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Dokument entdeckt: König Ludwig II: Sein letzter Brief im Wortlaut

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König Ludwig II: Sein letzter Brief im Wortlaut

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    Das Gedenkkreuz für König Ludwig II.  im Starnberger See.
    Das Gedenkkreuz für König Ludwig II. im Starnberger See. Foto: Frank Mächler, dpa

    Das Bayerische Hauptstaatsarchiv ist im Besitz des wohl letzten Briefes von König Ludwig II. Die Deutsche Presse-Agentur dokumentiert den Brief des Märchenkönigs an seinen Vetter, Prinz Ludwig Ferdinand, im Wortlaut:

    Theuerster Vetter!

    Vergib die schlechte Schrift, ich schreibe dieß in höchster Eile. Denke was Unerhörtes heute geschehen ist!! - Diese Nacht kam eilends einer vom Stallgebäude herauf u. meldete, es wären mehrere Menschen (darunter horribile dictu) ein Minister u. eine meiner Hofchargen in aller Stille angekommen, befahlen meinen Wagen u. Pferde hier (von der oberen Burg) wegzunehmen hinter meinem Rücken u. wollten mich zwingen nach Linderhof zu fahren, offenbar u. mich dort gefangen zu halten, u. Gott weiß was wohl zu thun, Abdankung zu ertrotzen kurz eine schändliche Verschwörung! Wer kann nur hinter einem solchen Verbrechen stecken, Prz. Luitpold vermuthlich.

    Durch Gensdarme u. Feuerwehr, die sich tapfer entgegenstemmen ward dieß vorläufig vereitelt. Die Schand-Rebellen wurden arretirt. Behalte dieß Alles bitte vorläufig für Dich. Wie kann aber eine solche Infamität nur möglich sein!! Bitte forsche selbst u. durch Andere Verläßige darauf!

    Hättest Du so etwas für möglich! gehalten. Schon früher schrieb ich Dir daß ich über absichtlich mit Geld herumgestreute Gerüchte über mich (angebliche Krankheit) an der nicht eine Sylbe wahr ist p) gehört habe. Es ist zu arg. Es muß Licht in diesen Abgrund von Bosheit kommen! In felsenfestem Vertrauen u. inniger Liebe

    Dein getreuer Vetter Ludwig

    Hohenschw. 10. Juni 86

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