Drei Kindergartenkinder sind am Mittwochmorgen in München ihren Erzieherinnen ausgebüchst - mit schwerwiegenden Folgen. Eines der drei Kinder wurde von einer S-Bahn erfasst und dabei schwer verletzt.
Unbemerkt von den zwei Erzieherinnen, die auf 19 Kinder aufpassten, verließen die drei Kleinkinder mit ihren Bobbycars durch eine Lücke im Maschendrahtzaun das Kindergartengelände. Hinter diesem Zaun befindet sich nach einer Grünanlage der S-Bahnhof Perlach mit den S-Bahngleisen. Wie die Polizei berichtet, erreichten die drei Kinder nach etwa 200 Metern die S-Bahngleise.
S-Bahnführer betätigte Achtungspfiff
Zur gleichen Zeit fuhr ein 24-jähriger S-Bahnführer mit dem S-Bahnzug der Linie 7 (Wolfratshausen) in Richtung Innenstadt. Als er die Kinder auf den Gleisen sah, leitete er eine Schnellbremsung ein und betätigte den sogenannten Achtungspfiff. Durch das Geräusch wurden die Kinder aufmerksam und rannten vom Gleis. Doch ein zweijähriges Mädchen schaffte es nicht mehr rechtzeitig und wurde von der linken Seite des Triebwagens erfasst und von den Gleisen geschleudert. Laut Augenzeugen wurde das Mädchen nach dem Aufprall mehrere Meter durch die Luft geschleudert.
Mädchen kam ins Münchner Klinikum
Ein 34-Jähriger rannte sofort zum dem schwer verletzten Kind und trug es in die Kindertagesstätte. Dort wurde sofort der Rettungsdienst verständigt, der das kleine Mädchen zur stationären Behandlung ins Münchner Klinikum brachte.
Mehrere Kriseninterventionteams kümmerten sich um den Lokführer, die Augenzeugen, das Kindergartenpersonal und die Eltern, die alle einen Schock erlitten. Die Polizei hat die Ermittlungen in dem Fall aufgenommen. Die S-Bahn-Strecke war für eine Stunde gesperrt. AZ