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Glosse: Immer weniger Bayern, aber immer mehr Baugebiete?

Glosse

Immer weniger Bayern, aber immer mehr Baugebiete?

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    Bei schrumpfender Bevölkerung werden trotzdem immer mehr Wohngebiete ausgewiesen.
    Bei schrumpfender Bevölkerung werden trotzdem immer mehr Wohngebiete ausgewiesen. Foto: Nestor Bachmann/dpa/Archiv

    Da schau her: Die Bevölkerung schrumpft und trotzdem werden immer mehr Wohn- und Gewerbegebiete ausgewiesen. Täglich werden im Freistaat 18 Hektar Grund verbaut. Welche Leistung! Und die Frage muss erlaubt sein: Ist das nicht wunderbar?

    Denn es gibt in dem von Horst Seehofer als Vorstufe zum Paradies erklärten Bundesland noch über 34.000 Quadratkilometer besäten Grund. Eindeutig zu viel! Wer braucht heute noch Äcker?

    Und was spricht gegen mehr Häuser? Mit einer neuen Turbobauprämie könnte die Bayerische Staatsregierung, dafür sorgen, dass künftig jeder Bürger mindestens ein Dreifamilienhaus bewohnen könnte. Für Familien mit mehr als drei Mitgliedern würden dann vom Staat neue Weiler gegründet werden. Das wäre nicht nur ein Beitrag zur optimalen Flächennutzung, sondern auch zur Befriedung der Familien.

    Ein jeder profitiert

    Und noch jemand hätte es dringend nötig, dass man ihm mit ein bisserl Beton in der Fläche hilft – der Bauer! Die EU könnte angesichts der überfließenden Milchseen ein Unterstützungsprogramm starten: Für jedes neue Betonfeld bekommen bayerische Landwirte künftig 50.000 Euro aus dem von der Bauindustrie eingerichteten Hilfsfonds aus Brüssel.

    Die Landwirte müssten sich wiederum aus landschaftspflegerischen Gründen verpflichten, das neue Betonparadies grün anzumalen. Auch der Verband der Baumärkte meldet bereits Unterstützung zum Flächenausbau an. Jede Gemeinde bekommt zwei Heimwerker-Paläste.

    Überall zehnspurige Autobahnen

    Die Steuereinnahmen sprudeln, und man könnte das Ganze mit dem Wettbewerb „Unser Gewerbegebiet soll schöner werden“ flankieren. Wenn last, but not least Bundesverkehrsminister Dobrindt nicht versagt, sondern es schafft, niederbayerische Dörfer ab 1000 Einwohner mit zehnspurigen Autobahnen zu vernetzen, dann könnte es was werden mit dem bayerischen Bauwunder. Denn wir brauchen Wachstum! Flächenwachstum!

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