrt werden. Am Morgen war nur die linke Fahrbahn frei. Inzwischen können beide Fahrstreifen wieder befahren werden.

    7.58 Uhr: Günzburg: Feuerwehren sichern obere Mindel und obere Günz

    Die derzeitigen Einsatzschwerpunkte der Feuerwehren im Kreis Günzburg befinden sich an der oberen Mindel und der oberen Günz. "Momentan steht hier die Überwachung und Absicherung im Vordergrund", so das Landratsamt. Mit einer Entspannung der Lage werde frühestens im Laufe des Vormittags gerechnet; "vorausgesetzt, dass keine neuen starken Niederschläge erfolgen".

    7.45 Uhr: Allgäu: Deutscher Wetterdienst warnt vor Unwettern

    Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor weiteren Unwettern im Allgäu. Ortlich erwartet der DWD bis zum späten Morgen mehr als 50 mm innerhalb von 24 Stunden. In ganz Südbayern und im südöstlichen Baden-Württemberg wird es gebietsweise weiter schauerartig regnen. Dabei sind Starkregen über 15 mm in einer Stunde bzw. über 20 mm in 6 Stunden möglich.

    7.32 Uhr: Hochwasser in Deggendorf: Sandsäcke schützen gebrochene Dämme

    Auch für die Einsatzkräfte und die Bewohner in den niederbayerischen Hochwassergebieten ist noch keine Entspannung in Sicht. In Deggendorf werden die gebrochenen Dämme provisorisch gesichert. Sandsäcke, die bislang die Autobahn 92 schützten, wurden an die beschädigten Dämme gebracht. Der neue Regen spülte wieder große Mengen Wasser in die Flüsse. Man erwarte zwar keinen gravierenden Anstieg der Pegelstände von Donau und Isar mehr, sagte eine Sprecherin des Deggendorfer Landratsamtes. Dennoch wolle man gewappnet sein.

    7.25 Uhr: Kaufbeurer Feuerwehr hilft in Günzburg aus

    Der Pegel der Mindel bei Offingen.
    Der Pegel der Mindel bei Offingen. Foto: HND Bayern

    Unter den Feuerwehrleute, die die ganze Nacht über im Landkreis Günzburg im Einsatz waren, sind auch rund 40 Helfer aus dem Landkreis Unterallgäu und der kreisfreien Stadt Kaufbeuren, um den Schichtbetrieb aufrechterhalten zu können. Versorgt werden die Retter von Helfern des Roten Kreuzes.

    7.19 Uhr: Kurzer Blick Richtung Norden

    Nicht nur bei uns, sondern auch in Teilen Ost- und Norddeutschlands ist die Hochwasser-Lage noch lange nicht ausgestanden. In der Nacht blieb die Lage aber weitgehend konstant. In Brandenburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein hoffen Helfer, der Elbeflut mit Deichen und Sandsäcken standhalten zu können. In Sachsen-Anhalt suchen sich riesige Wassermengen bei Fischbeck im Landkreis Stendal neue Wege, nachdem dort gestern ein Deich gebrochen war. Die Bundeswehr warf Sandsäcke aus Hubschraubern ab, um die Fluten einzudämmen.

    7.15 Uhr: Keller und Straßen in Ichenhausen überflutet

    Hochwasser in Kaisheim. Neben der JVA hat sich ein großer See gebildet, im Neubaugebiet suchen sich die Fluten über die Straßen und Grundstücke ihren Weg.
    Hochwasser in Kaisheim. Neben der JVA hat sich ein großer See gebildet, im Neubaugebiet suchen sich die Fluten über die Straßen und Grundstücke ihren Weg. Foto: Widemann

    In Ichenhausen kommt es zu Ausuferungen entlang der Günz. "Keller und Straßen sind teilweise überflutet", berichtet das Landratsamt Günzburg. Betroffen seien auch die Firmen BayWa und Thalermühle.

    7.12 Uhr: Weiter Behinderungen bei Zusmarshausen auf der A8

    Nach der Hochwasser-Sperrung gestern Abend ist die A8 wieder frei. Zwischen Zusmarshausen und Burgau ist der rechte Fahrstreifen allerdings auch heute Morgen noch blockiert, es kommt zu stockendem Verkehr.

    7.09 Uhr: Schule in Kötz überflutet - Unterricht fällt aus

    Der Unterricht an der Alois-Kober-Grundschule Kötz im Kreis Günzburg entfällt heute. Die Zufahrt zur Schule ist nicht möglich. Die Schule ist nach Aussage der Feuerwehr überflutet, so das Kultusministerium. Der Unterrichtsausfall gilt nur für die Grundschule Kötz.

    7.08 Uhr: Situation in Dillingen zunehmend angespannt

    Wegen der gestiegenen Abflussmengen im Bereich der Donau hat die BEW-Staustufenwarte in Gersthofen gestern Abend gegen 22 Uhr zunächst die Staustufe in Faimingen und dann auch die Staustufen in Dillingen und Höchstädt auf Hochwasserbetrieb umgestellt und mit dem Rückstau der Donau begonnen. "Damit wird es im Lauf des Tages erneut zu Ausuferungen von Donauwasser zunächst in die Auwaldgebiete kommen und letztlich der Riedstrom erneut anspringen", so das Landratsamt Dillingen. "Wie lange die Ausuferungen andauern werden, lässt sich derzeit schwer abschätzen."

    7.05 Uhr: Lage bei Wertingen entspannt sich langsam

    Aufgeweicht durch die starken Regenfälle war in Wertingen oberhalb der Straße „Am Eisenbach“ ein Hang ins Rutschen geraten. Neben der Sperrung der Straße wurde am Abend von der Feuerwehr gemeinsam mit dem THW der Aufbau einer Sandsackbarriere zur Stabilisierung des Hanges in Angriff genommen. Im Bereich der Industriestraße wurden weitere Sicherungsmaßnahmen durch Aufbau von Sandsäcken vorgenommen, nachdem Zusam und Laugna wieder angestiegen waren. Inzwischen fallen die Pegel von Zusam und Laugna wieder.

    7 Uhr: Die aktuellen Pegelstände in der Region

    Durch starken Regen und gesättigte Böden war die Hochwasser-Situation seit gestern in der Region wieder kritischer geworden. Hier wichtige Pegelstände mit mindestens Meldestufe 1 (Stand: 7 Uhr:

    Donau bei Donauwörth: Meldestufe 2

    Donau bei Neu-Ulm: Meldestufe 2

    Mindel bei Offingen: Meldestufe 3

    Mindel bei Hasberg: Meldestufe 1

    Günz bei Lauben: Meldestufe 2

    Günz bei Nattenhausen: Meldestufe 3

    Iller bei Kempten: Meldestufe 1

    Zusam bei Fleinhausen: Meldestufe 2

    6.55 Uhr: Mindel bei Offingen auf historischem Höchststand

    Zur Stunde kämpfen Weishaupts Worten zufolge immer noch rund 300 Einsatzkräfte gegen die Fluten. Die Mindel in Offingen hat immer noch einen Pegel von 4,60 Metern. Sie liegt damit fast bei einem historischen Höchststand. „Dort kam es aber zu keinen prekären Ereignissen“, sagt Weishaupt.

    6.50 Uhr: Katastrophenalarm im Kreis Günzburg bleibt bestehen

    Pegel, Polder, Scheitel: Kleines Hochwasser-Lexikon

    Pegel, Polder, Scheitel... hier ein paar wichtige Hochwasser-Begriffe.

    DEICHE sind aufgeschüttete Dämme an den Ufern mancher Flüsse oder an der Küste. Sie sollen verhindern, dass bei Hochwasser das Hinterland überflutet wird.

    PEGEL ist ein Messgerät, mit dem man den Wasserstand bestimmen kann.

    POLDER: Genauer müsste man Hochwasser-Polder sagen. Damit ist eine Fläche gemeint, die bei Hochwasser absichtlich überflutet wird, um Wasser aus übervollen Flüssen abzuleiten.

    SCHEITELWELLE: Hochwasser bewegt sich als Welle durch die Flüsse. Der höchste Punkt der Welle wird Scheitelwelle oder Scheitelpunkt genannt.

    TALSPERRE: Eine Talsperre staut Wasser eines Flusses zu einem See auf, zum Beispiel mit Hilfe eines Staudammes. Um zu verhindern, dass bei Hochwasser der Staudamm bricht oder das Wasser drüber läuft, wird vorher Wasser aus dem Stausee abgelassen.

    „Es herrscht weiter Katasstrophenalarm“, sagt Georg Weishaupt, Mitarbeiter in der Führungsgruppe Katastrophenschutz. Im gesamten Landkreis gibt es Überschwemmungen. In Wiesenbach hat die Günz Häuser geflutet. Und in Großkötz ist der Kötzbach über die Ufer getreten. Teile der Firma Alko stehen unter Wasser. Es gibt aber auch Lichtblicke. Weil der Autobahnsee überzulaufen drohte, war die Heimstettensiedlung in Burgau mit Hunderten von Anwohnern gefährdet. Die Siedlung in der Markgrafenstadt blieb aber  von den Fluten verschont, teilt Weishaupt mit.

    6.46 Uhr: Bürgertelefon eingerichtet

    Für Auskünfte an besorgte Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Günzburg wurde ein Bürgertelefon eingerichtet (08221/95-333).

    6.45 Uhr: Über 620 Helfer im Kreis Günzburg im Einsatz

    Insgesamt waren heute Nacht im Landkreis Günzburg mehr als 620 Kräfte im Einsatz. Kontaktpersonen von THW, Polizei und Bundeswehr befinden sich im Landratsamt, um im schlimmsten Fall möglichst schnell reagieren zu können. "Im südlichen Landkreis kämpfen die Einsatzkräfte derzeit mit schwerem Gerät gegen ein Überlaufen und Dammbrechen des Rückhaltesees Schwarzbach, sowie in Deisenhausen gegen überlaufende Fischweiher, welche Keller zu überfluten drohen", hieß es am Abend.

    6.32 Uhr: Landkreis Günzburg informiert im Internet weiter

    Der Landkreis Günzburg informiert auf seiner Internetseite weiter über die Lage. Die aktuellen Warnungen werden dort als pdf-Dokument eingestellt, um sie lesen zu können ist also das Programm Adobe Acrobat Reader notwendig.

    6.25 Uhr: Rettungskräfte aus Augsburg helfen mit

    Mitglieder der Feuerwehren waren vielerorts ab Mitternacht nahezu pausenlos im Einsatz - und verhinderten oft das Schlimmste. Unterstützung erhielten sie von der Berufsfeuerwehr und dem THW Augsburg. In Emersacker etwa verbauten sie 1000 Sandsäcken und leiteten das Wasser um. Von der Integrierten Leitstelle Augsburg wurde von Sonntagabend bis Montagnachmittag rund 190 Feuerwehreinsätze disponiert und abgearbeitet.

    6.10 Uhr: Willkommen zum Liveticker zum Hochwasser

    Nach heftigen Regenfällen kämpfen Rettungskräfte und Helfer in Schwaben weiter mit den unerwarteten Wassermassen. Besonders betroffen ist die Region westlich von Augsburg. Im Landkreis Günzburg wurde am frühen Abend der Katastrophenfall ausgerufen. Das Schadensereignis habe ein Ausmaß angenommen, das ein koordiniertes und einheitlich geführtes Zusammenwirken aller an der Gefahrenabwehr beteiligten Stellen erfordert, teilte Landrat Hubert Hafner mit. In Krumbach waren mehrere Straßen überflutet.

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