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Bayern: Landtag: Hitlers "Mein Kampf" soll in der Schule genutzt werden

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Landtag: Hitlers "Mein Kampf" soll in der Schule genutzt werden

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    Knapp 2000 Seiten hat die kommentierte Neuauflage von Adolf Hitlers «Mein Kampf». Das Institut für Zeitgeschichte will mit der Veröffentlichung dem Buch unter anderem seine Symbolkraft entziehen.
    Knapp 2000 Seiten hat die kommentierte Neuauflage von Adolf Hitlers «Mein Kampf». Das Institut für Zeitgeschichte will mit der Veröffentlichung dem Buch unter anderem seine Symbolkraft entziehen. Foto: Matthias Balk (dpa)

    Die kritische "Mein Kampf"-Ausgabe des Instituts für Zeitgeschichte (IfZ) soll künftig an bayerischen Schulen und anderen Bildungseinrichtungen genutzt werden. Entsprechenden Anträgen von SPD, Grünen und Freien Wählern hat der Landtag am Dienstag zugestimmt. Es gehe darum, "die Entgrenzung von Diskriminierung und Gewalt zu entlarven", sagte der SPD-Abgeordnete Georg Rosenthal (SPD). Insbesondere in Zeiten, in denen die Zahl der Angriffe auf Asylbewerberunterkünfte stark steige, sei dies wichtig.

    Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) bezeichnete die Beschäftigung mit der 1924 entstandenen Hetzschrift von Adolf Hitler als einen Teil der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus. Michael Piazolo (Freie Wähler) plädierte für einen "differenzierten Umgang" mit "Mein Kampf" - je nach Schulart, Klassenstufe und verfügbarer Zeit. Die bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit entwickelt derzeit eine Broschüre zum Umgang mit dem Buch im Unterricht. 

    Anfang 2016 hatte das IfZ die kritische Edition nach jahrelanger Arbeit auf den Markt gebracht. Bislang wurde sie mehr als 50.000 mal verkauft und steht auf Platz zwei der Spiegel-Bestsellerliste. Gegen das Projekt hatte es Widerstand unter anderem von Charlotte Knobloch gegeben, der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern. dpa/lby

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