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Horst Seehofer: Horst Seehofer: "Söder und ich werden vernünftig zusammenarbeiten"

Horst Seehofer

Horst Seehofer: "Söder und ich werden vernünftig zusammenarbeiten"

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    Horst Seehofer hat die Berichte über ein gestörtes Verhältnis mit Finanzminister Markus Söder dementiert.
    Horst Seehofer hat die Berichte über ein gestörtes Verhältnis mit Finanzminister Markus Söder dementiert. Foto: Ralf Hirschberger (dpa)

    In der Auseinandersetzung zwischen CSU-Chef Horst Seehofer und dem bayerischen Finanzminister Markus Söder (CSU) schlägt der bayerische Ministerpräsident versöhnliche Töne an. "Wir, Söder, Seehofer, werden gut und vernünftig zusammenarbeiten", sagte der Ministerpräsident der Tageszeitung Die Welt.

    "Für die Menschen ist alleine maßgeblich, was wir positiv für sie bewirken. Und das ist eine ganze Menge - und das in Teamarbeit." Die Interpretation, er wolle Söder disziplinieren, wies Seehofer zurück: "Weil ich mich an den realen Gegebenheiten und nicht an der galoppierenden Inflation von Märchen beteilige."

    Horst Seehofer kritisierte Finanzminister Söder

    Seehofer hatte in den vergangenen Wochen und Monaten mehrfach Kritik an Söder geäußert, teils öffentlich, teils in CSU-internen Runden oder im Kabinett. Seehofers Ankündigung, entgegen aller vorherigen Ankündigungen womöglich 2018 doch noch einmal antreten zu wollen, wird auch von manchen CSU-Politikern als Kampfansage an Söder gewertet.

    Es ist ohne Zweifel eine schwierige Beziehung, die die beiden größten CSU-Alphatiere verbindet. Als CSU-Chef braucht Seehofer Söder. Weil der Franke einer der wenigen in der CSU-Führungsriege ist, der in der Lage ist, „Revolution“ zu machen, wie Seehofer es einmal nannte: Themen setzen, bundesweite Aufmerksamkeit erregen – und so das politische Profil der eigenen Partei schärfen.

    Warum Horst Seehofer Markus Söder braucht

    Das ist Horst Seehofer

    Am 4. Juli 1949 kam Horst Seehofer im bayerischen Ingolstadt zur Welt. Er stammt aus einfachen Verhältnissen. Sein Vater war Bauarbeiter und LKW-Fahrer.

    Nachdem er die Mittlere Reife erworben hatte, schlug er eine Beamtenlaufbahn ein. 1979 macht Seehofer sein Verwaltungsdiplom an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie in München. Bis 1980 arbeitet er für die Landratsämter Eichstätt und Ingolstadt.

    Ab 1969 engagiert sich Horst Seehofer bei der Jungen Union. Zwei Jahre später wird er außerdem Parteimitglied der CDU.

    Von 1980 bis 2008 war er Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Ingolstadt. Nach 28 Jahren, am 4. November 2008, legte er sein Mandat nieder.

    Sechs Jahre lang füllte er die Position des sozialpolitischen Sprechers der CSU-Landesgruppe aus. 1989 wurde er zum Staatssekretär des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung berufen.

    Von 1992 bis 1996 verdingte sich Horst Seehofer als Bundesminister für Gesundheit. Ab 1994 bis zu seiner Mandatsniederlegung 2008 war er stellvertretender Vorsitzender der CSU. Außerdem wirkte er als stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und als Landesvorsitzender der Christlich Sozialen Arbeitnehmer-Union (CSA).

    2005 wurde Seehofer zum Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gewählt. Er füllte das Amt drei Jahre lang aus.

    Am 25. Oktober 2008 konnte Horst Seehofer die Wahl zum CSU-Vorsitzenden für sich entscheiden. Kurz darauf wurde er Bayerischer Ministerpräsident.

    Die Universität von Qingdao in China ernannte den Bayerischen Ministerpräsident 2010 zum Ehrenprofessor. Für den Realschüler ohne akademischen Grad hat der Titel eine besondere Bedeutung.

    Seehofer hat zweimal geheiratet. Aus der zweiten Ehe mit Karin Seehofer gingen drei Kinder hervor. Seine vierte Tochter wurde im Juni 2007 geboren. Allerdings nicht von Frau Seehofer, sondern von Anette Fröhlich, die über mehrere Jahre seine Geliebte war. Letztendlich blieb er bei seiner Ehefrau.

    Söder kann, was in der CSU sonst nur Seehofer beherrscht: Ein komplexes Thema so zu einer griffigen These verdichten, dass es in allen Medien „läuft“. Söder kann auch in Talkshows mit großer Sprachfertigkeit den bayerischen Querulanten geben. Und wenn er will, kann er dabei inzwischen manchmal sogar sympathisch wirken. AZ/dpa/lby

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