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Eichstätt: KZ-Witze: Umstrittener Priesteramtskandidat zum Diakon geweiht

Eichstätt

KZ-Witze: Umstrittener Priesteramtskandidat zum Diakon geweiht

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    In Eichstätt wurde ein Mann zum Diakon geweiht, der 2013 durch KZ-Witze aufgefallen war.
    In Eichstätt wurde ein Mann zum Diakon geweiht, der 2013 durch KZ-Witze aufgefallen war. Foto: Annette Zoepf (Symbolbild)

    Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke hat einen wegen rassistischer Äußerungen umstrittenen Priesteramtskandidaten zum Diakon geweiht. Der Mann war 2013 aus dem Würzburger Priesterseminar geflogen, weil er sich über die Konzentrationslager der Nationalsozialisten lustig gemacht und Adolf Hitler imitiert haben soll.

    In Eichstätt bekommt er nun eine neue Chance, katholischer Priester zu werden: Die Diakonenweihe gilt als Vorstufe zur Priesterweihe. Für den Dienst brauche es den liebenden Blick des Herzens für jede Not, sagte Hanke in seiner Predigt am Samstag. 

    Zentralrat der Juden kritisiert Weihe

    Der Zentralrat der Juden in Deutschland hatte vor der Weihezeremonie heftige Kritik geübt. "Meine tiefen Zweifel an der Eignung des jungen Mannes für das Priesteramt bleiben bestehen", hatte Zentralrats-Präsident Josef Schuster gesagt. Die Gutachter bei der Untersuchung der Vorwürfe im Jahr 2013 hätten dem Seminaristen eine höchst bedenkliche Grundhaltung, nicht einen Ausrutscher aufgrund von jugendlichem Leichtsinn, attestiert. 

    Hanke betonte im Gottesdienst am Samstag, Christen sei es verboten, Juden mit Ablehnung oder gar Hass zu begegnen. Bereits vorab hatte er erklärt, der Theologiestudent habe eine zweite Chance verdient gehabt. So sei dessen Fehlverhalten psychotherapeutisch aufgearbeitet worden. Der Priesteramtsanwärter habe sich mit Flucht und Migration befasst und seine private Wohnung einige Monate mit einem Flüchtling geteilt.

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