Etwa 3000 Menschen sind nach Polizeiangaben am Samstag beim "March for Science" in München für eine freie Wissenschaft und eine faktenbasierte Politik auf die Straße gegangen. Weltweit wollten in mehr als 600 Städten Bürger, Wissenschaftler, Studenten und Professoren auf den Wert wissenschaftlicher Arbeit und ihrer Errungenschaften aufmerksam machen. Zu dem Marsch in München reisten den Organisatoren zufolge Teilnehmer aus ganz Bayern an.
Die Kundgebung begann um 10.30 Uhr am Karlsplatz und endete um 14.15 Uhr am Münchner Siegestor. Das Organisationsteam zeigte sich zufrieden mit der "begeisterten Stimmung". Musikalisch begleitet wurde die Kundgebung unter anderem von einer Trommlergruppe. Die Organisatoren schätzen, dass bei dem Marsch sogar insgesamt etwa 4500 Menschen mitgelaufen sind. Für die Abschlusskundgebung sprachen auch sie von etwa 3000 Teilnehmern.
Neben mehreren anderen Rednern sprach Maria Kronfelder, die an der Universität CEU Budapest lehrt, die von der Schließung bedroht ist. Sie berichtete von der Situation in Ungarn: "Die CEU ist in Ungarn bedroht, weil sie unabhängig ist, weil sie der ungarischen Regierung nicht nach dem Mund reden muss, weil sie der Objektivität verpflichtet ist und weil sie Studierende aus 117 Ländern zum kritischen Denken befähigt!"
"March for Science": In München waren viele namenhafte Wissenschaftler dabei
Bei der Kundgebung marschierten viele namhafte Wissenschaftler mit, unter ihnen der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, Martin Stratmann, und der Forschungsleiter am Deutschen Museum, Helmuth Trischler. "Wir können nicht akzeptieren, dass in Zeiten, in denen der Mensch diesen Planeten verändert wie nie zuvor in der Geschichte, Entscheidungen getroffen werden, ohne auf wissenschaftliche Fakten zurückzugreifen. Wir dürfen uns nicht dümmer stellen, als wir sind", sagte Stratmann.
Trischler sagte: "Wenn das Leugnen des Klimawandels mehrheitsfähig geworden ist und Fakten Alternativen bekommen, genügt es nicht mehr, wenn Wissenschaftler im Wesentlichen nur unter sich selbst kommunizieren."
Das Organisionsteam in München betonte, es sei keine Anti-Trump-Veranstaltung. Das Leugnen gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse sei ein weltweites Problem.