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Freizeit: Jedes dritte Schwimmbad in Schwaben ist marode

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Jedes dritte Schwimmbad in Schwaben ist marode

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    Das Freibad am kleinen Alpsee in Immenstadt ist sanierungsbedürftig. Wie es mit ihm weitergeht, ist noch ungewiss.
    Das Freibad am kleinen Alpsee in Immenstadt ist sanierungsbedürftig. Wie es mit ihm weitergeht, ist noch ungewiss. Foto: Ulrich Wagner

    Eine schlechte Nachricht für alle Wasserratten in Schwaben: Jedes dritte Schwimmbad in öffentlicher Hand ist sanierungsbedürftig. Das geht aus einer Antwort des bayerischen Innenministeriums auf eine Anfrage des SPD-Fraktionschefs Markus Rinderspacher hervor. Demnach besteht bei 46 der insgesamt 126 Schwimmbädern in Schwaben Sanierungsbedarf, teilweise sogar dringender. Damit liegt Schwaben im bayernweiten Schnitt: Gut ein Drittel der 910 bayerischen Schwimmbäder in öffentlicher Hand ist sanierungsbedürftig, mehr als 50 droht die Schließung (wir berichteten).

    Sechs Bäder in Schwaben von Schließung bedroht

    Von einer drohenden Schließung sind in Schwaben demnach sechs Bäder betroffen. Neben dem Hallenbad in Harburg (Landkreis Donau-Ries), dem Gartenhallenbad in Leipheim (Landkreis Günzburg) und dem Hallenbad Limare in Lindau stehen auch drei Freibäder auf der Liste des Innenministeriums: das Freibad in Unterthingau (Landkreis Ostalllgäu) sowie die beiden Freibäder in Rettenberg und in Immenstadt (Landkreis Oberallgäu).

    Und wie gehen die Kommunen mit dem Thema um? Bei der Gemeinde Rettenberg konnte am Montag auf Anfrage niemand Auskunft zu einer drohenden Schließung geben. In Leipheim hat sich zur Rettung des Hallenbads ein Zweckverband gegründet. Mitglieder sind der Landkreis Günzburg sowie elf weitere Städte und Gemeinden. Ihre Aufgabe ist es, das erneuerungsbedürftige Gartenhallenbad vom Landkreis zu übernehmen und ergebnisoffen eine nachhaltige Zukunftslösung zu erarbeiten und umzusetzen. Zuletzt belief sich das jährliche Defizit des Hallenbads auf 890000 Euro.

    Bäder in Lindau und Unterthingau werden saniert

    Die Stadt Lindau ist schon einen Schritt weiter: Zusammen mit einem Investor soll am Bodenseeufer eine Therme entstehen. Bei einem Bürgerentscheid im Juli sprach sich eine deutliche Mehrheit der Bürger für das 40-Millionen-Euro-Projekt aus. Die Therme soll das Hallenbad Limare sowie ein weiteres Bad ersetzen, das ebenfalls sanierungsbedürftig ist.

    Auch für das Freibad in Unterthingau ist die Sanierung beschlossen: Es soll für 350.000 Euro erneuert werden und im Juni 2018 öffnen. Über die Zukunft des Freibads Kleiner Alpsee in Immenstadt will der Stadtrat im Herbst erneut beraten. Aktuell beläuft sich das Defizit des Bades jährlich auf etwa 250000 Euro. Nun steht eine Grunderneuerung an, die Schätzungen zufolge mindestens 1,5 Millionen Euro kosten soll.

    Fördermittel für die Sanierung gibt es nur unter besonderen Voraussetzungen

    Ähnlich hoch ist das Defizit, das das Harburger Hallenbad jährlich erzielt. Bürgermeister Wolfgang Kilian sagt: „Das Bad ist noch in Ordnung, aber nicht mehr das frischeste.“ Derzeit gebe es keine Probleme, dennoch liege die letzte Generalsanierung 20 Jahre zurück. „Wenn jetzt eine Sanierung mit mehreren Millionen Euro auf uns zukommt, dann müssen wir schließen.“ Zwar würden viele Schulklassen im Harburger Hallenbad unterrichtet, „das sind aber nicht genug für die Förderrichtlinien“, erklärt Bürgermeister Kilian. Eine Förderung des Freistaats zur Generalsanierung gibt es nach Angaben des Innenministeriums nämlich erst, wenn die Kommune unter anderem nachweisen kann, dass mindestens 40 Schulklassen das Bad nutzen.

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