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Augsburger Puppenkiste: Rechtsstreit um Jim Knopf

Augsburger Puppenkiste

Rechtsstreit um Jim Knopf

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    Die Augsburger Puppenkiste will vom Hessischen Rundfunk mehr Geld für Filmrechte.
    Die Augsburger Puppenkiste will vom Hessischen Rundfunk mehr Geld für Filmrechte.

    Augsburg Es war einmal eine wundervolle Freundschaft. Die Augsburger Puppenkiste und der Hessische Rundfunk feierten mit Urmel, Jim Knopf, Löwe, Bill Bo und Kalle Wirsch einen Erfolg nach dem nächsten. 40 Jahre lang setzten ihre gemeinsamen Filmprojekte Maßstäbe in der Kinderkultur. Aber dann erkaltete die Freundschaft. Inzwischen liegen die beiden im Rechtsstreit. Die Puppenkiste fühlt sich von der HR-Tochter hr.media bei der Verwertung der Filmrechte getäuscht und übervorteilt. Sie klagt auf Nachzahlung von knapp 64000 Euro Lizenzgebühren. Die Augsburger sind in erster Instanz unterlegen und in Berufung gegangen.

    Klaus Marschall, der Leiter der Augsburger Puppenkiste, möchte in dem laufenden Rechtsstreit überhaupt nichts sagen. „Wir wollen halt ein bissel mehr Geld“, meint er. Vor ein paar Wochen sprach Marschall schon mal von „Abzocke“. Es geht um die weitere Vermarktung der alten Filme, die Millionen von Kindern verzauberten und die Augsburger Puppenkiste berühmt machten. 2004 hatten Sender und Marionettenbühne einen Vertrag für den Verkauf von DVDs geschlossen. Zehn Prozent des Nettogewinns sollte Augsburg erhalten. Das ist Marschall heute zu wenig. Neuerdings fehle auch das Logo der Puppenkiste auf den Silberscheiben. Wegen „arglistiger Täuschung“ focht er den Vertrag an.

    Entscheidung nicht vor September

    Ein Sprecher des HR bezeichnete es als „schade und unnötig“, dass eine gerichtliche Auseinandersetzung stattfinde. „So weit hätte es nicht kommen müssen.“ Der HR habe mit einem großzügigen Angebot versucht, eine Klage zu vermeiden. „Wir schauen der Berufung gelassen entgegen.“ Das Landgericht Frankfurt wies die Klage ab. Der HR habe die in einem Vertrag vereinbarte Lizenzgebühr gezahlt, hieß es zur Begründung. Darüber hinaus gebe es keine weiteren Ansprüche. Mit einer Entscheidung ist nicht vor September zu rechnen.

    Das Lachen ist Klaus Marschall trotzdem nicht vergangen. Am 30. Juli feiert die Augsburger Puppenkiste erst einmal fröhlich Jim Knopfs 50. Geburtstag. (mit dapd)

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