Der Autozulieferer Schaeffler will seine Radlagerproduktion in den kommenden drei Jahren von Schweinfurt ins Ausland verlegen. Damit seien fast 900 Arbeitsplätze gefährdet, bestätigte ein Unternehmenssprecher am Dienstag in Herzogenaurach entsprechende Berichte. Grund sei der extreme Kosten- und Wettbewerbsdruck.
Schaeffler: Betriebsbedingte Kündigungen sollen vermieden werden
"Betriebsbedingte Kündigungen bei der Stammbelegschaft sollen vermieden werden", sagte der Sprecher. Etwa 300 Stellen der Automotive-Arbeitsplätze in Schweinfurt sollen erhalten bleiben.
Schaeffler stellt Rad- und Wälzlager für die Autobranche und die Industrie her. Die kommenden drei Jahre sollen nun genutzt werden, um mit dem Betriebsrat und den Gewerkschaften sozialverträgliche Lösungen für die Belegschaft auszuhandeln.
Die IG Metall und der Betriebsrat wollen sich am Nachmittag äußern. Das fränkische Unternehmen mit Sitz in Herzogenaurach hat im vergangenen Jahr gut 11 Milliarden Euro Umsatz und 884 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet. Weltweit beschäftigt Schaeffler etwa 76 000 Mitarbeiter, in Deutschland sind es etwa 29 000. dpa/AZ