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Prozess in München: Rechtsextreme OSS: Angeklagte Denis G. schildert ihr Leben

Prozess in München

Rechtsextreme OSS: Angeklagte Denis G. schildert ihr Leben

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    Rechtsextreme OSS: Angeklagte Denis G. schildert ihr Leben
    Rechtsextreme OSS: Angeklagte Denis G. schildert ihr Leben Foto: Sven Hoppe dpa

    Mit der Vernehmung einer 23-jährigen Angeklagten hat das Oberlandesgericht München den Terrorprozess gegen die rechtsextreme "Oldschool Society" (OSS) fortgesetzt. Die junge Frau schilderte am Montag eine von Alkohol und Drogen geprägte Jugend, brüchige Beziehungen und schwierige Familienverhältnisse. "War alles nicht so toll" und "war nicht so prickelnd", sagt Denise G. aus Sachsen mehrfach auf Fragen von Richter Reinhold Baier. Die Bundesanwaltschaft wirft ihr und drei Männern die Bildung einer terroristischen Vereinigung und Vorbereitung eines Sprengstoffanschlags auf ein Flüchtlingsheim in Sachsen vor. 

    Die Schule beendet Denise G. nach der achten Klasse ohne Abschluss. Ausbildungen bricht sie ab. Mit 13 trinkt sie Alkohol. "Es ging los mit ein paar Bier trinken am Wochenende." Dann kommen härtere Sachen dazu - "nicht in Maßen, sondern in Massen. Es war schon ziemlich schlimm". Mit 14 oder 15 habe sie auch Drogen genommen.  Etwa ab 14 Jahren habe sie nicht mehr zuhause gewohnt - sondern "hie und da".  "Oldschool Society" vor Gericht: Terror-Pläne am Telefon

    Das erste Kind, einen Sohn, bekommt sie mit 18. Das Sorgerecht wird ihr entzogen. Ihre Tochter kommt mit 21. Diese lebe bei Nachbarn, sagt die Angeklagte. Der Vater sitze "im Knast". Zum ersten Kind sowie dessen Vater habe sie keinen Kontakt. Ob sie Pläne habe für ihre Zukunft, fragt das Gericht. Sie sagt, sie wolle über Fernunterricht den Realschulabschluss und das Abitur nachholen. "Ich wollte in die medizinische Richtung gehen, weil das interessiert mich." Der Staatsschutzsenat wollte am Nachmittag auch den selbst ernannten Anführer der "OSS", Andreas H. aus Augsburg, zu seinem Werdegang befragen. dpa/AZ

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