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Terror: Neu-Ulmer IS-Terrorist getötet

Terror

Neu-Ulmer IS-Terrorist getötet

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    Reda Seyam, ist bei Kämpfen getötet worden. Das Bild stammt aus der WDR-Sendung "Der Gotteskrieger und seine Frau".
    Reda Seyam, ist bei Kämpfen getötet worden. Das Bild stammt aus der WDR-Sendung "Der Gotteskrieger und seine Frau". Foto: Repro: WDR

    Er war offenbar der ranghöchste Deutsche in den Reihen der Terrororganisation Islamischer Staat (IS): Reda Seyam, der lange in Neu-Ulm gelebt hat, ist am vorvergangenen Wochenende bei Kämpfen nahe der irakischen Stadt Mossul getötet worden. Dort leisten kurdische Einheiten („Peschmerga“) dem Vordringen der IS-Terroristen erbitterten Widerstand.

    Nach übereinstimmenden Medienberichten hatte der Deutsch-Ägypter Seyam zuletzt den arabischen Kampfamen Dhul Quaranain (wohl nach einem mythischen Heerführer) benutzt. In den vom IS kontrollierten Gebieten in Syrien und dem Irak war er demnach zu einer Art „Bildungsminister“ aufgestiegen, der an Schulen und der Universität der Stadt Mossul unter anderem den Musik-, Geografie- und Sozialkunde-Unterricht verbot.

    Reda Seyam lebte viele Jahre in Neu-Ulm, wo er einer der führenden Köpfe des Islamisten-Zentrums „Multikulturhaus“ war. Ab Anfang der 1990er Jahre verkehrten dort viele Größen des radikalen Islamismus und riefen zum bewaffneten Kampf gegen „Ungläubige“ auf. Mohammed Atta, einer der Terrorpiloten des 11. September gehörte ebenso zu den Besuchern wie El-Kaida-Finanzminister Mamdouh Mahmud Salim. Der deutsche Konvertit Fritz Gelowicz, der als Kopf der „Sauerlandzelle“ den Massenmord an Amerikanern plante, wurde im Multikulturhaus radikalisiert.

    Reda Seyam war verdächtigt worden, die Bombenanschläge auf der Ferieninsel Bali im Jahr 2002 finanziert zu haben. Damals waren 202 Menschen, darunter sechs Deutsche, ums Leben gekommen. Für eine Anklage reichten die Vorwürfe allerdings nie. Nach der Schließung des Multikulturhauses 2005 zog der siebenfache Vater, der von Sozialhilfe lebte, nach Berlin. Über sein Geburtsland Ägypten und die Türkei reiste er schließlich nach Syrien. Im IS gelang ihm offenbar ein steiler Aufstieg – der mit seinem Tod bei Mossul endete.

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