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Oberallgäu: Internationales Treffen der Gebirgspiloten auf dem Flugplatz Durach

Oberallgäu

Internationales Treffen der Gebirgspiloten auf dem Flugplatz Durach

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    In Durach kommen Luftsportbegeisterte aus dem In- und Ausland zusammen zum internationalen Treffen der Gebirgspiloten.
    In Durach kommen Luftsportbegeisterte aus dem In- und Ausland zusammen zum internationalen Treffen der Gebirgspiloten. Foto: Ralf Lienert

    Der südlichste und höchst gelegene Flugplatz Deutschlands in Durach im Oberallgäu ist am Pfingstwochenende Schauplatz eines internationalen Treffens von Gebirgspiloten aus mehreren europäischen Ländern. Zusammengeschlossen sind sie in einem europaweiten Verein, der sich European Mountain Pilots (EMP) nennt.

    Die Anfänge der Gebirgsfliegerei reichen zurück in die 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Der 1914 geborene Hermann Geiger aus dem Schweizer Wallis gilt als Pionier des Bergrettungs- und Gletscherflugs. Mit einer einmotorigen Maschine absolvierte er mehr als 600 Rettungseinsätze im Hochgebirge, bei denen vor allem Skifahrer oder Bergsteiger geborgen wurden. Bei einem Flugunfall kam er 1966 selbst ums Leben.

    Verein der Gebirgspiloten vor 19 Jahren gegründet

    Die heutigen Gebirgspiloten fliegen keine Rettungseinsätze mehr. Der Hubschrauber hat den Flieger ersetzt. Doch Piloten haben sich in dem in Durach 1997 gegründeten Verein EMP zusammengeschlossen, um die Tradition der Gebirgsfliegerei aufrecht zu erhalten.

    Gebirgspiloten müssen besonders erfahren sein, denn die Fliegerei in den Bergen gilt als besonders anspruchsvoll. Meist wird auf steilen, kurzen Wiesen gestartet und gelandet, die Bedingungen auf Schneefeldern und Gletschern erfordern viel Erfahrung. Die Flugplätze der Gebirgspiloten heißen Altiports. Wer dort starten oder landen will, muss viel Erfahrung nachweisen und eine spezielle Prüfung absolvieren. In Deutschland ist die Gebirgsfliegerei in gewisser Weise in Durach beheimatet, wo im Juni 1997 der Verein EMP gegründet wurde.

    Und die Luftsportgruppe Kempten ist der einzige deutsche Luftsport-Verein, in dessen Chronik sich ein Gebirgsflug findet: 1958 landete eine Piper des Vereins auf dem Plateau der Zugspitze – mit Pilot Kurt Müller aus Durach, der von seiner 15-jährigen Tochter Ingrid begleitet wurde.

    Spezielle Genehmigung für die Landebahn

    Beim internationalen Treffen der Gebirgsflieger von Freitag bis Pfingstsonntag wollen die Piloten bei gutem Wetter auch Starts und Außenlandungen auf einer Wiese im Kempter Wald bei Hauptmannsgreuth in der Gemeinde Betzigau absolvieren. Dafür erforderlich war eine spezielle Genehmigung des zuständigen Luftamts Süd. Der Start- und Landeplatz auf der sogenannten Hohen Schulter befindet sich auf 964 Metern Höhe.

    „Allein das Wetter könnte uns einen Strich durch die Rechnung machen“, befürchtet Hans Reininger vom Organisationsteam mit Blick auf die Prognose fürs Pfingstwochenende. Sollte es regnerisch werden und die Sicht schlecht sein, würden viele Piloten dann wohl auf keinen Fall mit ihrem Flugzeug oder auch gar nicht kommen. So war es übrigens auch bei der Vereinsgründung 1997: Wegen schlechten Wetters waren die Teilnehmer aus Italien, Frankreich und Deutschland mit dem Auto ins Oberallgäu gefahren.

    „Ikarus von Hauptmannsgreuth“

    Der Weiler Hauptmannsgreuth hat übrigens ein besonderes Verhältnis zur Luftfahrt. Dort konstruierte der junge Georg Mayensohn, ein typischer Allgäuer Tüftler und „Mächler“ schon in den 1920er Jahren Fluggeräte. Der „Ikarus von Hauptmannsgreuth“ war schon als Kind mit einem Regenschirm von der Tenne des elterlichen Bauernhofs gesprungen und konstruierte sich einige Jahre später einen Hängegleiter. Wo der spätere Flugzeugkonstrukteur seine ersten Hüpfer und Flüge ausprobierte? Natürlich an jener Hohen Schulter, wo am Wochenende die Gebirgspiloten starten und landen wollen.

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