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Justiz: Ingolstadt: Klinikums-Affäre spitzt sich zu

Justiz

Ingolstadt: Klinikums-Affäre spitzt sich zu

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    Die Affäre um das Ingolstädter Klinikum spitzt sich zu. Die Staatsanwaltschaft ermittelt derzeit gegen 13 Personen.
    Die Affäre um das Ingolstädter Klinikum spitzt sich zu. Die Staatsanwaltschaft ermittelt derzeit gegen 13 Personen. Foto: Stefan Küpper

    Die Ingolstädter Klinikums-Affäre nimmt weiter Fahrt auf: Inzwischen sitzt der Hauptverdächtige, der Ex-Geschäftsführer des Klinikums, Heribert Fastenmeier, in Untersuchungshaft. Und nicht nur er. Auch einer seiner früheren Mitarbeiter im städtischen Krankenhaus wurde vorläufig festgenommen. Beide, wie berichtet, wegen Verdunkelungsgefahr.

    Das bestätigte gestern die Staatsanwaltschaft Ingolstadt. Fastenmeier soll sich mit dem früheren Untergebenen am Ingolstädter Baggersee getroffen haben. Und zwar nachdem die Ermittler am vergangenen Donnerstag erneut Büros durchsucht hatten und zwei weitere Beschuldigte hinzugekommen waren.

    Laut Staatsanwaltschaft soll Fastenmeiers Ex-Mitarbeiter bei dem Treffen „für die Beweisführung dem Anschein nach bedeutsame Unterlagen“ dabeigehabt haben. Es geht dabei um „erhebliche Überschreitungen des PR-Budgets der Klinikum Ingolstadt GmbH“. Für das überzogene Werbebudget gebe es aber nach derzeitigem Ermittlungsstand der Staatsanwaltschaft „keinerlei sachliche Rechtfertigung“. Folglich stünden beide unter dringendem Verdacht, „auf Beweismittel eingewirkt“ zu haben.

    Staatsanwaltschaft geht von Veruntreuung von Geldern aus

    Sollten tatsächlich für die Untreue-Ermittlungen relevante Dokumente beiseitegeschafft werden? Die Staatsanwaltschaft geht davon aus und beantragte Haftbefehl.

    Wie Ingolstadts Leitender Oberstaatsanwalt Wolfram Herrle sagte, hätten sich beide zu den Verdunklungsvorwürfen bislang nicht geäußert. Fastenmeiers Anwalt, André-M. Szesny, teilte auf Anfrage mit, dass aus seiner Sicht die Anordnung der Untersuchungshaft „nicht nachvollziehbar“ sei.

    Die Staatsanwaltschaft Ingolstadt ermittelt wegen der Klinikums-Affäre seit Oktober 2016. Im Fokus steht vor allem Fastenmeier. Ihm werden vereinfacht gesagt Mauscheleien und Vetternwirtschaft vorgeworfen.

    Verfahren gegen 13 Personen

    Die Staatsanwaltschaft führt in dem Verfahren aber nicht nur ihn, sondern derzeit 13 Personen als Beschuldigte. Und es gibt fast ein Dutzend Ermittlungskomplexe. Fastenmeier habe laut Herrle schon Angaben gemacht. Er habe aber nichts zu den ihn konkret betreffenden Vorwürfen gesagt.

    Die Ermittlungen gegen Ingolstadts Alt-OB Alfred Lehmann (CSU) wegen des Anfangsverdachts auf Bestechlichkeit und auf Vorteilsannahme laufen indes weiter. In beiden Fällen geht es um Wohnungskäufe. Einmal auf dem Gelände des alten Krankenhauses, ein anderes Mal auf dem Areal der ehemaligen Pionierkaserne.

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