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Prozess in München: Kreissägen-Mord: Angeklagte Pädagogin gibt sich reumütig

Prozess in München

Kreissägen-Mord: Angeklagte Pädagogin gibt sich reumütig

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    Polizisten im Garten einer Wohngemeinschaft in Haar bei München: Hier wurde die grausam zugerichtete Leiche gefunden. Die mutmaßliche Täterin gibt sich vor Gericht reumütig.
    Polizisten im Garten einer Wohngemeinschaft in Haar bei München: Hier wurde die grausam zugerichtete Leiche gefunden. Die mutmaßliche Täterin gibt sich vor Gericht reumütig. Foto: Matthias Balk/Archiv (dpa)

    Der Prozess um ein tödliches Gewaltverbrechen, bei dem eine Frau ihren Lebensgefährten mit einer Kreissäge getötet haben soll, geht nach zwei Monaten wohl bald zu Ende. Das Landgericht München I schloss am Donnerstag die Beweisaufnahme in dem spektakulären Fall ab. Kurz zuvor hatte die Angeklagte ihre Reue betont. "Mir ist unbegreiflich, wie es zu meiner Tat gekommen ist", verlas die 32-Jährige eine Erklärung. Sie habe die Tat nicht geplant und bereue sie "zutiefst". 

    32-Jährige kann sich die Tat angeblich nicht erklären

    "Mein eigentliches Interesse ist die Wahrheit", beteuerte sie weiter. Dennoch könne sie nichts Näheres zur Aufklärung beitragen: "Ich soll etwas erklären, was ich selbst nicht verstehe", sagte die Angeklagte mit leiser Stimme. "Ich merk' selber, dass ich ständig davor weglaufe, mich zu erinnern."

    Immer wieder brach sie ihre Aussage ab. Sie könne sich nach wie vor nur daran erinnern, "die Kreissäge nach vorne gedrückt zu haben". Wie es dazu gekommen sei, wisse sie nicht. Was sie getan habe, entspreche "in keinster Weise" ihrer sonstigen Art. "Was der eigentliche Auslöser war, kann ich nicht sagen. Ich hab's jedenfalls nicht geplant", sagte sie.

    In einem Jahre nach der Tat geschriebenen Tagebuch hatte die Angeklagte Angst als Motiv für den Mord angegeben. Sie habe sich oft von ihrem Partner gedemütigt gefühlt. Doch Hilfe hatte sie sich deswegen nie gesucht. "Ich hab' so vieles in mich hineingefressen und war so sehr darum bemüht, niemanden von meinem Leiden etwas merken zu lassen", las der Richter aus einem Brief an eine Freundin der Angeklagten vom Februar 2016 vor.

    Urteil im Kreissägen-Prozess im Mai erwartet

    Der Prozess war Mitte Februar vor dem Landgericht München gestartet. Die Pädagogik-Studentin hat gestanden, ihren damaligen Lebensgefährten Ende 2008 beim Sexspiel mit der Handkreissäge getötet zu haben. Mit der Verhandlung am Donnerstag wurde die Beweisaufnahme abgeschlossen. Nach derzeitiger Planung des Gerichts könnten am 12. Mai die Plädoyers gehalten werden. Das Urteil werde voraussichtlich am 19. Mai verkündet. dpa/lby

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