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München: Streit um angeblichen Kauf von 700.000 Euro teurem Oldtimer

München

Streit um angeblichen Kauf von 700.000 Euro teurem Oldtimer

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    Streit um angeblichen Kauf von 700.000 Euro teurem Oldtimer
    Streit um angeblichen Kauf von 700.000 Euro teurem Oldtimer

    Laut Bürgerlichem Gesetzbuch sind auch mündliche Verträge gültig. Diese Rechtsauffassung brachte dem Autohausbesitzer mit Spezialgebiet Restaurierung von Oldtimern, Uli Berberich-Martini, allerdings wenig. Sein Vertragspartner starb völlig überraschend vor Abwicklung des Geschäfts. Der Deal war somit geplatzt, der begehrte Oldtimer, für den der Mann 700.000 Euro geboten hatte, wurde anderweitig verkauft. Nun wollte Uli Berberich-Martini, Rennfahrer der FIA GT3-Serie und Restaurator, die Herausgabe des Fahrzeugs einklagen. Doch weil der Oldtimer-Fan den Kauf eines BMW 507 Baujahr 1985 nicht nachweisen konnte, befolgte er den Rat des Richters am Münchner Landgericht und zog seine Klage zurück.

    BWM wäre "ein Schnäppchen" gewesen

    Uli Berberich-Martini hatte über Vermittlung eines ehemaligen Auszubildenden den Verkäufer des begehrten Oldtimers kennengelernt. Der Sporthaus-Chef und Schlittenhundesportler sammelte Oldtimer und besaß einen, auf den der Kläger ein Auge geworfen hatte: einen BMW 507 vom Baujahr 1958. 

    "Wenn man so was erfährt, darf man nicht nachdenken, das ist wie ein Sechser im Lotto", schwärmte Berberich-Martini. Er würde 1,5 bis 1,7 Millionen für einen BMW 507 bezahlen. Da habe er ja mit den 700 000 Euro "ein Schnäppchen gemacht", meinte der Richter Oliver Schön. "Ja", bestätigte der Oldtimer-Fan. Verkauft habe er gerade jetzt einen für 2,42 Millionen Euro. Die Restaurierung sei freilich sehr aufwendig.

    Kein Kaufnachweis - Auto jetzt in Italien

    Mit dem Verkäufer wurde sich der Restaurator im September 2012 seinen Worten zufolge wenige Tage nach einer Besichtigung des Autos ("Zustand 3 bis 4, aber er fuhr noch") telefonisch einig. Doch dafür gibt es keinen Zeugen. Zwar war gegenüber dem Vermittler von dessen Provision und von einer Kontomitteilung für die Bezahlung die Rede, das könnte für einen Abschluss sprechen. Doch die entscheidenden Worte hat keiner gehört.

    Der Verkäufer kann sich nicht mehr äußern, er ist Ende 2012 überraschend gestorben. Seine Lebensgefährtin sagte, er habe sich bei dem Geschäft "unter Druck gesetzt" gefühlt. Er habe bei einem Telefonat mit dem Vermittler abgeblockt und sich nicht entscheiden wollen. Der BMW 507 ging im Oktober 2012 für 750 000 Euro nach Italien. dpa/lby/AZ

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