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Prozess: Mord aus Hass auf Schwule?

Prozess

Mord aus Hass auf Schwule?

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    Ein Jugendlicher soll einen 64 Jahre alten Mann getötet, dessen Wohnung nach Wertsachen durchsucht und dort ein Feuer gelegt haben. Das vermeintliche Motiv: Hass auf Homosexuelle. Von heute an muss sich der Jugendliche vor dem Landgericht Ulm verantworten. Die Öffentlichkeit ist vom Prozess ausgeschlossen, weil der Angeklagte minderjährig ist. Zum Zeitpunkt der Tat war der Jugendliche, der aus Mannheim stammt, 15 Jahre alt.

    Der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft zufolge soll er sein Opfer am Abend des 23. Mai dieses Jahres in Ulm um Essen und einen Schlafplatz gebeten haben. Der 64-Jährige sei dem Angeklagten nicht bekannt gewesen. Der ältere Mann habe den Jugendlichen in seine Wohnung mitgenommen, ihm etwas zu trinken gegeben und ihm 50 Euro für Fotos angeboten. Der Mann soll ihn dann ohne Nachdruck zu sexuellen Handlungen aufgefordert haben. Dazu sei er in sein Schlafzimmer gegangen, während der Angeklagte zunächst im Wohnzimmer blieb.

    Aus Abneigung gegenüber Homosexuellen und um Wertsachen des Mannes an sich zu nehmen, habe sich der Jugendliche entschlossen, den Mann zu töten. Dazu habe er mit einem Küchenmesser mehrfach auf sein Opfer eingestochen. Als das Messer abbrach, habe er mit anderen Gegenständen auf den Mann eingeschlagen und mit weiteren zwei Messern, die er aus der Küche geholt habe, auf ihn eingestochen. Das Opfer starb an den Verletzungen.

    Anschließend soll der Angeklagte die Wohnung nach Wertsachen durchsucht und unter anderem Bargeld entwendet haben. Um seine Spuren zu verwischen, habe er an mehreren Stellen in der Wohnung Feuer gelegt und sei dann geflohen. Auch hierbei habe er damit gerechnet, dass Nachbarn in dem Mehrfamilienhaus durch das Feuer zu Tode kommen könnten. Das Feuer wurde von Nachbarn entdeckt und von der Feuerwehr gelöscht, ohne dass weitere Bewohner des Hauses zu Schaden kamen.

    Dem Jugendlichen wird zudem noch vorgeworfen, am 21. Mai kurz vor Mitternacht im Treppenhaus eines Mehrfamilienhauses in Beimerstetten (Alb-Donau-Kreis) versucht zu haben, ein Feuer zu legen. Der Grund: Verärgerung, weil einer der Hausbewohner ihn zuvor bei der Polizei angezeigt und beschuldigt habe, aus dem Hausflur Schuhe gestohlen zu haben. (MASE)

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