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Christliches Symbol: In Bayern sollen die Gipfelkreuze bleiben

Christliches Symbol

In Bayern sollen die Gipfelkreuze bleiben

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    Erneut wurden Christen Opfer von Terroranschlägen.
    Erneut wurden Christen Opfer von Terroranschlägen. Foto: dpa

    Die Schweiz diskutiert: Sollen Gipfelkreuze aus dem öffentlichen Raum verschwinden? In Deutschland sprechen sich der Deutsche Alpenverein und der Verband der Bergführer für den Verbleib der christlichen Symbole aus.

    Selbst abgestumpfte Beobachter des täglichen Nachrichtengeschehens rieben sich am Montag verwundert die Augen. Schweizer Zeitungen berichteten, dass die atheistische Freidenker-Vereinigung in der Schweiz keine neuen Gipfelkreuze mehr will.

    Den Vorschlag des Bergführers Patrick Brussard, alle bestehenden Gipfelkreuze abzuschaffen, halten die Freidenker in Person ihrer Geschäftsführerin Reta Caspar für unterstützenswert. Patrick Brussard redet nicht nur, er handelt auch: Voriges Jahr hatte er als Reaktion auf die angeblichen Untaten der Kirche mehrere Gipfelkreuze umgesägt.

    Solche Fälle sind in Deutschland bisher nicht bekannt, auch beim Deutschen Alpenverein (DAV): "Wir hatten in letzter Zeit keinerlei Beschwerden über Gipfelkreuze", sagt die Sprecherin des DAV Andrea Händel. Vielmehr gehörten gerade sie zu den Bergen und den Menschen: "Die Gipfelkreuze sind Bestandteil der bayerischen Berge. Sie sind aus einer Volkstradition entstanden und haben sich zudem weiterentwickelt" Gerade für die Menschen vor Ort seien die Kreuze ein Teil gewachsener Tradition, die bei Bergmessen eine besondere Rolle spielen.

    Händel bezeichnet sich selbst nicht als sonderlich religiös, stört sich aber nicht an den Kreuzen und hält sie auch nicht für diskriminierend. Für sie handelt es sich dabei um ein Symbol, das dafür stehe, oben angekommen zu sein, bereit, den Gipfel zu genießen. Natürlich sei es auch ein religiöses Symbol, für sie persönlich jedoch eher ein spirituelles. Außerdem würden weltweit Gipfel religiös markiert. Etwa im Himalaya mit Steinpyramiden oder Gebetsfahnen.

    Die Schweizer Diskussion ordnet sie gesellschaftlichen Entwicklungen zu, die in einer Linie mit der Diskussion um Kruzifixe in Klassenzimmern stehen. Generell koche die Diskussion immer wieder hoch. Vor einigen Jahren in Österreich, als ein nicht ganz ernst gemeinter Vorschlag unter dem Motto "Halbmonde statt Gipfelkreuze" die Alpenrepublik in Aufregung versetzte.

    Andreas Biberger vom Verband Deutscher Berg- und Skiführer kann die Diskussion in der Schweiz nicht nachvollziehen: "Die Gipfelkreuze gab es schon immer." Wenn dauernd neue gebaut werden würden, könnte man darüber sprechen. Die meisten aber, so Biberger, stehen schon sehr lange und haben eine weit zurückreichende Tradition. Dass sich Menschen durch die Kreuze diskriminiert fühlen könnten, glaubt er nicht. Menschen, die sich über Gipfelkreuze beschwert hätten, sind ihm auch noch nicht untergekommen.

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