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München: Mehr Passagiere, mehr Fracht: Flughafen München wächst weiter

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Mehr Passagiere, mehr Fracht: Flughafen München wächst weiter

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    Nach einem langen Streit wird der Bau einer dritten Startbahn immer wahrscheinlicher. Es soll einen Bürgerentscheid dazu geben.
    Nach einem langen Streit wird der Bau einer dritten Startbahn immer wahrscheinlicher. Es soll einen Bürgerentscheid dazu geben. Foto: Michael Fritz, picture alliance

    Vor dem Spitzengespräch zum Bau der dritten Startbahn hat der Münchner Flughafen am Mittwoch Rekordzahlen vorgelegt. Die Zahl der Passagiere stieg im vergangenen Jahr von 41 auf 42,3 Millionen, die Luftfracht legte um 5 Prozent zu, Umsatz und Gewinn stiegen auf Bestwerte. Für das laufende Jahr sagte Flughafenchef Michael Kerkloh einen weiteren Zuwachs voraus. Aber schon nächstes Jahr werde der Engpass bei den noch verfügbaren Start- und Landezeiten das Wachstum bremsen.

    Erhöhte Nachfrage bei Billigflügen

    Mehr Nachfrage erwartet Kerkloh nach Billigflügen. Bundesweit reisten 24 Prozent aller Fluggäste mit Billigfliegern, in München erst sieben Prozent. "Wir wollen hier nachziehen." Die Lufthansa-Tochter Eurowings startet jetzt mit vier Maschinen ab München. Bei den Slots für Starts und Landungen habe München aber fast nur noch Ladenhüter übrig, die keiner wolle. Der Abzug der Fluggesellschaft Transavia habe auch damit zu tun, sagte Kerkloh. Wenn der Flughafen die dritte Startbahn mit eigenem Geld bauen dürfe, könne er Motor für Konjunktur und Beschäftigung bleiben.

    Reisende können jetzt 257 Städte in 73 Ländern ab München direkt erreichen. Kein anderer Flughafen biete im Europaverkehr mehr Vielfalt, aber bei den Fernflügen weise München im Vergleich zu anderen Drehkreuzen noch Lücken auf, sagte Kerkloh. Deshalb sei die Entscheidung der Lufthansa, die ersten 15 ihrer 25 bestellten Großraumflugzeuge Airbus A350 in München zu stationieren, ein wichtiges Signal für den Standort.

    35.000 Arbeitsplätze und 150 Millionen Euro Gewinn

    Der Münchner Flughafen war vor genau 25 Jahren von Riem ins Erdinger Moos umgezogen und dort am 17. Mai 1992 neu eröffnet worden. Die Grünen hatten der Flughafengesellschaft damals "Größenwahn" auf Kosten der Steuerzahler vorgeworfen. Kerkloh sagte, die Zahl der Passagiere sei von damals 12 Millionen auf heute 42,3 Millionen gestiegen.

    Der Flughafen beschäftige heute 35.000 Menschen, habe im vergangenen Jahr 150 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet und an die Umlandgemeinden 35 Millionen Euro Gewerbesteuer überwiesen. Das Jubiläum feiere er mit Festen für Mitarbeiter und Bürger.

    Bürgerentscheid über dritte Startbahn

    Im Frühjahr wollen Staatsregierung, Bund und Landeshauptstadt als Eigentümer entscheiden, ob sie die dritte Startbahn wollen. In diesem Fall würde es in München einen neuen Bürgerentscheid geben.

    Markus Söder sieht in der dritten Startbahn für München eine Notwendigkeit.
    Markus Söder sieht in der dritten Startbahn für München eine Notwendigkeit. Foto: Ulrich Wagner

    Der Aufsichtsratschef und bayerische Finanzminister Markus Söder (CSU) sagte am Mittwoch: "Wir brauchen die dritte Startbahn, um den wachsenden Flugverkehr in Bayern zu bewältigen. Der Flughafen München verzeichnet jetzt den siebten Passagierrekord in Folge." Der Freie-Wähler-Abgeordnete Benno Zierer widersprach: Das Plus bei den Flugbewegungen auf mehr als 1050 täglich sei mit Subventionen befeuert und "bildet keinen nachhaltigen Bedarf an neuen Reisemöglichkeiten ab". dpa/lby

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