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München
12.06.2013

Polizei-Einsatz nach Mollath-Tweet: Ärztin ist fassungslos

Gustl Mollath vor seiner Vernehmung im Mollath-Untersuchungsausschuss im Bayerischen Landtag in München.
2 Bilder
Gustl Mollath vor seiner Vernehmung im Mollath-Untersuchungsausschuss im Bayerischen Landtag in München.
Foto: Inga Kjer dpa

Ursula Gresser ist Ärztin und seit 20 Jahren bei der CSU. Plötzlich steht die Polizei vor ihrer Tür. Offenbar wegen einer Twitter-Nachricht. Das Justizministerium wiegelt ab.

Ursula Gresser ist Ärztin, Professorin und seit über 20 Jahren Mitglied bei der CSU und der Frauenunion. Ursula Gresser hat vor einigen Tagen auf Twitter eine Kurznachricht zu einer CSU-Veranstaltung mit Justizministerin Beate Merk geschrieben - und dabei den Fall Mollath erwähnt. Und prompt bekam die 55-Jährige Hausbesuch von zwei Zivilpolizisten.

"Jetzt kann ich den Fall Mollath" verstehen, sagt Ursula Gresser im Gespräch mit AZ-Online. "Mir ist jetzt noch bewusster als zuvor, wie leicht es unbescholtenen Bürgern passieren kann, in solche Situationen zu geraten." Die 55-jährige gebürtige Krumbacherin sagt das mit einer hörbaren Fassungslosigkeit.

Es begann offenbar mit der Twitter-Meldung von Ursula Gresser

Aber von vorne. Ursula Gresser meldet sich Mitte Mai für die CSU-Veranstaltung mit Justizministerin Beate Merk in Hofolding an. Ein paar Tage später schreibt sie auf Twitter: "“Wann Mollath freikommt? Diese Frage könnte man Frau Merk am Mo. 10.06.13 um 19 Uhr im Landgasthof Hofolding stellen.”

"Ich wollte als Mitglied der Frauenunion diesen Termin veröffentlichen mit dem Hinweis, dass man dann Frau Merk auch Fragen zum Fall  Mollath stellen könne", sagt Ursula Gresser. Sie ahnte nicht, was der Tweet auslösen sollte.

Zwei unbekannte Männer am Gartenzaun

Montag, der 10. Juni. Für diesen Abend ist Beate Merk im Hofoldinger Landgasthof angekündigt. Es ist 12 Uhr Mittag. Ursula Gresser sitzt mit einem Doktoranden, der extra aus Lübeck angereist ist, in ihrer Küche. Beide diskutieren ein wissenschaftliches Thema. Plötzlich fallen dem Arztkollegen zwei Männer auf, die am Gartenzaun stehen und das Haus von Ursula Gresser beobachten. Dann klingelt es bei der Ärztin an der Tür.

"Ich machte auf und fragte die beiden, was ich für sie tun könnte", erzählt die gebürtige Krumbacherin. Schnell stellt sich heraus, dass es sich bei den Männern um Polizisten der Inspektion Ottobrunn handelt. Die Männer sind in Zivil gekleidet. Es gebe Bedenken wegen der Sicherheit der Veranstaltung. Und es gehe um ihren Kurznachricht auf Twitter, hätten die Beamten gesagt. "Aber das sei doch eine öffentliche Veranstaltung, sagte ich dann", so Gresser. Ja schon, hätten die Polizisten eingeräumt. Aber sie habe Mollath erwähnt.

Ärztin über Polizeibesuch: "Da war ich platt"

 "Welchen genauen Auftrag die Polizisten eigentlich hatten, haben sie gar nicht gesagt", erinnert sich die Ärztin. Bis heute weiß Ursula Gresser nicht genau, warum die Polizei bei ihr vor der Tür stand. "Das war wie der Besuch von Marsmännchen. Da war ich platt."

Der fragwürdige Polizeieinsatz in Sauerlach machte schnell Schlagzeilen. Journalist Richard Gutjahr veröffentlichte den Vorfall in seinem Blog. Dann machte die Geschichte von Ursula Gresser in den Medien die Runde.

Stellungnahme aus dem Justizministerium

Das Justizministerium sieht sich offenbar in Erklärungsnot. Wie es aus dem Ministerium heißt, war der Grund für den Polizeibesuch ein anderer. Stein des Anstoßes war demnach ein Schreiben eines Anwalts vom 23. Mai an das Justizministerium. In dem Schreiben stand, Gresser plane möglicherweise, die Veranstaltung "zu stören und zum Podium für ein ganz anderes Thema", nämlich einen hoch emotionalen Familienstreit zu machen. "Zum Beleg waren dem Schreiben entsprechende Twitter-Meldungen beigefügt", heißt es in der Mitteilung.

Der dubiose Brief sei routinemäßig an das für die Sicherheit der Ministerin zuständige Landeskriminalamt weitergegeben worden. Gresser sagt, sie führe einen juristischen Streit mit ihrem Ex-Mann. Der wolle sie fertig machen und habe sämtliche Register gezogen. "So ähnlich wie im Fall Gustl Mollath", sagt sie. Nur, dass ihr Ex-Mann damit keinen Erfolg gehabt habe. Aber ihr privater Streit habe nichts mit der CSU-Veranstaltung zu tun gehabt.

Wurstsalat und Hände-Schütteln mit Beate Merk

Nach dem mysteriösen Polizeibesuch bei ihr am Montagmittag löscht Ursula Gresser ihren Twitter-Eintrag. "Ich will ja nicht, dass irgendjemand Angst hat." Die Professorin, die seit 20 Jahren bei der CSU ist, geht dann am Abend zu der Veranstaltung mit Beate Merk. Dort isst sie Wurstsalat und hört sich den Vortrag der Ministerin an. Und die Hand hätten sich die beiden Frauen auch gegeben.

Ob sie Beate Merk dann Fragen zu Gustl Mollath stellte? "Nein, das war mir dann zu gefährlich. Ich sagte mir, nee - Ursula, das machst du lieber nicht."

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