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Auszeichnung: Schüler in Schwaben sollen besser auf Abschluss vorbereitet werden

Auszeichnung

Schüler in Schwaben sollen besser auf Abschluss vorbereitet werden

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    Drei Viertel der 96 Landkreise und kreisfreien Städte in Bayern haben sich seit Mai 2012 für den Titel der „Bildungsregion“ beworben. 53 waren bereits erfolgreich.
    Drei Viertel der 96 Landkreise und kreisfreien Städte in Bayern haben sich seit Mai 2012 für den Titel der „Bildungsregion“ beworben. 53 waren bereits erfolgreich. Foto: Alexander Kaya (Archiv)

    Städte und Landkreise in Schwaben dürften in Zukunft ein paar Trümpfe in der Hand halten, wenn es um die Verteilung zusätzlicher Mittel für die Bildung geht. Denn seit heute ist die Region offiziell der erste Regierungsbezirk in Bayern, in dem alle kreisfreien Städte und Landkreise Projekte verwirklichen oder noch planen, die die Schule der Zukunft prägen sollen.

    In Friedberg verleiht Bildungsminister Ludwig Spaenle (CSU) Schwaben heute den etwas sperrigen Titel der „Gesamtbildungsregion“. Um das Siegel zu erhalten, legten alle 14 Landkreise und kreisfreien Städte sogenannte Projektbücher vor, die die Schulzeit effektiver gestalten und die Schüler besser auf die Zeit nach dem Abschluss vorbereiten sollen.

    Die Konzepte sind sehr unterschiedlich, überzeugen müssen sie aber alle

    Mancher Kreis konzentriert sich dabei auf die Zusammenarbeit zwischen Schule und Wirtschaft oder mit Vereinen, andere auf den Ausbau der Ganztagsschule oder die Integration von Flüchtlingen. Eins aber ist für alle „Bildungsregionen“ gleich: Um den Titel zu verleihen, muss das Kultusministerium deren Konzept als überzeugend bewerten. Das wirkt sich auf die künftige Förderung aus.

    Spaenle betonte gestern etwas verklausuliert im Gespräch mit unserer Zeitung: „Natürlich werden wir Anträgen für Projekte große Aufmerksamkeit widmen, wenn wir uns vorher gemeinsam darauf verständigt haben.“ Entwickle etwa ein Landkreis eine Strategie für die Ganztagsschule und stelle aufeinander abgestimmte Anträge, dann würden diese – wenn die pädagogischen Anforderungen erfüllt sind – auch genehmigt.

    „Landkreise oder Städte, die sich nicht an der Initiative ,Bildungsregionen in Bayern‘ beteiligen, versäumen solche Möglichkeiten zur aktiven Mitgestaltung.“ Trotzdem, versichert Spaenle, werde keine Region einen „bösen Brief“ von ihm erhalten, wenn sie nicht teilnehme.

    In Schwaben wird bereits viel umgesetzt

    Etwa 1000 Fachleute bewerteten Spaenle zufolge allein in den schwäbischen Landkreisen und Städten monatelang die Lage und legten fest, wo der Weg hingehen soll. „Das fängt an bei den Leitern der Schulämter, Vertretern der Jugendarbeit, der Arbeitsagentur und der Wirtschaft und geht hin bis zur gesamten Schulaufsicht.“

    Unterfranken und Oberbayern haben am wenigsten Bildungsregionen. In Unterfranken nimmt nur die Hälfte der Städte und Kreise an der Initiative teil, in Oberbayern etwas weniger als zwei Drittel.

    In Schwaben setzen die Landkreise bereits viele beschlossene Maßnahmen um. Im Kreis Aichach-Friedberg etwa gibt es seit Juli ein Büro, das die Bildungseinrichtungen begleitet und regelmäßig Berichte erstellt. Auf Initiative des Büros wurden dutzende Kräfte eingestellt, die Flüchtlingskindern beim Deutschlernen helfen.

    Kempten als Modellregion für Inklusion hebt der Minister ebenso hervor wie die Einrichtung einer sogenannten Studienförderung im Kreis Dillingen, die junge Leute in der Region halten oder nach dem Studium dorthin zurückholen soll. „Das ist klasse.“

    Studenten aus dem Landkreis Dillingen erhalten dabei Stipendien von Unternehmen in der Gegend. „Im Gegenzug“, erklärt Landratsamtssprecher Peter Hurler, „engagieren sie sich gesellschaftlich oder sozial“ – zum Beispiel in Sportvereinen oder bei Ferienprogrammen. Im September wurde Dillingen Bildungsregion. „Jetzt im November haben wir die ersten Stipendien vergeben.“

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