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Grüne: Landesvorsitzender will sich Option für Schwarz-Grün offen halten

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Landesvorsitzender will sich Option für Schwarz-Grün offen halten

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    "OMG": Grünen-Landeschef Dieter Janecek schreibt in seinem Internetblog und bei Facebook, dass Lagerkampf "von gestern" wäre. Kommt Schwarz-Grün?
    "OMG": Grünen-Landeschef Dieter Janecek schreibt in seinem Internetblog und bei Facebook, dass Lagerkampf "von gestern" wäre. Kommt Schwarz-Grün? Foto: Marc Müller/ Archiv/ dpa

    Der Landesvorsitzende der bayerischen Grünen, Dieter Janecek, ist gegen die starre Festlegung auf rot-grüne Bündnisse - und hat damit sofort Widerspruch von Parteifreunden geerntet. "Lagerwahlkampf war gestern", schreibt Janecek in einem Aufsatz, den er gemeinsam mit dem Politikberater Nikolaus Huss in seinem Internetblog und auf Facebook veröffentlichte. Hintergrund ist die Dauerdebatte um schwarz-grüne Optionen. "Wer jetzt noch auf das Lagerwahlkampfmodell setzt, reitet ein totes Pferd", schreiben Janecek und Huss. Erste Option soll aber Rot-Grün bleiben. Ziel der Grünen in Bayern ist nach wie vor die Ablösung der CSU. Der Grünen-Bundesvorsitzende Cem Özdemir und der Fraktionsgeschäftsführer Volker Beck watschten Janecek anschließend ab. Horst Seehofer schließt Schwarz-Grün jedoch nicht aus.

    Janecek: Lagerkampf "ist von gestern"

    "Wer sich jetzt in das Zwangsbett der politischen Lager legt, lockt die Wählerinnen und Wähler auf die falsche Fährte", heißt es in dem Aufsatz. "Es geht um die Frage, was zu tun ist, nicht darum, welchem Lager er zugehört, ob er oder sie rechts oder links ist. Das ist albern. Das ist von gestern."

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    Da viele Grüne die Festlegung auf Rot-Grün aber weder für albern noch für von gestern halten, ließ der Widerspruch nicht lange auf sich warten. "Unserem bayerischen Landesvorsitzenden empfehle ich, sich um die anstehende Landtagswahl in Bayern zu kümmern", sagte Özdemir der "taz". "Da gibt es wahrlich noch genug zu tun, womit er ausgelastet sein sollte." "OMG (oh mein Gott), was soll das denn?", twitterte Volker Beck, Parlamentarischer Geschäftsführer der Grünen im Bundestag. "So überflüssig wie ein ..." Janecek konterte sofort: "Reflex Reflex Reflex". Er sei "klar für rot-grün", stellte Janecek in einem weiteren Tweet klar.

    Das schreiben Janecek und Huss in ihrer Facebook-Nachricht

    Falls es im Bund nicht für eine rot-grüne Koalition reicht, sollten sich die Grünen Gedanken über andere Optionen machen, schreiben Janecek und Huss. "Eine Politik der Eigenständigkeit, wie wir sie seit längerem fordern, bedeutet, dass die Wählerinnen und Wähler 1) wissen, was Grün will, 2) darauf setzen können, dass sie das nach der Bundestagswahl 2013 in einer rot-grünen Koalition umsetzen und 3) nicht tatenlos und resigniert zusehen, wenn es nicht dafür langt."

    Die bayerischen Grünen hatten vergangene Woche bei ihrer Klausur in Würzburg den regelmäßig wiederkehrenden Spekulationen um ein schwarz-grünes Bündnis im Freistaat eine Absage erteilt. (dpa)

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