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Lawinengefahr: Entwarnung in Raiten: Menschen können wieder zurück nach Hause

Lawinengefahr

Entwarnung in Raiten: Menschen können wieder zurück nach Hause

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    Im oberbayerischen Schleching-Raiten mussten 230 Menschen ihre Wohnungen wegen Lawinengefahr verlassen.
    Im oberbayerischen Schleching-Raiten mussten 230 Menschen ihre Wohnungen wegen Lawinengefahr verlassen. Foto: Christoph Reichwein, dpa

    Aufatmen im oberbayerischen Schleching: Die Anwohner des wegen akuter Lawinengefahr evakuierten Ortsteils Raiten haben früher als erwartet in ihre Wohnungen zurückkehren können. Die Sperrung werde mit sofortiger Wirkung aufgehoben, teilte das Landratsamt Traunstein am späten Donnerstagabend mit. Derzeit sei die Wahrscheinlichkeit für einen Lawinenabgang auf die Häuser äußerst gering. Zuvor war die Behörde noch davon ausgegangen, dass die Sperrung bis mindestens Freitag andauern werde. 

    Der Ortsteil mit 266 Bewohnern war am Mittwoch evakuiert worden. Oberhalb von Raiten hatte aufgrund von Schneemassen ein Lawinenabgang gedroht. Hubschrauberbesatzungen der Bundeswehr hatten aus der Luft beobachtet, dass sich der Schnee an dem Hang gesenkt hatte - akute Gefahr. Die sofortige Räumung war laut Landrat Siegfried Walch unumgänglich gewesen.

    Raiten war wegen Lawinengefahr am Mittwoch geräumt worden

    Die Einwohner kamen bei Familien und Freunden unter. Landwirte holten auf eigene Gefahr 80 Rinder, fünf Ziegen, ein Schaf, ein Pferd sowie einen Hasen aus der Gefahrenzone, da sie die Tiere nicht unversorgt lassen wollten. Sie starteten am frühen Donnerstagmorgen mit dem Viehtransporter - in dieser Zeit war laut Lawinenkommission die Lage am stabilsten.

    Etwa 230 Bewohner mussten ihre Häuser verlassen.
    Etwa 230 Bewohner mussten ihre Häuser verlassen. Foto: Christoph Reichwein, dpa

    Die Lawinenwarnkommission hatte das Gebiet am Donnerstag mithilfe eines Hubschraubers untersucht und die Lage neu bewertet. Es habe den ganzen Tag Erkundungen und Sichtungen gegeben, sagte Landrat Siegfried Walch in einer Videobotschaft auf Youtube und Facebook. "Ich bin sehr froh und wir schnaufen jetzt alle mal tief durch."

    Weiterhin nicht betreten werden dürfe der Hangbereich hinter der Wohnbebauung, sagte Walch. Denn kleinere Abgänge seien weiterhin möglich. Bereits am Mittwoch hatte es demnach einen gegeben. 

    Mit dem zunächst vorhergesagten Wetter bleibe die Lawinenlage in den kommenden Tagen stabil, hieß es beim Landratsamt. Das Gebiet sollte aber intensiv weiterbeobachtet werden. Ein Evakuierungsplan, um für künftige akute Lawinengefahren vorbereitet zu sein, sollte erarbeitet werden.

    Der Katatstrophenfall im Landkreis Traunstein, der vor mehr als einer Woch ausgerufen wurde, wird derweil aufgehoben. Ab 0.00 Uhr am Samstagmorgen soll die reguläre Alarmbereitschaft der Einsatzkräfte wiederhergestellt sein, wie das Landratsamt am Freitag mitteilte. Am Samstag soll noch der schwere Schnee auf den Dächern von fünf Häusern abgeräumt werden. 

    Katastrophenfall im Landkreis Miesbach aufgehoben

    Im Landkreis Miesbach gilt hingegen kein Katastrophenfall mehr. Das Landratsamt teilte mit, dass bereits am Donnerstagnachmittag der Alarm aufgehoben wurde. Vor mehr als eineinhalb Wochen hatte die Behörde nach starken Schneefällen für die Region den Katastrophenfall ausgerufen. Mehr als 8400 Einsatzkräfte schaufelten einer Sprecherin zufolge in den vergangenen Tagen Schnee von den Dächern, räumten Straßen und versorgten betroffene Bürger. Zuletzt hatte der Schneefall in den bayerischen Alpen nachgelassen, und es setzte teilweise Tauwetter ein. (dpa/lby/AZ)

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