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Zugunglück: News-Blog Teil 1: Menschliches Versagen wohl Ursache für Unglück

Zugunglück

News-Blog Teil 1: Menschliches Versagen wohl Ursache für Unglück

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    Die Züge waren auf der eingleisigen Strecke frontal ineinander gerast.
    Die Züge waren auf der eingleisigen Strecke frontal ineinander gerast. Foto: Peter Kneffel (dpa)
    • Zwei Züge sind am Dienstagmorgen bei Bad Aibling im Kreis Rosenheim auf eingleisiger Strecke frontal zusammengestoßen.  
    • Bei dem schweren Zugunglück kamen mindestens zehn Menschen ums Leben. Rund 80 Menschen wurden verletzt.  
    • Eine offizielle Erklärung für die Unfallursache gibt es bisher noch nicht. Nach Medieninformationen soll menschliches Versagen der Grund gewesen sein.

    Hier geht es zum aktuellen News-Blog:

    Bergung der Züge bei Bad Aibling beginnt

    21.41 Uhr:  Polizei vermutet elftes Todesopfer in den Wrackteilen

    Nach dem Zugunglück wird immer noch ein Mensch vermisst. Die Polizei hat am Dienstagabend die Vermutung bekräftigt, dass der Vermisste "nicht mehr am Leben" ist. Sollte sich das bestätigen, gäbe es elf Todesopfer.

    20.32 Uhr: Schweigeminute und Trauerflor bei DFB-Pokalspielen

    Nach dem schweren Zugunglück sind die Mannschaften im DFB-Pokal-Viertelfinale am Dienstagabend mit Trauerflor aufgelaufen. Zudem gab es vor den Partien Bayer Leverkusen gegen Werder Bremen und VfB Stuttgart gegen Borussia Dortmund jeweils eine Schweigeminute.

    20.15 Uhr: Menschliches Versagen wohl Unfallursache

    Dass "menschliches Versagen" die Ursache für das schwere Unglück ist, hat die Deutsche Presse-Agentur am Abend aus "zuverlässiger Quelle" erfahren. Wer genau für die Katastrophe verantwortlich zu machen ist, war demnach zunächst nicht bekannt.

    19.23 Uhr: Fahrdienstleiter soll Fehlentscheidung getroffen haben

    Die verhängnisvolle Fehlentscheidung eines Fahrdienstleiters im Stellwerk von Bad Aibling ist offenbar der Grund für das Zugunglück. Das erfuhr das RedaktionsNetzwerk Deutschland aus Ermittlerkreisen, wie haz.de am Abend berichtete. Der Fahrdienstleiter soll das automatische Signalsystem ausnahmsweise außer Kraft gesetzt haben, um einen verspäteten Meridian "quasi von Hand durchzuwinken".

    19.05 Uhr: Seehofer will Unglücksort aufsuchen

    Einen Tag nach der Zugkatastrophe will Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) am Mittwoch die Unglücksstelle aufsuchen. Seehofer wolle sich vor Ort ein Bild von der Situation machen und auch mit Rettungskräften und Verantwortlichen sprechen, teilte die Staatskanzlei in München mit. 

    18.40 Uhr: Gauck bestürzt über Zugunglück - Telefonat mit Dobrindt

    Bundespräsident Joachim Gauck hat von Nigeria aus mit Verkehrsminister Alexander Dobrindt telefoniert, um sich über den Hergang des schweren Zugunglücks in Bayern und über die Lage dort informieren zu lassen. Das teilte eine Sprecherin des Präsidialamts am Dienstagabend in Lagos mit. Gauck sei bestürzt über den Unfall mit zehn Toten und vielen Verletzten in Bad Aibling. Seine Gedanken seien bei den Opfern, ihren Familien und Angehörigen. Gauck hält sich bis Donnerstag zu einem viertägigen offiziellen Besuch in Nigeria auf.

    18.15 Uhr: Blutspendetermine auf einen Blick

    Wer den Unglücksopfern direkt mit einer Blutspende helfen will, kann das bei einem der Termine in München tun beziehungsweise in der dortigen Blutspendezentrale. Aber auch Menschen in der Region Augsburg können etwas tun: Sie können helfen, dass das Rote Kreuz seine Reserven an Blutkonserven wieder auffüllen kann. Hier sehen Sie die nächsten regulären Blutspendetermine auf einen Blick.

    18.10 Uhr: CDU sagt Aschermittwochs-Veranstaltung mit Merkel ab

    Angesichts des Zugunglücks sagt nun auch die CDU eine Veranstaltung zum Politischen Aschermittwoch mit Kanzlerin Angela Merkel in Demmin in Mecklenburg-Vorpommern ab. Das hätten Merkel und der dortige CDU-Landesvorstand aus Respekt vor den Opfern und zahlreichen Verletzten entschieden, teilte die CDU-Zentrale in Berlin am Dienstagabend mit.

    17.19 Uhr: Zehn Tote nach Zugunglück

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    Wie die Polizei am späten Nachmittag mitteilte, hat sich die Zahl der Todesopfer auf zehn erhöht. Ein weiterer Mensch starb im Laufe des Tages in einem Krankenhaus. Eine Person wird weiter vermisst. "Wir haben wenig Hoffnung, diese lebend zu bergen", sagte ein Polizeisprecher. Im Laufe der Nacht wird es laut Polizei keine Bergungsmaßnahmen mit schwerem Gerät geben, sondern erst morgen wieder bei Tageslicht.

    17.15 Uhr: SPD sagt Politischen Aschermittwoch in Augsburg und Vilshofen ab

    Die SPD sagt den Politischen Aschermittwoch in der Kälberhalle in Augsburg und in Vilshofen ab. Der Landesvorsitzende der BayernSPD, Florian Pronold, dazu: "Der Politische Aschermittwoch lebt von der Auseinandersetzung und dem Schlagabtausch der Parteien. Dafür ist heute und morgen kein Raum. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer und den Verletzten. Unser Dank gilt den Rettungskräften."

    16.58 Uhr: Merkel und Gabriel halten an Aschermittwochsauftritten fest

    Bundeskanzlerin Angela Merkel und SPD-Chef Sigmar Gabriel halten an ihren Auftritten beim Politischen Aschermittwoch in Mecklenburg-Vorpommern beziehungsweise Rheinland-Pfalz fest. Das wurde am Dienstag aus Parteikreisen bestätigt. Auch die Grünen-Bundesvorsitzende Simone Peter werde wie geplant am Abend in Mainz auftreten, hieß es aus der Partei.

    16.55 Uhr: Parteien in Bayern sagen Politischen Aschermittwoch ab

    Die Piratenpartei Bayern sagt den Politischen Aschermittwoch ab. Das gab die Partei auf Twitter bekannt. Auch CSU, SPD, Grüne, FDP, Freie Wähler, Linke und AfD am sagten ihre Kundgebungen ab.

    16.35 Uhr: Keine Anfragen zu Blutspende über Hinweistelefon

    Die Polizei bittet am Nachmittag darum, über das Bürger-/Hinweistelefon keine Fragen zum Thema Blutspende zu stellen.

    16.28 Uhr: Augenzeugen berichten vom Unglück

    Die Bild-Zeitung sammelte weitere Augenzeugenberichte. Rettungsassistentin Julia Briemann, 31, sagte nach dem Unglück: "So etwas Schreckliches habe ich noch nie erlebt." Chemiearbeiter Dennis, 29, fuhr in dem Zug von der Nachtschicht nach Hause. Er berichtete der Bild: "Plötzlich spürte ich die Vollbremsung. Eine Sekunde später flogen die Leute wie Puppen durch die Luft, überall waren Schreie, es war schrecklich."

    16.05 Uhr: FC Bayern München zeigt Anteilnahme

    Die Anteilnahme nach dem schweren Zugunglück ist groß. Auch der FC Bayern und der FC Augsburg haben ihre Bestürzung in den sozialen Netzwerken zum Ausdruck gebracht.

    15.45 Uhr: Andrang bei Blutspendedienst in München

    Beim Blutspendedienst des städtischen Klinikums in München war der Andrang am Dienstag so groß, dass gegen 15.30 Uhr keine weiteren Blutspender mehr angenommen wurden. Spendenwillige wurden von den Verantwortlichen gebeten, am Mittwoch oder Donnerstag wiederzukommen, wie unser Reporter vor Ort berichtet.

    15.26 Uhr: CSU sagt nach Unglück Politischen Aschermittwoch ab

    Wegen des Zugunglücks hat die CSU den traditionellen Politischen Aschermittwoch abgesagt. Dies hat das Parteiorgan "Bayernkurier" am Dienstag gemeldet und CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer mit den Worten zitiert: "Aus Respekt vor den Opfern des tragischen Zugunglücks findet der morgige Politische Aschermittwoch der CSU nicht statt."

    15.05 Uhr: Faschingsfeiern rund um Bad Aibling abgesagt

    Nach der Bahnkatastrophe sind mehrere Faschingsveranstaltungen in der Region abgesagt worden. In nahe gelegenen Rosenheim fielen die Feiern auf dem Max-Josefs-Platz aus. "Unsere Gedanken sind bei den vielen, zum Teil schwer verletzten Menschen. Der Faschingsdienstag 2016 ist ein schwarzer Tag für die ganze Region Rosenheim", sagte Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer (CSU). "Aus einem Tag der Unbeschwertheit ist ein Tag tiefer Trauer geworden." 

    Auch in Bad Aibling selbst wurden Faschingsveranstaltungen abgesagt. Die Faschingsgilde Bad Aibling postete Folgendes auf Facebook: 

    Medien berichteten über weitere abgesagte kleinere Faschingsevents in der Region. In München hatte der traditionelle Tanz der Marktfrauen auf dem Viktualienmarkt am Vormittag aber wie geplant stattgefunden. Zu Beginn war das ganze Ausmaß der Katastrophe noch nicht bekannt.

    14.50 Uhr: Kanzlerin Merkel bestürzt über Zugunglück

    Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat bestürzt auf das schwere Zugunglück in Bayern reagiert. Ihr Mitgefühl gelte vor allem den Familien der Menschen, die dabei ihr Leben verloren hätten, erklärte Merkel am Dienstag.

    14.44 Uhr: Gerüchte über zu frühen Start

    Unbestätigten Berichten zufolge soll der Zug in Richtung Holzkirchen zu früh in Kolbermoor losgefahren sein.

    14.41 Uhr: Bahnstrecke bleibt für mehrere Tage gesperrt

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    Die Bahnstrecke der Mangfalltalbahn zwischen Holzkirchen und Rosenheim wird nach dem Zugunglück für mehrere Tage gesperrt sein. Es verkehrt ein Schienenersatzverkehr mit Bussen.

    14.27 Uhr: Gute Bedingungen für die Rettung

    Bei der Rettung nach dem Zugunglück haben die Helfer trotz des schwer zugänglichen Geländes von einigen guten Bedingungen profitiert. Es hätten hervorragende Flugbedingungen geherrscht und die Temperaturen seien für einen Februar relativ hoch gewesen, sagte der Leitende Notarzt auf der Pressekonferenz. Zudem seien zum Zeitpunkt des Unglücks um kurz vor 7.00 Uhr noch viele der vor allem ehrenamtlichen Helfer zu Hause und daher gut erreichbar gewesen. Wegen des Faschingsdienstages seien mit etwa 150 Reisenden in den beiden Zügen deutlich weniger Menschen zwischen Holzkirchen und Rosenheim gewesen als sonst an Werktagen üblich. In den Kliniken im Umkreis waren sämtliche geplante Operationen sofort abgesagt worden, um die Schwerverletzten zu versorgen.

    14.17 Uhr: So funktioniert das Sicherungssystem "Punktförmige Zugbeeinflussung" (PZB)

    Das den Bahnverkehr in Deutschland sichernde System "Punktförmige Zugbeeinflussung" (PZB) war im Fall des Zugunglücks von Bad Aibling erst vor rund einer Woche technisch überprüft worden. Dabei habe es keine Probleme gegeben, sagte der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn (DB) für Bayern, Klaus-Dieter Josel, auf der Pressekonferenz in Bad Aibling. Bei dem System empfängt ein Gerät im Zug Signale von Magneten im Gleisbett. Die Magneten sind mit einem ersten Vorsignal und dem 1000 Meter weiter stehenden Hauptsignal verkabelt. Steht das Hauptsignal auf Rot, zeigt dies auch bereits das Vorsignal an. Der Lokführer muss mit einer Taste bestätigen, dass er dies bemerkt hat, sonst bremst ihn die Technik ab. Rollt der Zug über das rote Hauptsignal, wird ebenfalls eine Zwangsbremsung ausgelöst.

    13.58 Uhr: Zugunglück hätte noch katastrophaler enden können

    Das ohnehin schon schwere Zugunglück von Bad Aibling mit mindestens neun Toten hätte nach Polizei-Einschätzung noch katastrophaler verlaufen können. Glücklicherweise seien derzeit in Bayern Faschingsferien, so dass die Züge nicht voll besetzt waren wie an normalen Tagen, sagte der Polizeipräsident von Oberbayern Süd, Robert Kopp, auf der Pressekonferenz. Zur Zeit des Unglücks hätten sich etwa 150 Menschen in den beiden Nahverkehrszügen befunden. Kopp sprach von einem "schwärzesten Faschingsdienstag".

    13.44 Uhr: Helfer suchen noch nach einem vermissten Menschen

    Nach dem Zugunglück wird immer noch ein Mensch vermisst. Die Polizei befürchtet, dass die Person das Unglück nicht überlebt hat.

    13.39 Uhr: Die beiden Züge sollten sich in Kolbermoor begegnen

    Joachim Herrmann informiert, wie die beiden Züge laut Fahrplan hätten fahren müssen. Der eine Meridian sollte in Holzkirchen  um 6.10 Uhr losfahren und um 6.49 Uhr in Rosenheim ankommen. In der Gegenrichtung sollte der Zug um 6.43 Uhr in Rosenheim starten und um 7.23 Uhr in Holzkirchen ankommen. Fahrplanmäßig sollten sie sich in Kolbermoor begegnen. Warum das so nicht geschah, müsse laut Herrmann nun ermittelt werden. "Es ist nicht sinnvoll bevor die Blackbox ausgewertet ist, über die Ursachen zu spekulieren." Um 6.50 Uhr erreichte der Notruf die Integrierte Rettungsleitstelle.

    13.32 Uhr: Innenminister Herrmann lobt die vielen Helferinnen und Helfer

    Bundesinnenminister Herrmann bedankt sich auf der Pressekonferenz bei den hunderten Rettungskräften. Innerhalb kürzester Zeit sei ein unglaubliches Helferpotenzial mobilisiert und eine optimale Hilfeleistung gewährleistet worden. "Das ist alles nicht selbstverständlich." Es wurde professionelle Hilfe geleistet, von den Einsatzkräften, die in der Mehrzahl ehrenamtliche Helfer gewesen waren. "Es ist unglaublich, wie viele kompetente Helferinnen und Helfer innerhalb kürzester Zeit vor Ort waren."

    13.25 Uhr: Blackboxen sollen Aufschluss zur Unglücksursache geben

    Dobrindt spricht über das automatische Zugsicherungssystem "Punktförmige Zugbeeinflussung (PZB 90), das Züge zwangsbremst, wenn sie unberechtigterweise fahren. Dieses Sicherungssystem sei auch auf der betroffenen Strecke installiert. Es gebe in beiden Meridian-Zügen insgesamt drei Blackboxen. Zwei davon seien bereits gesichert. Eine befinde sich noch im verkeilten Zugteil. Auf Basis der Blackboxen könne man über die technischen Bedingungen vor und zum Unglückszeitpunkt eine Analyse geben. Nun müsse man auf diese Ergebnisse warten. "Alles andere wäre Spekulation", betont der Verkehrsminister. Er stehe im engen Kontakt mit Angela Merkel und Horst Seehofer, die beide ihre tiefe Betroffenheit zum Ausdruck gebracht haben, wie auch ihren Dank an die Rettungskräfte. Die Bilder vor Ort seien sehr stark belastend, sagt ein sichtlich erschütterter Dobrindt. Deshalb sei das Interesse nun aufzuklären, was das Unglück verursacht habe.

    ---Trennung _ Dobrindt: "Zug bohrte sich förmlich in den anderen"_ Trennung---

    13.18 Uhr: Pressekonferenz: Dobrindt über das erschreckende Bild vor Ort

    Verkehrsminister Dobrindt beschreibt auf der Pressekonferenz in Bad Aibling das erschreckende Bild, das sich ihm bei seinem Besuch vor Ort bot. "Schockierend, wie die beiden Züge sich ineinander verkeilt haben. Der eine Zug hat sich förmlich in den anderen hineingebohrt und die Kabine des zweiten Zugs komplett auseinandergerissen. Die Züge müssen mit sehr hoher Geschwindigkeit aufeinander geprallt sein." Auf der Strecke sei eine Geschwindigkeit von 100 km/h für jeden Zug möglich. Man müsse davon ausgehen, dass die beiden Zugführer keinen Sichtkontakt wegen einer Kurve hatten.

    12:53 Uhr: Zugpassagier schildert Moment des Zusammenpralls

    Ein Zuginsasse schilderte gegenüber rosenheim24.de wie er das Zugunglück erlebte, nachdem der Meridian von Kolbermoor losgefahren war. "Kurze Zeit später merkte man wie der Zug abrupt bremste und schon krachte es unwahrscheinlich und das Licht ging aus." Er schloss die Augen und "hörte überall Leute um Hilfe rufen". Er selbst habe daraufhin einem Jungen neben ihm geholfen, den Notschalter für die Tür geöffnet und die Notrufnummer 112 angerufen. Dort sei man bereits informiert gewesen.

    Auf Youtube gibt es ein Video von einer Fahrt zwischen Rosenheim und Holzkirchen, das die Strecke veranschaulicht.

    12.36 Uhr: Zahl der Toten erhöht sich auf neun

    Die Polizei musste die Zahl der Toten nach oben korrigieren. Inzwischen sind es neun Menschen, die bei dem Frontalzusammenstoß der beiden Regionalbahnen ums Leben gekommen sind. 18 Schwerverletzte und 63 Leichtverletzte wurden geborgen. Nach einem Menschen wird noch gesucht.

    12.20 Uhr: Verkehrsminister Dobrindt ist vor Ort

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    Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt sagt vor Ort. "Es ist eine schreckliche Katastrophe. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Toten und Schwerverletzten." Die Ermittlungen zur Ursache laufen, aber er könne noch keine Statement dazu geben.

    12.04 Uhr: Wie ist die Bahnstrecke zwischen Holzkirchen und Rosenheim gesichert?

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    Die Strecke ist laut Bahn technisch über die sogenannte Punktförmige Zugbeeinflussung (PZB 90) gesichert. Die Informationsübertragung und die Überwachung erfolgen durch Sensoren am Gleis und am Fahrzeug. Überfährt ein Zug etwa ein haltzeigendes Signal, wird er automatisch gebremst. Außerdem überwacht das System, ob an einem bestimmten Punkt die zulässige Geschwindigkeit des Zuges überschritten wird.

    Bislang herrscht völlige Unklarheit, wie das schwere Zugunglück passieren konnte und ob menschliches Versagen oder ein technischer Fehler Auslöser waren. Speziell geschulte Beamte der Kriminalpolizei übernehmen mit Unterstützung von Kollegen der Bundespolizei die Ermittlungen zum Hergang des Unglücksfalles. Zur genauen Ursache können derzeit noch keine Aussagen getroffen werden, die Ermittlungen stehen hier noch am Anfang, betont die Polizei.

    11.58 Uhr: Zahl der Toten könnte sich weiter erhöhen

    Bislang war von acht Todesopfern die Rede. Doch laut Bundespolizei-Sprecher Scharf könnte sich die Zahl der Toten noch auf neun erhöhen. Die Zugwracks sollen entweder heute Nacht oder am Mittwoch geborgen werden.

    11.49 Uhr: Aufruf zu Blutspenden nach Zugunglück

    Der Blutspendedienst München ruft nach dem schweren Zugunfall bei Bad Aibling zu Blutspenden auf. Es bestehe akut ein deutlich erhöhter Bedarf an lebensrettenden Blutkonserven. Die Bürger werden gebeten, die mobilen Spendetermine wahrzunehmen oder in die Blutspendezentrale zu kommen. Nähere Infos gibt es unter www.blutspendedienst-muenchen.de.

    11.46 Uhr: Innenminister Herrmann: "Was schief gelaufen zwischen Startbahnhöfen"

    Bayerns Innenminister Joachim Herrmann betont, dass im Moment die Bergung der Verletzten im Vordergrund steht. Die Frage nach den Ursachen des Unglücks komme erst danach. "Was hier schief gelaufen ist in der Abstimmung zwischen den einzelnen Startbahnhöfen, von denen die einzelnen Züge gekommen sind - das muss jetzt näher ermittelt werden."  Auf der eingleisigen Bahnlinie, die vor allem im regionalen Personenverkehr genutzt werde, habe es bisher keine Störungen gegeben, sagte Herrmann. In den vergangenen Jahrzehnten habe es zudem "massive Verbesserungen in der Zugsicherungstechnik" gegeben, so dass "was geltende Technik und geltende Vorschriften sind, ein solches Unglück, wo sich zwei gegenläufige Züge auf dem gleichen Gleis befinden, eigentlich nicht mehr vorkommen kann".

    11.43 Uhr: Reaktionen auf das schwere Zugunglück

    "Wir sind tief bestürzt über den Unfall (...). Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Toten und bei den Verletzten."  (Bahn-Chef Rüdiger Grube)

    "Der Unfall ist ein Riesenschock für uns. Wir tun alles, um den Reisenden, Angehörigen und Mitarbeitern zu helfen." (Bernd Rosenbusch, Geschäftsführer der Bayerischen Oberlandbahn (BOB). Die BOB betreibt die Züge auf der Unfallstrecke.)

    "Das ist schon eines der großen Eisenbahnunglücke in der jüngeren Vergangenheit in Deutschland und speziell bei uns in Bayern." (Bayerns Innenminister Joachim Herrmann)

    11.41 Uhr: Neue Zahlenangaben zu Opfern des Zugunfalls bei Bad Aibling

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    Wie Bundespolizei-Sprecher Rainer Scharf vor Ort mitteilt, waren in beiden Zügen rund 160 Menschen. Acht Menschen kamen bei dem Zusammenstoß ums Leben. 40 bis 50 wurden schwer bis schwerstverletzt. Rund 100 sind leicht verletzt beziehungsweise kamen ganz ohne Blessuren davon. Die Rettungsarbeiten sind nun so gut wie abgeschlossen. Dennoch kreisen noch Hubschrauber über der Unglücksstelle für Übersichtsaufnahmen. Die Ermittler der Staatsanwaltschaft gehen nun in die Züge rein. Die Leichen seien abtransportiert.

    11.25 Uhr: Unklarheit über Ursache des schweren Zugunglücks

    Noch herrscht völlige Unklarheit, wie die beiden Personennahverkehrszüge auf der eingleisigen Strecke zusammenprallen konnten. Ob ein technischer Fehler oder menschliches Versagen Auslöser waren, dazu kann die Polizei bislang keinerlei Angaben machen. Die Unfallstelle liegt offenbar in einer Kurve.

    11.20 Uhr: Bergung in verkeilten Zügen geht weiter

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    Derzeit dringen die Rettungskräfte mit schwerem Gerät weiter in die verkeilten Zugteile vor. Es ist nicht auszuschließen, dass noch weitere Todesopfer gefunden werden.

    11.14 Uhr: Faschingstreiben nach Zugunglück abgesagt

    Nach dem schlimmen Zugunglück sind im Landkreis Rosenheim die ersten Faschingsveranstaltungen abgesagt worden. Wie rosenheim24. de berichtet, finden dieFaschingstreiben in Kolbermoor und Bad Aibling nicht statt. So habe eine Sprecherin der Bad Aiblinger Faschingsgilde gegenüber Radio Charivari gesagt, dass niemand mehr in Faschingslaune sei.

    Die für heute geplanten Faschingsveranstaltungen in Kolbermoor und Bad Aibling wurden abgesagt. Niemand sei mehr in Feierlaune, sagte eine Sprecherin der Bad Aiblinger Faschingsgilde gegenüber Radio Charivari.

    11.09 Uhr: Lokführer unter den acht Todesopfern des Zugunglücks

    Unter den acht Todesopfern befindet sich auch einer der Lokführer. Bei dem anderen Bahnführer geht die Polizei auch davon aus, dass er sich unter den Toten befindet.

    11.07 Uhr: Verkehrsminister Dobrindt auf dem Weg nach Bad Aibling

    Verkehrsminister Alexander Dobrindt ist auf dem Weg zur Unglücksstelle in Bad Aibling, twittert das Ministerium. "Unser Mitgefühl allen Angehörigen. Danke den Einsatzkräften", heißt es dort.

    11.05 Uhr: Schwierige Bergungssituation bei Bad Aibling

    Die Bergungssituation sei für die Einsatzkräfte aufgrund der Lage sehr schwierig.  Der Korridor für die Helfer zwischen dem Hang und dem Fluss ist offenbar sehr eng.

    10.57 Uhr: Zahl der Toten bei Zugunglück auf acht gestiegen

    Wie die Polizei befürchtet hat, hat sich die Zahl der Toten bei dem Zugunglück erhöht. Unser Kollege vor Ort hat die Information erhalten, dass acht Menschen bei dem Crash getötet wurden. Rund 100 wurden verletzt. Darunter sind 40 Schwerverletzte und 15 Schwerstverletzte.

    10.55 Uhr: Sämtliche Rettungskräfte zusammengetrommelt

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    Um den Opfern des schweren Zugunglücks zu helfen, hat das Bayerische Rote Kreuz alle verfügbaren haupt- und ehrenamtlichen Kräfte in der Region zusammengezogen. "Alles, was Räder hat, ist vor Ort", sagte der Geschäftsführer des BRK-Kreisverbandes Rosenheim. Auch die Wasserwacht ist im Einsatz. Sie bringen mit Booten Verletzte über die Mangfall. Die Mangfall ist ein Nebenfluss des Inns und mündet in Rosenheim im Inn.

    10.40 Uhr: Rettungskräfte werden von Hubschraubern abgeseilt

    Wie unser Reporter von vor Ort berichtet, liegt die Unfallstelle in einem unwegsamen Gelände zwischen dem Fluss Mangfall und einem Hang. Über dem Zugunglück kreisen ständig Hubschrauber. Rettungskräfte werden zum Teil von den Helis abgeseilt, um zu den Verunglückten zu gelangen.

    10.17 Uhr: Hotlines für Angehörige

    Wie die Pressestelle der Meridian mitteilt, ist der Verkehr auf der Mangfalltalbahn eingestellt. Für die Meridian Züge fahren Busse im Schienenersatzverkehr, mindestens den ganzen heutigen Dienstag. Für Angehörige hat der Meridian unter der Telefonnummer 0395 43084390 eine zentrale Hotline eingerichtet. Auch die Bundespolizei Oberbayern hat eine Telefon-Hotline unter 08031 2000 freigeschaltet.  

    10.11 Uhr: Wegen Faschingsferien keine Schüler in den Zügen

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    Das Zugunglück hätte noch tragischer ausfallen können, wenn keine Faschingsferien gewesen wären. Wie mehrere Nutzer im Internet darauf hinweisen, wären an einem normalen Schultag wohl viele Schüler auf der Bahnstrecke unterwegs gewesen. Die beiden Züge haben sich bei dem Zusammenprall ineinander verkeilt und sind teils entgleist.

    10.02 Uhr: Polizei schließt weitere Todesopfer nicht aus

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    Nach dem schweren Zugunglück hat die Polizei die Zahl der Opfer aktualisiert. Bei dem Zusammenstoß der beiden Nahverkehrszüge sind vier Menschen ums Leben gekommen, es gab etwa 100 Verletzte. Unter ihnen sind 40 Schwer- und 15 Schwerstverletzte, wie ein Polizeisprecher vor Ort sagte. Er schloss nicht aus, dass sich weitere Tote in den Trümmern befinden. Die Rettungskräfte hatten auch drei Stunden nach dem Unglück an einer schwer zugänglichen Stelle keinen kompletten Überblick.

    9.50 Uhr: Spekulationen über Zahl der Toten

    Einige Medien berichten inzwischen von acht Toten, die das Zugunglück gefordert haben soll. Bestätigt wurden offiziell bislang vier Todesopfer.

    9.46 Uhr: Entsetzen bei der Bayerischen Oberlandbahn nach Unglück

    Die schwersten Zugunglücke in Deutschland

    Mai 2018: In Aichach kracht ein Nahverkehrszug in einen im Bahnhof stehenden Güterzug. Der Lokführer und ein Fahrgast sterben.

    Februar 2016: Bei Bad Aibling im Landkreis Rosenheim stoßen zwei Nahverkehrszüge zusammen. Zwölf Männer sterben, über 100 werden verletzt.

    August 2014: In Mannheim rammt ein Güterzug einen Eurocity mit 250 Passagieren - zwei Waggons stürzen um, 35 Menschen werden verletzt. Der Lokführer des Güterzugs hatte ein Haltesignal übersehen.

    September 2012: Ein Intercity entgleist beim Verlassen des Stuttgarter Hauptbahnhofs. Acht Menschen werden verletzt. Bereits im Juli war an gleicher Stelle ein IC aus den Gleisen gesprungen. Ursache waren jeweils defekte Puffer an den Waggons.

    April 2012: Eine Regionalbahn stößt bei Offenbach (Hessen) mit einem Baukran-Zug zusammen. Drei Menschen werden getötet, 13 verletzt.

    September 2006: Ein Transrapid kollidiert in Lathen im Emsland mit einem Werkstattwagen. Von den 31 Fahrgästen und den zwei Mitarbeitern im Reinigungsfahrzeug verlieren 23 Menschen ihr Leben. Elf Personen werden schwer verletzt. Seither wurde der Versuchsbetrieb der Magnetschwebebahn nicht wieder aufgenommen.

    Juni 2003: Auf der Strecke zwischen Niederstetten und Schrozberg stoßen zwei Regionalzüge zusammen. Sechs Menschen sterben.

    Februar 2000: Ein Nachtexpress entgleist in Bühl bei Köln. 52 Menschen werden verletzt, sechs sterben.

    Juni 1998: In Eschede kracht ein ICE gegen einen Brückenpfeiler. Insgesamt sterben 101 Menschen. Hunderte sind teilweise schwer verletzt.

    Juli 1997: Bei Marburg verliert ein Güterzug Stahlrohre. Eines durchbohrt die Seite des entgegenkommenden Nahverkehrszuges. Sechs Menschen verlieren dabei ihr Leben.

    November 1992: In Northeim entgleist ein Güterzug, weil sich ein Puffer gelöst hatte. Elf Meschen kommen ums Leben, 52 werden zum Teil schwer verletzt.

    Februar 1990: 17 Menschen verlieren ihr Leben, als in Rüsselsheim zwei S-Bahnen frontal zusammenstoßen. Die Schuld lag beim Zugführer, der ein Haltesignal übersehen hatte.

    Januar 1988: Ein Schnellzug, der zwischen Leipzig und Stralsund verkehrt, kollidiert mit einem sowjetischen Panzer. Der Zusammenstoß kostet sechs Menschen das Leben.

    Februar 1984: Dichter Nebel behindert die Sicht. Im Bahnhof von Hohenturm bei Halle übersieht der Lokführer eines Schnellzuges ein Signal und fährt auf einen Personenzug auf. Elf Tote sind zu beklagen.

    Juni 1975: 41 Tote und zahlreiche Verletzte fordert der Zusammenstoß zweier Eilzüge auf einem eingleisigen Streckenabschnitt zwischen München und Lenggries.

    Juli 1971: In der Nähe von Freiburg im Breisgau entgleist ein D-Zug mit viel zu hoher Geschwindigkeit in einer Kurve. Anschließend stürzt er die Böschung hinunter und zerstört ein Wohnhaus. 23 Menschen sterben und 121 werden verletzt.

    Mai 1971: Zwischen Wuppertal und Radevormwald kollidieren ein Güterzug und ein Schienenbus frontal. Der Zusammenstoß fordert 46 Tote, darunter 41 Schüler aus Radevormwald.

    Juli 1967: Das schwerwiegendste Schienenunglück der DDR ereignete sich an einem Bahnübergang bei Magdeburg. Ein Minol-Tanklaster überfährt eine halb geöffnete Schranke und wird von einem Zug gerammt. 15.000 Liter Benzin explodieren. Fast 100 Menschen finden den Tod.

    Noch ist unklar, wie die beiden Züge bei Bad Aibling zusammenstoßen konnten. Bei der Bayerischen Oberlandbahn Gmbh (BOB), zu der die Meridian-Züge zählen, sitzt der Schock tief. Bernd Rosenbusch, Geschäftsführer der BOB, sagt: "Der Unfall ist ein riesen Schock für uns. Wir tun alles, um den Reisenden, Angehörigen und Mitarbeiter zu helfen." Man sei schnell vor Ort gewesen, um sich ein Bild des schweren Zusammenstoßes zu machen. "Unser Dank gilt den Einsatzkräften und Mitarbeitern, die so schnell Hilfe geleistet haben", sagt Fabian Amini, der technische Geschäftsführer der BOB.

    9.36 Uhr: Waggon seitlich aufgerissen

    Vom Unglücksort bei Bad Aibling verbreiten sich immer mehr Bilder im Netz, die das Ausmaß der Katastrophe verdeutlichen.

    9.30 Uhr: Pressekonferenz zu Zugunglück angekündigt

    Die Ursache für das Unglück in der Nähe des Klärwerks von Bad Aibling ist noch unklar.  Im Rathaus von Bad Aibling wird am Mittag gegen 12 Uhr eine Pressekonferenz zu dem schweren Zugunglück abgehalten.

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    Für Angehörige wurde eine Notfallnummer eingerichtet: 0395/43084390.

    8.30 Uhr: Rettungshubschrauber und Boote der Wasserwacht transportieren Verletzte

    Polizeisprecher Stefan Sonntag spricht gegenüber AZ-Onlinevon einem sehr schweren Zugunglück. Die Lage vor Ort war anfangs ziemlich unübersichtlich. An Rettungskräften sei alles im Einsatz, was laufen kann, so der Polizeisprecher.

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    Zahlreiche Rettungshubschrauber wurden angefordert, die die Schwerverletzten zu den Krankenhäusern fliegen. In der Nähe des Ortseinganges standen allein acht Hubschrauber auf einer Wiese. Die zahlreichen Leichtverletzten wurden in einer Sammelstelle versorgt. Dabei half auch die Wasserwacht, die die Verletzten von der direkt an dem Flüsschen Mangfall gelegenen Unfallstelle an das gegenüberliegende Ufer brachte.

    Bei den Zügen handelt es sich um Meridian-Züge. Der Meridian hat einen Schienenersatzverkehr eingerichtet. Auf der Homepage ist von einer "Großstörung" auf der Bahnstrecke die Rede. In Rosenheim starteten um 7.35 Uhr 2 Busse in Richtung Holzkirchen. Sie pendeln anschließend zwischen Holzkirchen und Rosenheim. Mehrere Infos zum Schienenersatzverkehr gibt es hier. (mit dpa)

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