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Wetter: Orkan legt viele Skilifte lahm - auch an der Zugspitze

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Orkan legt viele Skilifte lahm - auch an der Zugspitze

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    Auch Skifahrern steht ein stürmisches Wochenende bevor. Symbolbild
    Auch Skifahrern steht ein stürmisches Wochenende bevor. Symbolbild Foto: Rolf Haid dpa

    "Wer am Wochenende Skifahren will, muss damit rechnen, dass einige Lifte geschlossen sind." So fasst es Guido Wolf vom Deutschen Wetterdienst (DWD) kurz und bündig zusammen. Das Wetter wird ist schon am Freitag alles andere als gemütlich in den Bergen. Der DWD warnt dort vor starken Unwettern und rät, den Aufenthalt im Freien zu vermeiden. Und das war noch nicht alles. Die Unwetterwarnung werde laut dem DWD-Sprecher am Samstag in den Alpen noch einmal verschärft.

    Wegen Sturm: Etliche Skilifte vorübergehend geschlossen

    Dabei machen Orkanböen Skifahrern schon am Freitag zum Teil einen Strich durch die Rechnung. Im Skigebiet der Zugspitze wurden am Vormittag bereits zwei Lifte geschlossen: Die Eibsee-Seilbahn sowie der Schlepplift Weißes Tal. Gegen Mittag kam dann noch die Sesselbahn Wetterwandeck dazu. Am Nachmittag wurde dann gemeldet, dass alle Skilifte ihren Betrieb an der Zugspitze eingestellt haben, bis auf die Zahnradbahn und die Gletscherbahn. "Ein sicherer Skibetrieb kann nicht mehr gewährleistet werden", sagte Verena Lothes. Die Sprecherin der Bayerischen Zugspitzbahn Bergbahn AG, erklärt, dass die Betriebsleiter der Bahnen die Situation permanent im Auge behalten. "Bei allen Liften gibt es Windmessanlagen, die Alarm schlagen."Wie lange ein Skilift aufgrund des Sturms geschlossen bleibe, könne sie nicht sagen. Unter Umständen könne das aber auch einen ganzen Tag lang dauern.

    Kein Skifahrer muss allerdings befürchten, plötzlich in einem Skigebiet steckenzubleiben. Da auch eine Zahnradbahn auf die Zugspitze fahre, könne man immer Skigäste wieder nach unten bringen. "Die anderen Pisten haben alle Talabfahrten. Die Gäste sollten sich auf unserer Homepage zugspitze.de informieren", rät sie Skifahrern. Für den Samstag seien ähnliche Wetterbedingungen vorhergesagt. "Ob unsere Bahnen in Betrieb gehen können, wird erst dann entschieden", sagte Lothes. Ob die Lifte am Samstag wieder geöffnet werden, hänge auch davon ab, ob es über Nacht Sturmschäden gebe.

    Die Bergbahnen im Kleinwalsertal bei Oberstdorf waren am Freitagvormittag von dem Sturm noch nicht betroffen. "Momentan können wir den Betrieb aufrecht erhalten", sagte da noch ein Sprecher. Am frühen Nachmittag sah die Situation schon anders aus. Auf der Homepage der Nebelhornbahn stand zu lesen, dass die Gipfelbahn geschlossen ist, wie auch die Sonngehrenbahn. Auch rund um das Fellhorn und die Kanzelwand machten im Lauf des Freitags immer mehr Lifte dicht, wie hier zu sehen ist. "Es muss mit weiteren Einstellungen gerechnet werden", heißt es auf der Internetseite. Im Söllereck wurde ein Lift außer Betrieb gesetzt, wie auch am Ifen. Kein Wunder. Der Sturm zog am im verlauf des Freitags immer stärker an. Der Deutsche Wetterdienst setzte die Unwetterwarnungen herauf.

    Auch im Garmischer Classic-Skigebiet an Alpspitze, Kreuzeck und Hausberg mussten im Laufe des Freitags die Lifte schließen.

    An den ersten Stürmen 2015 sind die beiden Tiefs "Elon" und "Felix" schuld. Während "Elon" am Freitag über Deutschland und unsere Region hinwegfegt, soll "Felix" am Samstag für den stürmischen Höhepunkt sorgen.

    Wetter-Kapriolen: Sturm, Tauwetter und dann wieder Neuschnee

    Es bleibe jedem selbst überlassen, ob er Skifahren gehen wolle, sagt Guido Wolf vom DWD, der von einer "extremen Situation" spricht, "die uns bevorsteht". Hinzu käme am Samstag noch Tauwetter bis zu über 2000 Metern Höhe. Denn der Sturm hat warme Luft im Gepäck. Zum Teil kann es im Flachland bis zu 15 Grad warm werden.

    Erst am Sonntag sei in den Bergen wieder mit Schneefall zu rechnen. Dort könne dann stellenweise zwischen zehn und 15 Zentimeter Neuschnee fallen. Der Schnee kann auch bis ins Flachland fallen.

    "Wind ist der Baumeister der Lawinen"

    Der Deutsche Alpenverein (DAV) ermahnt am Wochenende besonders Variantenfahrer und Skitourengeher zu erhöhter Vorsicht. "Es heißt immer, Wind ist der Baumeister der Lawinen. Und das stimmt", sagt Robert Mayer vom DAV und erklärt warum. "Der Wind verfrachtet den Schnee und lagert ihn in Rinnen, Mulden und hinter Kanten. Dieser Schnee ist sehr spröde und hat wenig Bindung. Daraus entstehen dann die bekannten Schneebretter."

    Weniger erfahrene Skitourengeher sollten sich auf flaches Gelände beschränken, sagt der Experte. Kompetente Skitourengeher, die Schneebretter erkennen können, sollten im Gelände bleiben, das nicht steiler als 35 Grad ist. In den bayerischen Alpen herrsche derzeit Lawinenwarnstufe 2, in Tirol oberhalb der Baumgrenze Warnstufe 3. Laut Mayer seien dies die gefährlichsten Lawinenwarnstufen. "Bei 4 bis 5 geht niemand mehr, aber bei 2 bis 3 sind die Menschen noch unterwegs."

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