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Schlagersänger: So ehrt Bobingen Roy Black zu seinem 25. Todestag

Schlagersänger

So ehrt Bobingen Roy Black zu seinem 25. Todestag

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    Ans Grab von Roy Black werden zum 25. Todestag viele Fans nach Straßberg kommen. 
    Ans Grab von Roy Black werden zum 25. Todestag viele Fans nach Straßberg kommen.  Foto: Peter Stöbich (Archiv)

    Auch ein viertel Jahrhundert nach seinem Tod ist Roy Black nicht vergessen - die Erinnerung verblasst aber nach der langen Zeit etwas. Die Geburtsstadt des Sängers will das Gedenken an den Sänger allerdings wachhalten: Ein sogenanntes Legenden-Schild wird künftig in Bobingen an den Künstler erinnern.

    Das Schild werde am kommenden Sonntag (9. Oktober), dem 25. Todestag, am Gerhard-Höllerich-Ring im Ortsteil Straßberg angebracht, kündigte die Stadt an. In Straßberg wurde Roy Black geboren und ist der Künstler, der mit bürgerlichen Namen Gerhard Höllerich hieß, auch beerdigt. Bereits am Samstagabend soll es einen Gala-Abend mit Blacks ehemaliger Band "Cannons" im Augsburger Vorort Bobingen geben.

    ARCHIV - Der deutsche Schlagersänger Roy Black mit dem Kinderstar Anita Hegerland (undatiertes Archivbild). Beide sangen in den 70-er Jahren "Schön ist es, auf der Welt zu sein". Das Lied wurde ein Hit. Jetzt will die heute 50-jährige norwegische Sängerin das Lied zum 40. Jubiläum neu auf den Markt bringen - und zwar als Heavy-Metal-Version. «Roy war im Herzen ein wahrer Rocker», sagt die heute 50-jährige Anita Hegerland. «Ich habe diese Version als Tribut für ihn aufgenommen.» Foto: Werner Baum/dpa (zu dpa-Meldung vom 30.09.2011) +++(c) dpa - Bildfunk+++
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    Die Platten von Roy Black haben sich millionenfach verkauft und wurden mehrfach vergoldet. Heute gedenken Fans dem Leben und Wirken der Augsburger Musiklegende.

    Blacks Grab in Straßberg ist bis heute Pilgerstätte für Fans. Der Sänger war am 9. Oktober 1991 mit erst 48 Jahren im oberbayerischen Heldenstein nach einem Herzanfall gestorben. Nach einigen Höhen und Tiefen hatte er damals gerade wieder großen Erfolg. Denn seit dem Jahr 1990 lief die RTL-Serie "Ein Schloss am Wörthersee" mit traumhaften Einschaltquoten in Fernsehen, Roy Black hatte eine der Hauptrollen und mimte einen Hotelerben.

    Damals hatte er bereits eine wechselhafte Musiker- und Schauspielerkarriere hinter sich. Gerhard Höllerich hatte zunächst Anfang der 1960er Jahre den Augsburgern mit den "Cannons" mit Rock'n'Roll eingeheizt. Später wurde der Künstlername Roy Black erfunden und der Sänger wechselte zum Schlager. Lieder wie "Ganz in weiß" stürmten die Hitparaden und in den Kinosälen liefen Streifen wie "Unser Doktor ist der Beste" mit dem blendend aussehenden Star.

    Privat hatte Roy Black viele Probleme

    Doch privat hatte Black viele Probleme. Er trennte sich von seiner Frau und musste am Herzen operiert werden. Ihm wurden immer wieder Alkoholprobleme nachgesagt. Bei seinem Tod soll er mehrere Promille im Blut gehabt haben, obwohl in seinem Privatleben damals ansonsten alles geordnet schien. Blacks mehr als 20 Jahre jüngere Lebensgefährtin hatte wenige Wochen vor dem überraschenden Herzanfall des Sängers die gemeinsame Tochter zur Welt gebracht.

    In den Wochen vor dem nun bevorstehenden 25. Todestag haben wieder einige Fans in dem Internet-Kondolenzbuch "Promigrab.de" ihre Gedanken hinterlassen. So schrieb eine Gabriele P. aus Hamburg kürzlich: "Fünfundzwanzig Jahre ist das schon her! Wir denken an dich, und ich werde eine Kerze anzünden. Nur für dich!"

    Doch neue Einträge bei dem virtuellen Gedenkbuch werden immer seltener. Dies ist eine Erfahrung, die auch Gertrud Münstermann aus Drensteinfurt bei Münster macht. Sie betreibt eine Fan-Seite im Internet und sagt, dass es nicht mehr so viel Interesse an Black gebe wie früher. "Es ist eine ganze Ecke ruhiger geworden." Die Menschen würden älter, anderes werde wichtiger. "Ich bin ja eine der jüngeren Fans", sagt die 58-Jährige. Dennoch will sie versuchen, noch lange ihre Internetseite aktuell zu halten.

    Münstermann kann aus beruflichen Gründen selbst nicht zu den Gedenkveranstaltungen in Bobingen fahren. Doch sie ist sich sicher, dass viele der eingefleischten Fans dort sein werden. Das "Legenden-Schild" an der Straße, die Blacks bürgerlichen Namen Gerhard Höllerich trägt, soll den Jüngeren künftig erläutern, um wen es geht. "Durch das Legenden-Schild erfahren auch nachfolgende Generationen etwas über den bekannten Sohn Straßbergs, wenn die Weggefährten von Gerhard Höllerich - der heuer 73 Jahre alt geworden wäre - einmal nicht mehr davon berichten können", erläutert die Geburtsstadt, in der auch seit langem über ein Roy-Black-Museum diskutiert wird.

    Auch im wenige Kilometer entfernten Augsburger Stadtteil Göggingen, wo Black aufgewachsen ist, wird seit rund zwei Jahrzehnten an den Sänger erinnert. Dort gibt es nicht nur einen Roy-Black-Weg, sondern in einer kleinen Grünanlage auch eine von Fans gestiftete Büste des Musikers. Als das Denkmal in den 1990er Jahren aufgestellt wurde, war es allerdings ein Zankapfel unter den Anhängern. Manche hielten die Bronzeplastik für ein würdiges Andenken, andere verspotteten sie als "hässliches Ding" - doch solche Diskussionen gibt es längst nicht mehr.  (dpa)

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