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Kulmbach: Spezialisten für feine Speisen: Genussakademie Bayern eröffnet

Kulmbach

Spezialisten für feine Speisen: Genussakademie Bayern eröffnet

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    Welcher Käse passt zu welchem Wein? Fragen wie dieser können sich Experten aus der Gastronomie, dem Handel und Handwerk an der Genussakademie Bayern beschäftigen.
    Welcher Käse passt zu welchem Wein? Fragen wie dieser können sich Experten aus der Gastronomie, dem Handel und Handwerk an der Genussakademie Bayern beschäftigen. Foto: LVBM (dpa), Symbol

    Green Glamour verspricht unbekannte Inszenierungen von Gemüse. Cuisine Sous-Vide heißt die praxisnahe Fortbildung, die Garen im Vakuum vorstellt. Zielgruppe dieser Tageskurse der „Genusswerkstatt“ sind noch nicht die vielen leidenschaftlichen Hobbyköche im Land. Sie müssen sich noch etwas gedulden. Die Genussakademie Bayern, die gestern im oberfränkischen Kulmbach eröffnet wurde und zu der die Genusswerkstatt gehört, bietet zunächst Fachkräften der Ernährungsbranche, also der Gastronomie, dem Handel und Handwerk, die Möglichkeit, ihr Wissen auszubauen.

    Genussakademie Bayern: Angebot soll ausgebaut werden

    Doch das Angebot soll sukzessive ausgebaut werden. Schon im nächsten Jahr sind nach Angaben von Geschäftsführer Simon Reitmeier Seminare für interessierte Verbraucher und eine Jugendakademie geplant. Teilnehmen kann jeder – „man muss nicht aus Bayern kommen“, betont der Ernährungssoziologe, der beim Thema Essen „einen wahnsinnigen Bedeutungszuwachs“ beobachtet. Immer mehr Menschen wollten wissen, welche Lebensmittel harmonieren und wie man sie als kulinarisches Highlight präsentiert.

    Die Genussakademie Bayern ist aber auch ein wichtiger Baustein in der so genannten Premiumstrategie von Bayerns Ernährungsminister Helmut Brunner. Der CSU-Politiker will damit „das Bewusstsein der Verbraucher für die Qualität und Einzigartigkeit bayerischer Spezialitäten schärfen und so zusätzliche Absatzchancen für die bayerische Land- und Ernährungswirtschaft eröffnen“. Denn bei der Suche nach edlen Genüssen haben viele Menschen seiner Einschätzung nach die heimischen Produkte noch zu wenig im Blick. Neben der Genussakademie sei daher geplant, zusammen mit der Wirtschaft spezielle Wertschöpfungsketten für hochwertige Produkte zu etablieren und im nächsten Jahr 100 „Genussorte“ auszuzeichnen. Letzteres seien Orte mit eigenständiger kulinarischer Tradition, „die den Genuss zum außergewöhnlichen Erlebnis für Einheimische und Gäste machen“.

    Was das kostet

    Für den Aufbau der Genussakademie Bayern stellt der Freistaat nach Angaben des Ministeriums im Doppelhaushalt 2017/18 jährlich rund 300.000 Euro zur Verfügung. Zusätzliche Ressourcen werde der sogenannte Cluster Ernährung am Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) in Kulmbach, der federführend auch den Aufbau der Genussakademie betreut, einbringen. Zudem hätten bereits Einrichtungen vor Ort wie etwa die Adalbert-Raps-Stiftung signalisiert, das Vorhaben in den kommenden Jahren zu unterstützen – auch finanziell. Entsprechende Verträge seien gerade in der Abstimmung.

    Mit der Genussakademie werden die vorhandenen Kompetenzen beim Thema Ernährung in Kulmbach weiter gestärkt. Das Max Rubner-Institut für Ernährung und Lebensmittel hat in der Stadt bereits einen Standort, und auch die Forschungsstelle für Nahrungsmittelqualität der Universität Bayreuth ist dort angesiedelt. Nicht zu vergessen das Brauerei-, Bäckerei- und Gewürzmuseum. Langfristig soll nun in Kulmbach die Außenstelle der Universität Bayreuth zu einem eigenen Campus für Lebensmittel und gesunde Ernährung ausgebaut werden – Brunner spricht von einem „Genusscampus Bayern“.

    Angedacht ist, wie Brunner sagt, „ein Food-Lab“, eine „Kreativ-Werkstatt“, in der sich Experten aus Wissenschaft, Handwerk und Gastronomie austauschen. Schon bisher konnten sich Fachkräfte in Kulmbach etwa zu Käse-, Gewürz- und Edelbrand-Sommeliers ausbilden lassen. Jetzt gebe es eine Ausweitung auf die Bereiche Fleisch, Obst, Brot. Und Kurse zu einzelnen Lebensmitteln oder Zubereitungsmethoden. Etwa zum Thema Innereien. Oder zu „Flavour Pairing“, wo unter anderem der Frage nachgegangen wird: Wie entdecke ich im unendlichen Kosmos möglicher Verbindungen von Lebensmitteln unbekannte Kombinationen?

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