Die am Dienstag tot im oberbayerischen Maisach (Landkreis Fürstenfeldbruck) gefundene 67-Jährige ist bereits das dritte Todesopfer ihres Partners - und wusste von dessen früheren Gewalttaten. Ihr neuer Freund war nämlich erst vor einem Jahr aus der Sicherungsverwahrung entlassen worden. Er hatte im Jahr 2000 seine damalige Lebengefährtin erwürgt - und 1994 in einer Bar einen Mann niedergeschlagen, der an den Folgen der Verletzungen starb. Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch bestätigte am Mittwoch entsprechende Medienberichte.
Noch früher gab es zudem ein weiteres Opfer, das aber nicht starb: 1989 hatte der Mann laut Steinkraus-Koch bei einer Schlägerei in einer Bar einen Mann verletzt und war zu einer Bewährungsstrafe wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt worden.
Maisach: Mann meldete sich bei Anwalt
Die Polizei selbst habe die neue Lebensgefährtin über die Vergangenheit des Mannes informiert, sagte Steinkraus-Koch. "Nachdem er angeben hatte, er wolle es ihr nicht sagen, hat die Polizei die Frau angesprochen und darauf hingewiesen." Aus Sicherheitsgründen: Der Mann war erst vor etwa einem Jahr aus der Sicherungsverwahrung entlassen worden, nachdem ihn ein psychiatrischer Gutachter als nicht mehr gefährlich eingestuft hatte. Das Landgericht München I hatte aber für fünf Jahre Führungsaufsicht angeordnet. Eine Aufsichtsstelle überwacht dann das Verhalten des Verurteilten, der zudem einen Bewährungshelfer hat.
Der 65-Jährige hatte sich am Montag bei einem Rechtsanwalt gemeldet und diesem offenbart, er habe seine Partnerin getötet. Gegen den Mann wurde mittlerweile Haftbefehl erlassen. dpa/lby